Erwachsenen Kindern immer was geben wenn sie einen besuchen
Ich habe eben etwas sehr trauriges gehört. Eine Bekannte meinte, dass am Wochenende ihre Kinder kommen. Sie hat ihnen versprochen, etwas für sie zu haben und dass sie etwas bekommen, wenn sie vorbei kommen. Was das ist, hat sie den Kindern noch nicht gesagt. Aber sie meinte zu mir, dass sie ihnen immer verspricht etwas zu geben und dann ist es meist Geld oder etwas wertvolles an Schmuck oder ähnliches. Das macht sie wohl, weil die Kinder sich sonst ewig nicht blicken lassen. Die Frau ist um die 70 Jahre und leider auch sehr alleine. Da sie 250 km weit weg von mir wohnt, kann ich auch nicht oft bei ihr sein.
Ich fand das sehr traurig, als sie das erzählt habe und da hat sich wieder gezeigt, dass eine Mutter sich um 6 Kinder kümmern kann, aber 6 Kinder dann nicht um die Mutter. Die Frau hat 6 Kinder, die zwar selber mittlerweile alle ihr eigenes Leben haben, aber nie mal eben selbstlos zu Besuch kommen, sondern nur, wenn sie erwarten, etwas zu bekommen.
Ich bin ehrlich, wenn ich in ihrer Haut stecken würde, dann würde ich lieber keinen Besuch bekommen, als einen erkauften. Das habe ich ihr wohl auch gesagt und ihr vorgeschlagen, dass sie mehr unter Leute gehen soll und etwas unternehmen soll. Aber sie meint auch, dass ihre Kinder, wenn sie dann doch mal unverhofft kommen wollen nicht vor der verschlossenen Tür stehen sollen. Nur kommen die Kinder nicht unverhofft und das sieht sie irgendwie nicht. Wie würdet ihr euch verhalten, wenn ihr in dem Alter seid und die Kinder nur kommen, wenn sie etwas bekommen?
Das ist wirklich furchtbar traurig. Ich würde auch lieber auf den Besuch meiner Kinder verzichten, wenn diese sch so verhalten. An ihrer Stelle würde ich dann aber auch nichts schenken, sondern die Kinder einfach mal darauf ansprechen. Man kann durchaus von Kindern erwarten dass sie auch so vorbeikommen.
Ich würde dann aber auch von der Mutter verlangen, dass sie nichts mehr gibt, weil sie sich damit auch kein anderes Verhalten heranzieht. Sie wollen eben immer etwas haben und wenn sie wissen, dass sie nur lange genug warten müssen und dann etwas bekommen, ist das zwar ein sehr schäbiges Verhalten, aber sie hat es ja dann auch nicht anders gewollt.
Ich denke einfach, dass diese Frau zu sehr an ihren Kindern klammert. Immerhin ist es eine Tatsache, dass diese nun erwachsen sind und ihr eigenes Leben führen und nicht mehr von Mutti abhängig sind und durchaus selbst etwas auf die Beine kommen. Wenn dann noch eigene Familien mit dazu kommen, ein anstrengender Beruf und die anderen Rahmenbedingungen, dann muss man das auch als Mutter so hinnehmen. Aber hier wird versucht zu ködern indem etwas Versprochen wird, nur damit sie noch eine Aufgabe hat und sich auch als Mutter sieht und entsprechend die erwachsenen Kinder bemuttern kann.
Auf etwas anderes zielt das nicht ab. Die Frau hat es offenbar verpasst, sich ihr eigenes Leben aufzubauen neben den Kindern oder nachdem diese ausgezogen sind und hat nun keine Aufgabe im Leben. Daher verkrampft sie sich auf ihre alte Rolle als Mutter als die Kinder noch klein waren und von ihr abhängig aber die Zeit geht einfach weiter und man muss sich entsprechend anpassen. Von daher finde ich es in erster Linie bedauerlich, wenn es jemand nicht schafft ein eigenes Leben zu führen und sich von anderen abhängig macht wie hier von den Kindern.
Sicherlich ist es schön und nett, wenn die Kinder mal vorbei kommen zum Besuch und allem weiteren. Aber das ganze als Pflicht zumachen und zu ködern mit materiellen Dingen ist halt auch nicht der wahre Weg. Wenn man das möchte, dann macht man es mit einfachen Einladungen die angenommen werden oder aber auch nicht und wenn die Kinder keine Lust und Zeit haben, dann macht man in der Zeit etwas anderes. Denn auch mit 70 kann man Freundschaften haben, Hobbys und seine Zeit entsprechend nutzen wenn man sich eine Aufgabe sucht.
