Erstgeborene Kinder häufig etwas intelligenter?
Heute habe ich gehört, dass erstgeborene Kinder etwas intelligenter sein sollen, als ihre jüngeren Geschwister. Das soll vor allem daran liegen, dass die älteren Kindern den jüngeren Geschwistern viel zeigen und beibringen würden. Das würde sich nicht nur positiv auf die jüngeren Kinder auswirken, vor allem die Älteren sollen davon profitieren.
Aber es soll auch die Erziehung dabei eine Rolle spielen und wie viel Selbstbewusstsein die Eltern ihrem Kind geben können. Das soll alles eine Studie bewiesen haben. Allerdings wurde nicht weiter gesagt, wie viele Kinder daran teilgenommen haben oder ähnliches.
Was haltet ihr davon? Meint ihr, dass die erstbgeborenen Kinder meist etwas intelligenter sind? Habt ihr etwas über die Studie gehört? Meint ihr, dass es doch eher Blödsinn ist? Ist es nicht eigentlich egal, ob das ältere Kind etwas schlauer ist, als die jüngeren Geschwister?
Das ist kompletter Unsinn und methodisch gar nicht haltbar. Solche Studien, die das angeblich beweisen sollen, sind längst überholt. Eine US-Studie, die mehrere hunderttausend US-Schüler untersucht hat, hat festgestellt, dass die Reihenfolge der Geburt so gar keinen Einfluss auf die Intelligenz hat. Man sollte die Methodik von solchen angeblichen Studien untersuchen, auf die du dich beziehst, bevor man sie für wahr hält.
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich diese Studie für wahr halte. Ich habe gefragt, ob das wahr sein könnte. Das macht schon einen Unterschied. Ich konnte mir aber auch nicht recht vorstellen, dass die erstgeborenen Kinder automatisch intelligenter sein sollen. Ich denke, dass da mehr Faktoren eine Rolle spielen.
Ich bin Zweitgeborene. Bei meiner Schwester und mit ist es so, dass ihr alles zugeflogen ist in der Schule. Sie musste kaum lernen um gute Noten zu schreiben. Ich hingegen musste immer sehr lange und ausgiebig was für die Schule tun, damit ich die Noten nach hause brachte, die auch meine Schwester hatte und mir wurde sie auch ständig als Vorbild vor die Nase gehalten.
Bei meinen Kindern ist es eher umgekehrt. Da brauchte meine Tochter, die Zweitgeborene kaum was für die Schule machen und sie ist einfach ohne Schwierigkeiten durch die Schulzeit gekommen. Mein Erstgeborener musste aber sehr viel für die Schule tun, damit er halbwegs mithalten konnte. Aber das war nicht schlimm. Er ist auch so seinen Weg gegangen.
Daran sieht man, dass man nicht unbedingt intelligenter ist, wenn man Erstgeboren ist. Aber eben auch nicht Dümmer oder nicht so intelligent. Es kommt einfach auf das Individuum Mensch an. Bei vielen Familien ist es auch so, dass sie mit den erstgeborenen Kindern sich viel mehr beschäftigen, bis dann eben das zweite Kind kommt.
Und wenn die Kinder weit auseinander liegen, dann ist das Erstgeborene deswegen vielleicht schon ein wenig intelligenter, weil sich sehr mit ihm beschäftigt wird. Aber ich halte von solchen Studien nicht viel, weil sie nichtssagend sind und es einfach auf den Mensch selbst ankommt und nicht auf erstgeboren oder zweitgeboren.
Wenn ältere Geschwister so nett sind und ihren jüngeren Brüderchen und Schwesterchen Dinge zeigen und erklären, die sie selber schon können, zeigt das ja eigentlich nur, dass sie älter sind. Und ihre Geschwister halbwegs leiden können. Mit Intelligenz hat das gar nichts zu tun, sondern eben mit der normalen menschlichen Entwicklung.
Wenn ich so an meine Erziehung als "Erstgeborene" anno dazumal zurückdenke, habe ich zusätzlich noch den Eindruck, dass die jeweils ältesten Geschwister einfach noch am meisten "Erziehung" abbekommen, und so auch der Eindruck entstehen kann, sie seien angepasster, braver, besser in der Schule, all so was, was man mit "etwas intelligenter" verwechseln kann. Dabei wussten sie wohl eher (wie ich), dass ihnen Ärger blüht, wenn die Noten nicht so toll sind. Meinen jüngeren Geschwistern hat man seinerzeit schlicht mehr durchgehen lassen. Sie sind definitiv nicht "dümmer" als ich, aber mussten eben nicht unter allen Umständen aufs Gymnasium. Da war ja ich schon - Familienehre gerettet.
Wenn ich da so meine eigene Familie anschaue, kann es diese Studie weder untermauern, noch widerlegen. Meine Mutter ist Zweitgeborene und hat in ihrer beruflichen Laufbahn neben der reinen Ausbildung noch einige Qualifikationen durchlaufen, die jeweils mit einer bestandenen Prüfung endeten. Ihr Arbeitsumfeld hat sich damit stetig erweitert und sie war flexibler einsetzbar. Ihr ältere Schwester hat ihre Ausbildung gemacht und Jahre später im selben Beruf den Meister. Es gab also nur den einen Beruf, wo die Schwester einsetzbar war.
Bei meinem Vater sieht das ähnlich aus. Die große Schwester hatte Bankkauffrau gelernt und später halbtags als Sachbearbeiterin bei einer Gemeinde gearbeitet. Mein Vater als zweites Kind hatte zwei Berufsabschlüsse vorzuweisen und beim zweiten Beruf auch mehrere Qualifikationen durchlaufen, wo Prüfungen abgelegt werden mussten.
Bei meinen Töchtern ist es so, dass die Zweitgeborene auch etwas intelligenter und vor allem strebsamer ist. Und bei meinem Mann ist der jüngste und damit vierte Sohn das schlaueste Kerlchen im Nachwuchs. Bei meinem Mann zwischen ihm und seinen Geschwistern dagegen recht ausgewogen.
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