Essen notieren, um Unverträglichkeit festzustellen?

vom 04.07.2016, 06:37 Uhr

Ein Bekannter von mir leidet seit einigen Monaten schon unter Verdauungsstörungen. Bei ihm wurden auch schon verschiedene Untersuchungen gemacht, die aber Ergebnislos verliefen. So zum Beispiel eine Blutuntersuchung und auch eine Darmspiegelung.

Nun meinte er, dass es ja durchaus sein könnte, dass er eine unverträglich hätte, was Essen angeht. Er wollte sich daher nun mal aufschreiben, was er wann zu sich genommen hat und wie es sich dann mit seinen Beschwerden verhält. Seine Mutter meint jedoch, dass man so unmöglich heraus finden könnte, ob vielleicht eine Allergie vorliegt, die diese Symptome verursacht.

Meint ihr, dass es sinnvoll ist, aufzuschreiben, was man wann gegessen und getrunken hat? Kann man so vielleicht doch heraus finden, ob eine eventuelle Allergie besteht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nein, so funktioniert es nur sehr schlecht. Wahrscheinlich hat er überhaupt keine Unverträglichkeit, sondern einen Reizdarm. Dafür gibt es keine biologischen Ursachen und die Verdauungsstörung ist rein psychisch bedingt, was oft von Betroffenen abgewunken wird mit der Aussage, es gehe einem gut und man habe gar keinen Stress. Leider haben die wenigsten von ihnen eine Ahnung, was das Unterbewusstsein alles anrichten kann.

Wenn dein Bekannter aber unbedingt meint, er habe eine Allergie oder eine Unverträglichkeit, dann kann er das evtl. herausfinden, indem er jedes einzelne verdächtige Lebensmittel mindestens vier Wochen aus dem Essensplan streicht. D.h., hat er die Befürchtung, er sei allergisch gegen Tomaten, dann darf er zum Beispiel vier Wochen keine Tomaten essen und muss schauen, ob dann immer noch Verdauungsbeschwerden auftauchen.

Zu einem Problem kann es hier kommen, falls er tatsächlich Reizdarm hat. Den hat mein Partner zum Beispiel und wir haben auch alle einzelnen Lebensmittel durchgeprüft und einmal war es so, dass er dachte, er hätte eine Unverträglichkeit gegen Eier. Und da haben wir diese eben weggelassen.

Ich glaube, das war sogar für 2-3 Monate und wir waren uns dann am Ende doch ziemlich sicher, dass die Eier der Auslöser für die Verdauungsprobleme waren. Doch dann bekamen mein Partner plötzlich wieder starke Verdauungsprobleme und das, obwohl er überhaupt keine Eier gegessen hatte. Also fielen diese natürlich auch als Verursacher weg und mittlerweile sind wir uns einfach sicher, das es ein durch in der Vergangenheit stressbedingter Reizdarm ist.

Unverträglichkeitstests beim Arzt und in diversen Kliniken fielen jedenfalls alle negativ aus und wir haben hier ehrlich gesagt auch keine Lust mehr, uns das Essen madig zu machen, nur weil wir denken, es könnte eine Unverträglichkeit sein.

» cherrypie » Beiträge: 567 » Talkpoints: 30,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Für mich klingen die Symptome nach Reizdarm, ob es da sinnvoll ist, ausgerechnet die Unverträglichkeiten zu testen weiß ich nicht. Ich würde erst einmal schauen, dass ich alle anderen Faktoren ausschließen kann. So kann der Darm überempfindlich reagieren bei Stress zum Beispiel, oder psychische bzw. emotional belastende Konflikte, die noch immer im Raum stehen.

Ich würde mir erst einmal notieren, wann diese Symptome auftreten. Es kann auch sein, dass es gar nichts mit den Nahrungsmitteln selbst zu tun hat, sondern nur mit der Nahrungsmenge. Eine Freundin von mir zum Beispiel hat auch einen überempfindlichen Darm und bei ihr ist es so, dass ihr Organismus automatisch mit Durchfall reagiert, wenn sie eine große Portion gegessen hat. Ihr Körper kann diese Menge Nährstoffe einfach nicht verstoffwechseln und reagiert entsprechend, weil er damit überfordert ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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