Ich würde meinen Sohn oder ggf. auch Kinder wenn sich mehr ergeben sollte nicht damit ködern und locken, dass diese etwas bekommen wenn sie mich besuchen. Das wäre auch nur erzwungen und ich kann so etwas nicht wirklich leiden, wenn mich jemand besuchen möchte, dann bitte aus freien Stücken auf eine Einladung hin oder auch mal als Überraschung aber nicht nur kommen, damit man etwas abstauben kann. Kommen die Kinder dann nicht, dann hätte ich entsprechend mein eigenes Leben, meine eigenen Interessen und Hobbys mit denen ich mich befassen kann. Denn man muss einfach mal seine Kinder loslassen und kann sie nicht ewig halten oder kontrollieren, wann sie was zu machen haben und das ködern mit Geschenken gegen Besuch ist nichts anderes als die Form einer Kontrolle die man ausübt.
Aber durchaus kenne ich das auch. Meine Großeltern haben das nicht anders gemacht, denn unsere Mutter hat uns eingeredet, dass unsere Großeltern schlecht für uns sind und uns nicht zu ihnen gelassen. Wenn aber am Telefon dann etwas fürs Konto versprochen wurde oder auch ein Geschenk, dann konnte sie sich nur schwer durchsetzen wenn alle Kinder auf einmal sie "überstimmt" haben und auch gegen ihren eigenen Willen hingefahren wären. Daher hat sie sich dann gebeugt aber meine Großeltern wussten sich auch nichts anders zu helfen, da mit der Frau nicht zu sprechen war und uns Kindern nicht immer etwas von ihren Einladungen erzählt wurde. Zudem wir auch abhängig waren, dass wir die 200 km gefahren werden zu den Großeltern.
Ramones hat geschrieben:An ihrer Stelle würde ich dann aber auch nichts schenken, sondern die Kinder einfach mal darauf ansprechen. Man kann durchaus von Kindern erwarten dass sie auch so vorbeikommen.
Ohne allzu gemein klingen zu wollen, aber ich denke, die Frau ist selbst Schuld am Verhalten ihrer Kinder und dass da einfach was in der Erziehung falsch gelaufen ist. Wenn sie ständig (finanzielle) Gegenleistungen springen lässt, ist es doch kein Wunder, wenn die Kinder und Enkel sich irgendwann so daran gewöhnt haben, dass sie nicht mehr darauf verzichten wollen oder können. Sie hat ihre Kinder einfach zu sehr (materiell) verwöhnt und nicht zu Empathie und Hilfsbereitschaft erzogen, da kann sie nur sich selbst für verantwortlich machen und nicht die Kinder.
Eine Bekannte von mir macht das ähnlich. Sie "bezahlt" ihre Kinder regelrecht dafür, dass diese sich mit ihr beschäftigen. Das geht dann sogar soweit, dass die Kinder bzw. Enkel ihr nicht mal selbstlos einen Gefallen tun können oder wollen, ohne dass diese finanziell dafür entschädigt werden. So ist die alte Dame zum Beispiel seit Jahren Witwe und besitzt kein Auto und auch keinen Führerschein. Da wird der Enkel dann dafür bezahlt, dass er sie mit dem Auto zum Einkaufen kutschiert, wobei dann nicht nur das Spritgeld ersetzt wird (was ja noch im Rahmen wäre), sondern er wird tatsächlich dafür bezahlt, dass er das macht und wenn man den Kindern und Enkeln so etwas von kleinauf beibringt, ist das doch kein Wunder, wenn das im Alter so bleibt. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.
Das fängt ja schon mit dem Taschengeld an. Es gibt tatsächlich Eltern, die "bezahlen" die Kinder mit Taschengeld dafür, dass diese im Haushalt helfen. Ich finde das aber falsch, denn so lernt ein Kind doch nur, dass es nur dann etwas zu tun bereit ist und Taten lohnenswert sind, wenn es dafür finanziell entschädigt wird. Wo lernt ein Kind so hilfsbereit zu sein und zu erkennen, wo Hilfe gebraucht wird und wo nicht? Wenn dann als Erwachsener alleine gewohnt wird, dann gibt es keine Bezahlung mehr dafür, dass man den Haushalt macht. Lohnt sich der Aufwand überhaupt oder verdreckt man direkt?
