Eskaliert der Streit um Fake-News und Hasskommentare?

Zum wiederholten Male macht ja nun die Bundesregierung Druck auf Facebook und möchte gern eine Löschung von Fake-News und Hasskommentaren binnen 24 Stunden durchdrücken. Facebook hat wohl auch schon Handlungsbereitschaft und die Einleitung verschiedener Maßnahmen signalisiert, allerdings nach ihren Spielregeln und nicht nach den Vorgaben Deutschlands oder der EU.

Glaubt ihr denn daran, dass es hier auf Dauer eine einvernehmliche Lösung geben wird? Gestern waren es die Hasskommentare, heute sind es die Fake-News und was kommt morgen noch hinzu? Wer will das denn noch alles (auch die Millionen von grenzwertigen Beiträgen) neutral und fair, ohne das Recht auf Meinungsfreiheit einzuschränken bewerten?

Eine Fakemeldung ist etwas anderes als ein Hasskommentar. Dabei geht es darum, dass falsche Tatsachen gestreut werden und somit überhaupt erst zu den Hasskommentaren führen. Was dort schon für Meldungen erschienen sind ist unglaublich und es wird auch tausendfach geteilt ohne die Quelle mal genauer anzuschauen und das ganze zu hinterfragen. Aber so ist es halt im Internet und dank der modernen Medien, dort kann man alles verbreiten egal ob Lüge oder Wahrheit und viele davon glauben es. Selbst wenn man es hinterher als Fake richtig stellt, glaube dann noch immer alle an eine echte Meldung die nun nur verschleiert werden soll.

So oder so sehe ich Facebook und Co in der Pflicht gegen so etwas vorzugehen. Es kann nicht sein, dass manche sich eine goldene Nase mit Lügen verdienen und falsche Meldungen herausgeben aber genau das passiert damit. Damit wird dann auch der Hass gegen bestimmte Personen und Gruppen erneut angezeigt und es kommt zu unnötigen Diskussionen die unter dem Niveau der Gürtellinie stattfinden, gerade auf diesen Plattformen.

Da mir das schon lange ein Dorn im Auge ist, meide ich diese Medien auch und nutze sie nicht als Nachrichtenquelle und teile jeden Mist, sondern hinterfrage das ganze und recherchiere erst einmal ob das auch der Wahrheit entsprechen kann. Andere machen das nicht und damit wird das schnell zu einem Lauffeuer welches man nur schwer eindämmen kann wenn die Meldung bereits an mehrere Millionen Nutzer geteilt wurde, obwohl sie falsch ist.

Selbst wenn man es hinterher als Fake richtig stellt, glauben dann noch immer alle an eine echte Meldung, die nun nur verschleiert werden soll.

Das muss man ja erst mal mitbekommen, dass es revidiert wurde. Denn so eine Richtigstellung wird sehr viel weniger verbreitet als die Falschmeldung, die ja meist auch sehr reißerisch daherkommt und halt generell "interessanter" ist.

Und selbst wenn man die Richtigstellung mitbekommt, löst sie nicht annähernd so starke Gefühle aus. Und sie kann die Gefühle von der Falschmeldung nicht ungeschehen machen. Ich finde, die setzen sich so bisschen im Unterbewusstsein fest. Selbst wenn man dann ganz rational weiß, dass dies und jenes nicht passiert ist, bleibt ein ungutes Gefühl.

Das ist wie mit der Angst vor Spinnen. Man weiß ja, dass einem eine schnöde, ungiftige Hauswinkelspinne nichts tun kann, aber die Angst wurde eben irgendwann mal ausgelöst und geht dann auch nicht weg. Genauso hinterlässt jede Falschmeldung ihre Spuren. Manchmal mehr, manchmal weniger. Und sehr viel unterschwelliger als die Angst vor Spinnen, was sie nur gefährlicher macht.