Erzieherin mit Herpes Bläschen in der Kritik mancher Eltern

vom 03.01.2017, 11:16 Uhr

Bei A´s Kindern in der Kindertagesstätte ist eine Erzieherin, die gestern in die Kita kam und Herpes Bläschen an der Lippe hatte. In der KiTa sind Kinder ab dem ersten Lebensjahr und manche Eltern sind nun sehr erbost, dass eine Erzieherin mit Herpes Bläschen überhaupt in die Einrichtung kommt und sich nicht krank schreiben lässt. Sie befürchten, dass sie die Kinder anstecken könnte, insbesondere die kleinen Kinder.

Ich finde es eigentlich übertrieben sich da so aufzuregen, kann aber dennoch die Eltern verstehen. Aber dennoch frage ich mich, was sie machen, wenn sie selber mal Lippenbläschen haben. Findet ihr die Reaktion mancher Eltern verständlich oder eher übertrieben? Wie gefährlich ist denn der Virus für die Kinder wirklich? Sollte sich die Erzieherin wirklich für solche Bläschen krank schreiben lassen?

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich glaube, wenn man sich die Hände wäscht und die Kinder nicht damit in Berührung kommen lässt dürfte doch alles in Ordnung sein. Krankgeschrieben wird man deswegen glaube ich nicht, weil man ja aufpassen kann und dann auch niemanden ansteckt. Natürlich ist es im ersten Moment nicht schön, aber man kann es auch nicht ändern und letztendlich muss man darauf hoffen, dass sie ordentlich damit umgeht.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Nicht ansteckend und Hände waschen soll reichen? Da hat mal wieder jemand voll Ahnung. Das ganze ist hochgradig ansteckend, auch wenn die Bläschen noch nicht offen sind und daher hat die Erzieherin auch nicht zu arbeiten. Gibt man diesen Beruf beim Arzt auch an, dann bekommt man automatisch eine Krankschreibung. Denn die Arbeit mit kleinen Kindern, alten Menschen usw. ist dabei ganz anders zu werten als wenn jemand einen Bürojob hat.

Auch die Leitung der Krippe hätte entsprechend reagieren müssen und die Mitarbeiterin nach Hause schicken und nicht in Kontakt mit den Kindern kommen lassen. Ich kann es gut verstehen, dass die Eltern sich darüber aufregen und das auch mit vollem Grund.

Herpes ist gerade für kleine Kinder nicht ganz ungefährlich, denn ihr Immunsystem ist noch nicht soweit und der Virus kann ebenfalls das Gehirn und die restlichen Organe befallen. Gerade weil dieses Virus einmal infiziert immer im Körper bleibt, muss dafür das Immunsystem bereits ausgelegt sein und das ist es schlichtweg bei kleinen Kindern noch nicht.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Herpes ist meiner Meinung nach auch hochgradig ansteckend. Ich bin keine Herpes Patientin oder jedenfalls nicht mehr. Als Kind hatte ich das mal, aber dann war es wie weggeblasen weg. Wenn mein Freund sich jedoch ekelt bekommt der sofort Herpes. Wenn ihn jemand küsst, der Herpes hat, ist er sofort am nächsten Tag in derselben Situation und so weiter.

Ob kleine Kinder dafür allgemein immer anfällig sind oder ob es wie bei Erwachsenen nur den einen betrifft und den anderen nicht, das weiß ich nicht. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es bei Kleinkindern durchaus nicht nur hilft, wenn man sich die Hände wäscht. Zumal Kleinkinder ab 1 Jahr gerne mit ihren Händen fuchteln und hinterher die Erzieherin treffen würden.

Ob man sich für Herpes jedoch Krank schreiben lassen kann, das weiß ich ehrlich gesagt nicht einmal. Ich würde unwissend jetzt sagen, dass dies nicht geht, aber wirklich wissen tue ich es nicht. Das würde höchsten gehen, wenn man sagt, dass man mit kleinen Kindern zusammenarbeitet und dann eben sie nicht anstecken möchte. Das könnte ich mir vorstellen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann die Kritik der Eltern schon gut verstehen, dass sie es nicht so toll finden, wenn ihre Kinder von einer Erzieherin mit Herpes betreut werden. Sicher ist es für die Erzieherin auch schlecht, wenn sie öfter Last damit hat und dann immer eine Krankmeldung beim Arzt holt und nicht zur Arbeit geht. Dann hat die Erzieherin vielleicht auch Angst davor, dass sie Stress mit dem Chef bekommt und darum ist sie zur Arbeit gegangen.

Aber ich sehe es auch so, dass sie das in dem Moment lieber nicht tun sollte, weil es eine Gefahr für die Kinder bedeuten kann. Herpes ist schon ziemlich ansteckend und man muss die Kinder ja nicht dieser Gefahr aussetzen, wenn es einen anderen Weg gibt. Natürlich ist es auch nicht ungefährlich, wenn die Eltern Herpes haben, aber die haben ja nicht die Verantwortung für die ganze Kindergartengruppe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also natürlich kommt es auf die Arbeit der Erzieherin an. Wenn es hier heißt es handelt sich um eine Einrichtung, in der die Kleinsten anwesend sind, die natürlich gewickelt und gefüttert werden müssen, dann kommt die Erzieherin den kleinen Kindern, die ja fast noch Babys sind, schon sehr nahe.

