Etwas insgeheim tun wollen, sich selbst jedoch verbieten?

Soweit ich das einschätzen kann, gibt es nichts, was ich eigentlich gerne tun würde, was ich mir selbst aber verbiete. Allerdings können solche Situationen durchaus vorkommen. Manche würden ja beispielsweise am liebsten wieder Kontakt zum Expartner aufnehmen, da sie noch Gefühle für ihn haben, wissen aber, dass das die falsche Entscheidung wäre und verbieten es sich daher selbst, ihn zu kontaktieren.

Gibt es etwas, was ihr insgeheim gerne tun würdet, ihr euch selbst jedoch verbietet, weil es eurer Meinung nach einfach besser für euch ist, so dass ihr euren Kopf beziehungsweise eure Vernunft gewinnen lasst? Welche Beispiele passen euch dazu überhaupt ein? Kommt so etwas bei euch regelmäßig vor?

Ich würde ehrlich gesagt gerne im Ausland wohnen und dennoch verbiete ich es mir, da ich zwei Kinder habe und möchte dass die hier mit ihrer Muttersprache groß werden können. Es wäre sicherlich nicht ratsam nun ins Ausland zu gehen, zumal wir hier gerade so richtig schön sesshaft geworden sind. Für die weite Zukunft ist das aber durchaus einen Plan, den ich verfolge und der mich glücklich machen würde. Wobei ich nun auch nicht unglücklich bin, immerhin habe ich mein soziales Umfeld ja auch hier in Deutschland.

Ich muss sagen, dass ich solche Situationen von mir auch kenne, allerdings sind es bei mir vor allem Kleinigkeiten, um die es dann geht. Bei größeren Dingen habe ich dieses Gefühl noch nicht gehabt. So ist es bei mir vor allem dann der Fall, wenn ich insgeheim noch einen Schokoriegel essen möchte, mir das aber dann selber verbiete oder in ähnlichen Situationen.

Ich kenne das auch und habe mir auch schon das ein oder andere verboten, weil es einfach besser für mich war. Das kann dann auch gewesen sein, dass ich jemanden eben nicht kontaktiere, weil ich wusste, dass es mir am Ende doch nicht gut tut oder ich etwas eben nicht kaufe, weil ich es eigentlich gar nicht brauche.

Aber auch bestimmte Lebensmittel und Speisen habe ich mir schon selbst verboten, weil ich dann wusste, dass ich sie zwar gerne esse, aber eben nicht gut vertrage oder ähnliches. Es sind ja meist doch eher Kleinigkeiten, die ich mir dann selbst verboten habe. Aber auch sicherlich schon die ein oder andere Anschaffung oder Ausgabe.

Wenn ich mir irgend etwas vornehme, wäge ich wie jeder denkende Mensch die Vor- und Nachteile ab, und dann brauche ich mir nichts zu "verbieten", sondern treffe eine entsprechende Entscheidung. Wenn das Geld, der Grips, die Kompetenz, die Muße oder das Umfeld etwas nicht zulassen, sind es die Umstände, die mir etwas "verbieten" und nicht ich selber.

Ich habe generell wenig Geduld für Hirngespinste und "Was wäre, wenn", weil diese nur vom Hier und Jetzt mit all seinen Möglichkeiten ablenken. Wenn ich etwas "insgeheim tun will", und es ist mit etwas Planung, Organisation und Sparen machbar, dann stürze ich mich rein, und wenn es etwa so realistisch ist wie eine Karriere als Extremsportlerin, dann handelt es sich nur um eine vorübergehende Laune, mit der es sich nicht lohnt, sich groß zu beschäftigen.

Ich kenne das auch und habe mir auch schon das ein oder andere verboten, weil es einfach besser für mich war. Das kann dann auch gewesen sein, dass ich jemanden eben nicht kontaktiere, weil ich wusste, dass es mir am Ende doch nicht gut tut oder ich etwas eben nicht kaufe, weil ich es eigentlich gar nicht brauche.

Wie masochistisch oder sadistisch veranlagt muss ein Mensch sein, dass er sich selbst verbieten muss, Dinge zu tun, die ihm hinterher schaden werden? Wenn ich doch weiß, dass mir ein Nahrungsmittel oder eine Person nicht gut tun wird, dann habe ich doch von mir aus keine Lust dazu und muss nicht auch noch ein Verbot aussprechen. Was ist das denn für eine Logik? Wer ist denn so blöd und rennt freiwillig ins offene Messer ohne "Verbot"?

Ich sehe das so wie Gerbera und musste mir selbst noch gar nichts verbieten. Wenn etwas offensichtlich mehr Nachteile als Vorteile für mich hat, habe ich automatisch keine Lust mehr dazu und brauche mir nichts auszureden oder zu verbieten, sondern unterlasse das Verhalten automatisch. Daher verstehe ich nicht, was es hier zu diskutieren gibt.

Ich denke, dass es in der Tat Situationen gibt, in denen wir uns selbst etwas verbieten, obwohl wir eigentlich gerne etwas tun würden. Bei mir persönlich kommt das regelmäßig vor, da ich eine ziemlich kontrollierte Person bin und gerne alles im Griff habe. Eine Sache, die ich mir selbst verbiete, ist beispielsweise übermäßiges Essen von süßen Leckereien. Ich liebe Schokolade, Kuchen und Co., aber ich weiß auch, dass zu viel davon nicht gut für meinen Körper ist. Also versuche ich, mich zu disziplinieren und nicht zu viel davon zu essen.

Ein weiteres Beispiel wäre das Aufschieben von Aufgaben. Ich bin ein sehr organisiert und versuche effizient zu arbeiten und hasse es, unerledigte Aufgaben vor mir herzuschieben. Aber manchmal habe ich einfach keine Lust, etwas zu tun und würde am liebsten den ganzen Tag faulenzen. Aber ich weiß auch, dass das am Ende nur zu Stress führt, also zwinge ich mich, die Aufgaben zu erledigen, bevor ich mich entspanne.

Ich denke, dass solche Selbstverbote auch damit zusammenhängen können, dass wir uns selbst besser kennenlernen und wissen, was gut für uns ist. Es geht nicht nur um Vernunft und Verstand, sondern auch um unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit. Wenn wir uns selbst etwas verbieten, dann kann das auch ein Zeichen von Stärke und Willenskraft sein, was uns langfristig nur zugutekommt.