Etwas in Anspruch nehmen, nur weil es kostenlos ist?

Ein Bekannter hat nun die Möglichkeit über die Firma zwei Fahrräder zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die Firma least diese Fahrräder wohl und er kann sich als langjähriger Mitarbeiter dann sogar zwei Fahrräder in einem bestimmten Preisrahmen selbst aussuchen.

Er hat deswegen seine Freundin gefragt, ob sie nicht ein Fahrrad haben möchte. Denn diese können ja kostenfrei genutzt werden. Allerdings meint seine Freundin, dass sie sich noch nie darüber unterhalten hätten, mal mit dem Rad zu fahren und sie nicht glaubt, dass sie dies tun würden, wenn sie Fahrräder hätten. Mein Bekannter meint aber, dass sie die Räder sicherlich auch nutzen würden, wenn sie denn erst einmal da wären und man doch so ein gutes Angebot nicht ausschlagen könnte, wenn es doch kostenfrei wäre.

Würdet ihr solch ein Angebot in Anspruch nehmen, nur weil es kostenlos ist? Meint ihr, dass man in dem Fall die Fahrräder dann schon nutzt, wenn sie einmal da sind? Oder würdet ihr doch lieber darauf verzichten, um der Firma keine unnötigen Kosten zu bereiten, wenn die Räder dann doch nur herum stehen würden?

Ich würde keinesfalls ein Angebot nur deshalb in Anspruch nehmen, weil es für mich kostenlos ist. Abgesehen davon, dass man sich so ganz schnell selbst zumüllen kann, ist es auch anderen gegenüber in der Regel unfair.

In dem von Dir geschilderten Fall geht die kostenlose Zurverfügungstellung zu Lasten der Firma, in anderen Fällen bedeutet das Inanspruchnehmen kostenloser Angebot, die man eigentlich aber gar nicht beanspruchen will oder voraussichtlich wird, dass ein anderer, der einen tatsächlichen Bedarf hätte zu kurz kommt, weil man ihm das Angebot vor der Nase wegschnappt und damit unzugänglich macht.

Dass die Fahrräder genutzt werden würden, weil sie kostenlos ausgegeben werden, glaube ich ebenfalls nicht. Gerade im Fall des Fahrradfahrens kennt man die eigenen Gegebenheiten doch bestens, und wenn man bisher keinen Spaß am Fahrradfahren hatte, wird sich das nicht urplötzlich ändern, nur weil man plötzlich ein Fahrrad hat.

Ja, das mache ich. Wenn ich meine Schwiegermutter besuche, dann kocht sie für uns auch was zum Essen, worüber ich auch ziemlich glücklich bin. Immerhin muss ich mich nicht an den Herd stellen und für die halbe Familie kochen. Außerdem muss ich kein Essen bezahlen, sondern kann als Besucherin kostenlos mitessen, was ich sehr zu schätzen weiß.

Ich mag das Essen von meiner Schwiegermutter nicht besonders. Sie mag kein Salz und Pfeffer kommt bei ihr auch nicht ins Essen. Mit Gewürzen geht sie sehr sparsam um und es wird nichts gekocht, was nur annähernd scharf oder würzig sein könnte. Sie mag es geschmacklich eher lasch. Hin und wieder ein wenig Basilikum oder so geht schon.

Wenn ich selbst kochen könnte, dann würde ich mein Essen eher kräftig würzen. Außerdem ist ihr Essen meistens auch eher trocken und es gibt wenige Soßen, wobei ich eine Soßenliebhaberin bin. Zwiebeln oder Knoblauch sucht man vergeblich bei ihr in der Küche. Bei ihr zu Hause gibt es auch keine Zitronen oder Limetten, weil sie den sauren Geschmack nicht mag.

Ich würde mich niemals beschweren, denn man kann ihr Essen auch tatsächlich essen und man wird davon satt, auch wenn es nicht meine erste Wahl ist.

Ein Bekannter hat nun die Möglichkeit über die Firma zwei Fahrräder zur Verfügung gestellt zu bekommen. Die Firma least diese Fahrräder wohl und er kann sich als langjähriger Mitarbeiter dann sogar zwei Fahrräder in einem bestimmten Preisrahmen selbst aussuchen.

Ganz ehrlich? Für mich klingt das eher danach als würde der Arbeitgeber seine Mitarbeiter über den Tisch ziehen. Das klingt für mich nach unterschlagener Gehaltserhöhung. Von dem Geld, was die Mitarbeiter sonst als Gehaltserhöhung bekommen hätten, kauft man einfach Fahrräder, die die Mitarbeiter dann nutzen können (wenn sie wollen). Das ist also kein Geschenk in dem Sinne. Mich würde das ziemlich ärgern.

Wenn ich die Wahl hätte: mir theoretisch ein kostenloses Fahrrad leihen zu können (was ich eh nicht nutzen wollen würde und die Partnerin auch nicht) oder eine Gehaltserhöhung zu bekommen, würde ich mich für letzteres entscheiden, weil ich von meinem Geld kaufen und leihen könnte was ich möchte und brauche und nicht so einen unbrauchbaren Mist (unbrauchbar für dieses konkrete Paar aus dem Beispiel).

Ich muss sagen, dass ich so ein Verhalten auch nicht verstehen kann. Wenn der junge Mann sowieso darüber nachgedacht hätte, sich und seiner Freundin Fahrräder anzuschaffen, dann würde ich das einsehen, aber wenn der Gedanke nie da war und das nur genommen werden soll, weil es ja nichts kostet, dann verstehe ich es nicht.

Sicher kann es sein, dass die Fahrräder dann genutzt werden, wenn man sie schon mal hat. Aber ich muss sagen, dass ich bezweifle, dass das länger der Fall ist. In den ersten Wochen fährt man dann noch damit und dann war es das wahrscheinlich. Und das ist dann unfair, wenn andere Kollegen nicht in den Genuss eines Fahrrades kommen, die damit aber wirklich etwas anfangen würden.