Ich bekam kein Taschengeld, schon gar keine (finanzielle) Belohnung für meine Hilfe im Haushalt. Ich habe zu Essen bekommen, Wasser und Kleidung und ein Dach über den Kopf und dafür musste ich eben altersgerechte Aufgaben übernehmen, um meinen Beitrag zum Haushalt zu leisten, wie jeder andere auch und das finde ich auch richtig so, denn wenn ich meinen Großvater zum Arzt oder zum Einkaufen fahre, dann verlange ich nicht mal Spritgeld von ihm, sondern mache das selbstlos und gerne, weil er mir eben wichtig ist und nicht das blöde Geld.
Ich finde das auch ziemlich traurig, aber natürlich ist die Frau nicht unschuldig an der Situation. Sie hat es ja so angefangen, dass sie ihren Kindern etwas dafür verspricht, wenn diese sie besuchen kommen. Ich muss sagen, dass ich an ihrer Stelle auch lieber keinen Besuch der Kinder hätte, als wenn ich mir diesen erkaufen müsste. Das wäre für mich dann auch kein fröhlicher Besuch, wenn ich immer im Hinterkopf hätte, dass die Kinder ja nur da sind, weil sie etwas bekommen.
Bei so einer Geschichte tut mir die ältere Dame wirklich leid. Ich persönlich kann nicht nachvollziehen, wie man seine Eltern nicht besuchen kann, auch, wenn die Elternteile eben weiter weg von dem eigenen zu Hause wohnen. Schlimm finde ich in der ganzen Situation, dass sie ihren Kindern etwas versprechen muss, damit die Kinder eben bei der älteren Dame vorbeischauen und sie besuchen kommen. Die Kinder kommen im Endeffekt nur mit dem Gedanken, die eigene Mutter besuchen, dass es etwas Schönes geben würde, wie zum Beispiel Geld oder wertvollen Schmuck. Diesen Gedanken finde ich persönlich wirklich schlimm.
Nun ich kann schon verstehen, dass die ältere Dame ihren Kindern schöne Versprechen macht. Immer hin scheint sie sich ziemlich alleine zu fühlen, so wie es ausschaut. Und sie scheint auch ihre Kinder ziemlich zu vermissen oder eben den Familienanschluss scheint sie sehr zu vermissen.
Und damit die Kinder denn überhaupt vorbeischauen, lockt sie die Kinder eben mit netten Versprechen. Im Grunde genommen denke ich aber, dass das nicht die richtige Art ist, um seine Kinder dazu zu bewegen, dass sie die eigene Mutter besuchen kommen. Wer möchte schon gerne Besuch bekommen, wenn man ganz genau weiß, dass diese Person eben nur kommt, weil sie es etwas möchte. Das ist ja nicht schön.
Ich kann schon verstehen, dass die ältere Dame nicht aus dem Haus geht und sich nicht unter andere Leute mischt. Die Hoffnung ist einfach zu groß, dass die Kinder doch mal zu Besuch kommen und, das eben ganz spontan. Und sie möchte eben nicht, dass die Kinder vor der verschlossenen Haustür stehen. Daran kann man wirklich sehen, dass sie ihre Kinder sehr vermisst oder eben den Familienanschluss. Aber vielleicht sollte man mal mit den Kindern sprechen. Das wäre doch der erste Weg, um zu einer Lösung zu kommen.
Vielleicht sollte die ältere Dame mal mit ihren Kindern sprechen und ihnen erzählen, wie sie sich fühlt. Vor allem eben alleine ohne Familie. Und dann sollte die Dame eben auch äußern, dass sie eben möchte, dass die Kinder des Öfteren zu besuch kommen und eben auch Mal nichts Schönes dafür bekommen. Bei sechs Kindern wird doch ein Kind dabei sein, die die treibende Kraft übernimmt und die Geschwister dazu auffordert, die Mutter des Öfteren
Oder man könnte zumindest vereinbaren, dass die ältere Dame ab und an von den Kindern abgeholt wird, um sie bei sich zu Hause zu besuchen, das wäre doch eben auch eine Möglichkeit. Bei der Entfernung könnte die ältere Dame doch ein paar Tage am Stück so zumindest ein Teil der Familie sein.
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