Erstgespräch bei Psychologen auch wenn kein Platz frei ist?

Eine Freundin leidet an Depressionen und Ängsten und möchte nach längerem nochmal eine Gesprächstherapie beginnen. Sie hat dafür von einer Bekannten eine Psychologin empfohlen bekommen und dort auch angerufen.

Allerdings hat die Psychologin ihr dann gesagt, dass sie aktuell keine freien Therapieplätze hätte, aber meine Freundin trotzdem zum Erstgespräch zu ihr kommen könnte. Sie würde dann auch dort die nötige Bescheinigung zum einreichen bei der Krankenkasse bekommen, um eine Therapie genehmigt zu bekommen. Das würde auch so funktionieren, wenn sie dann die Therapie doch in einer anderen Praxis machen möchte.

Meine Freundin möchte sehr gerne zu dieser Psychologin und hat deswegen einen Termin zum Erstgespräch vereinbart und dachte sich, dass sie die Psychologin ja mal ansehen könnte, um festzustellen, ob sie mit dieser überhaupt zurecht kommen würde.

Würdet ihr einen Termin zu einem Erstgespräch machen, wenn ihr wisst, dass aktuell keine freien Plätze vorhanden sind? Würdet ihr das dennoch in Anspruch nehmen? Oder wäre das für euch nur verschwendete Zeit und hättet ihr keine Lust alles bei einem anderen Psychologen nochmal erzählen zu müssen?

Lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz sind doch total normal. Ich verstehe nicht, was daran so verwunderlich sein soll. Nur halte ich deine Freundin für ziemlich naiv. Ich glaube nicht, dass man von nur einem einzigen Erstgespräch schon sagen kann, ob man mit dieser Therapeutin langfristig gut auskommen würde. Ich gehe eher davon aus, dass da ein paar Sitzungen mehr notwendig sein werden, um zu erfahren, ob man sich da wohl fühlt und die Chemie stimmt. Man wird ja wohl kaum alles beim ersten Gespräch klären können, das entwickelt sich mit der Zeit. Teilweise wartet man doch über ein Jahr auf einen Therapieplatz, teilweise sogar 18 Monate oder länger.