Erziehungsmethoden von Eltern misstrauen?
Ein alleinerziehender Bekannter von mir hat eine fünfjährige Tochter. Er erzieht sie zur Selbstständigkeit und schickt sie auch mal zum Bäcker auf die andere Straßenseite. Er hat ihr auch beigebracht, worauf sie achten muss, wenn sie über die Straße möchte, wo Gefahrenstellen sind (Ampel, Einfahrt etc.) und lässt sie dann eben gehen. Er fragt sie auch vorher immer, worauf sie achten muss, wenn sie los geht und das gibt sie jedes Mal richtig wieder. Ich persönlich finde es super, wenn man sein Kind zur Selbstständigkeit erzieht, auch wenn anfängliche Bedenken oder vielleicht sogar Sorgen vorhanden sind, ob alles reibungslos ablaufen wird.
Nun geht er seit einigen Monaten mit einer Frau aus, die ihm sehr gut gefällt und mit der er sich auch eine Beziehung vorstellen könnte. Was aber seiner Ansicht nach nervt ist, dass sie so gar kein Vertrauen in seine Erziehungsmethoden hat. Wenn er zum Beispiel seine Tochter den gewohnten Weg zum Bäcker gegenüber gehen lässt, damit sie selbstständig Brot kaufen geht, dann rennt die Frau hinterher, um aufzupassen, dass die Kleine tatsächlich nicht platt gefahren wird oder das mit der Bezahlung auf die Reihe kriegt.
Ich kann ja verstehen, dass man Bedenken hat, wenn ein Kind das zum ersten Mal macht, aber wenn das Kind da schon Routine drin hat und weiß, was es tut, warum dann an daran zweifeln? Könnt ihr das Verhalten der Frau verstehen? Würdet ihr wie mein Bekannter euer Kind in dem Alter schon Einkaufen lassen oder ist das viel zu gefährlich? Wie würdet ihr euch fühlen, wenn man so an euren Erziehungskompetenzen zweifeln würde und kein Problem damit hätte das zu zeigen?
Es kommt sicherlich auch auf die Straße drauf an. Passieren kann immer etwas, dennoch sollte man als Partnerin da Vertrauen haben in Methoden, die offensichtlich funktionieren. Man macht dann ja auch vor dem Kind einen komischen Eindruck, wenn man so ängstlich reagiert. Das Kind weiß ja, dass es das kann und wenn es dann die Bedenken mitbekommt zweifelt es vielleicht an sich, das muss nicht sein.
Generell denke ich schon, dass man als neuer Partner seine Meinung sagen darf, aber letztendlich fügt man sich in eine bestehende Familie ein, die auch vor einem schon funktioniert hat und deswegen muss man damit leben, wie es läuft, wenn es funktioniert.
Ich sehe das schon als ein Einmischen an und wenn daran gezweifelt wird, dann würde ich es mir auch mehrmals stark überlegen, ob ich mir solch eine Person dauerhaft ins Haus holen möchte. Denn immerhin ist das nicht erst seit gestern so, dass die Tochter alleine zum Bäcker geht über die Straße und warum muss man dann nun hinterher laufen wenn man noch nicht mal die Mutter ist, sondern nur eine Fremde?
Das kommt dem schon sehr gleich, als wenn man auf der Straße von einer unbekannten Person gesagt bekommt, wie man mit seinem Kind umzugehen hat, oder man dort ungefragte Erziehungsratschläge bekommt. Man sollte einfach mal wissen, wann man die Fresse halten sollte und sich auch zurück halten und das hinterherrennen absolut überflüssig ist. Da hätte ich als Partner aber schon lange etwas gesagt, dass das so nicht geht zur Partnerin und ihr auch die Hölle heiß gemacht, wenn sie das nun mit ihrer Art sabotiert nur weil sie nicht die gleiche Ansicht vertritt.
Auf die Straße kommt es in meinen Augen auch nicht drauf an, es muss keine Landstraße sein in der einmal im Jahr ein Auto ankommt sondern kann auch eine belebte Straße in der Großstadt sein. Hier kommt es doch eher auf das Kind drauf an, wie zuverlässig es ist, wie es auf den Straßenverkehr reagiert und wie es damit bereits zurecht kommt ob es alleine geschickt wird. Gleiches auch mit dem Geld sowie die Bestellung, aber auch da gibt es Möglichkeiten wie abgezähltes Geld und Zettel mitgeben auf dem drauf steht, was man braucht. Damit kann man auch ein Kind was das nicht kann, aber den Rest beherrscht, alleine zum Bäcker schicken.
Ich bin mit 4 Jahren schon alleine zum Bauern geschickt worden die Milch holen, teilweise waren meine kleinen Schwestern dann auch schon mit dabei und wurden mitgenommen, ganz ohne Erwachsenen. Einfach weil wir dafür das Gefühl hatten, aufgeklärt waren und wussten worauf zu achten ist und auch zuverlässig in der Hinsicht waren und lieber 5 mal geschaut wurde, als einmal ohne zu schauen über die Straße zu rennen. Da war zwar nicht viel los, aber wenn der Werte Herr Schloßbesitzer mit seinem Panzer durch das Dorf gerast ist, dann musste man so oder so schauen wo man steht, egal ob auf der Hauptstraße, am Feldweg oder in der Sackgasse. Von daher war dort jedes Kind ab 3-4 Jahren darauf "geschult" und mit 4 und 5 sind alle alleine in den Kindergarten gelaufen, nicht mit den Eltern im Schlepp.
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