Da kann ich die Bedenken dann auch verstehen. Handelt es sich aber um eine Einrichtung wie jetzt die, in der ich arbeite, wo man es mit älteren Kindern ab drei oder vier Jahren zu tun hat, so finde ich es nicht bedenklich, arbeiten zu gehen, wenn man sich wie schon beschrieben, regelmäßig die Hände wäscht.

Und ganz ehrlich würde ich mich wegen Herpesbläschen auch nicht krank schreiben lassen. Ich bekomme die nämlich schon, wenn ich mich vor etwas ekle. Dann wäre ich die Hälfte der Zeit im Krankenstand, das geht ja wohl auch nicht. Von dem her fände ich so eine Reaktion übertrieben.

Eine andere Frage: Haben die Eltern, die gemotzt haben die Erzieherin auch direkt darauf angesprochen, damit sie informiert ist? Oder ist das wieder so eine Aktion, in der man hinten herum blöd über einen Fehler eines anderen spricht? So etwas kann ich nämlich auch nicht leiden. Ich würde mir wünschen, dass die Eltern der betreffenden Kinder auch direkt zu mir kommen, wenn sie ein Problem haben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich arbeite nebenberuflich in der Schulassistenz und habe ab und an auch mit geistig behinderten Kindern zu tun. Als ich nun letzte Woche wieder zur Vertretung in eine Förderschule sollte, welche ausschließlich von solchen Kindern besucht wird, habe ich ausgerechnet dann ein riesiges, eitriges Herpes bekommen.

Da mir aber klar war, dass Körperkontakt mit den Kindern in der Einrichtung unvermeidbar ist, wenn man diese wickelt, aus dem Rollstuhl hebt oder sie füttert, war mir angesichts des Herpes sehr unbehaglich zumute. Zwar habe ich ständig Desinfektionsmittel dabei und wasche mir regelmäßig die Hände, aber man muss im Stress nur mal nicht dran denken und schon hat man die Erreger verteilt und steckt womöglich eins der Kinder an. Das ist ziemlich gefährlich, gerät die Flüssigkeit des Herpes ins Auge, kann dies sogar zur Erblindung führen.

Ich versuchte dies meiner Chefin zu erklären, die jedoch meinte, dies sei kein Grund für eine Krankschreibung. Erst nach langen Erklärungen hat sie dann selbst gesagt, ich solle besser zuhause bleiben. Ich kann also aus eigener Perspektive die Eltern sehr gut verstehen, denn gerade bei so kleinen Kindern ist Herpes wirklich eine gefährliche Sache.

» TheGreenGoblin » Beiträge: 133 » Talkpoints: 39,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Herpes ist und bleibt hochgradig ansteckend und selbst für den privaten Umgang gibt es so einige Empfehlungen um mögliche Familienmitglieder nicht anzustecken, denn die Erreger scheinen auch eine gewisse Zeit an der Luft überleben zu können, denn die Empfehlung heißt auch, das man in der Zeit für jedes Mal Gesicht abtrocknen ein neues Handtuch nehmen soll.

Entgegen der weitläufigen Meinung gibt es Herpes nicht nur an den Lippen, das kann sich sehr wohl gut ausbreiten, die harmlosen Stellen sind dabei dann noch der Bereich zwischen Oberlippe und Nase oder auch am Kinn. Aber es kann auch bis in die Nase, die Ohren oder die Augen geraten. Bei einer Infektion am Auge kann man erblinden und bei den Ohren taub werden.

Gerade im Umgang mit kleinen Kindern, vor allem wenn es dann mal hektischer wird, kann man dann mal schnell vergessen die Hände zu desinfizieren, fasst sich in einem unbedachten Moment an den Mund und schwupp hat man die Erreger fröhlich verteilt. Und da sehe ich noch einen großen Unterschied, ob sich eine Mutter um 1 oder 2 Kinder kümmert oder gar um 8 oder mehr. Bei zweien kann man schon noch etwas besser aufpassen und vor allem steckt man keine fremden Kinder an. Die eigenen anzustecken ist an sich auch schlimm genug, aber fremde anstecken finde ich noch mal eine Spur schlimmer.

Ich würde also auch sagen, die Erzieherin sollte entweder zu Hause bleiben oder den Herpes so abdecken, dass den ganzen Tag über nichts passieren kann. Aber einfach ist das auch nicht.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Händewaschen hilft nicht wirklich, um Keime wegzubekommen. Die reduziert man damit, aber um Herpes-Viren abzutöten, müsste man sich die Hände schon richtig desinfizieren. Und da sollte die Frau wirklich nicht mehr arbeiten. Wer ansteckend ist, sollte daheim bleiben.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 12.03.2017, 22:17, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^