Erstellt ihr regelmäßige Backups vom Computer?
Ich selber habe noch nie ein Backup von meinem Fest-PC oder Laptop gemacht und das schon allein aus dem Grund, weil ich gar nicht wüsste, wie das geht. Aber weil die Hackerattacken ja immer mehr zunehmen, ist es ja vielleicht doch ratsam, sich mal solch ein Backup zu erstellen. Macht ihr das regelmäßig und in welchen Zeitabständen wäre denn ein solches Backup zu empfehlen?
Die Frage müsste erweitert werden. Es kursieren nämlich verschiedene Programme für sogenannte Backups mit jeweils unterschiedlichem Leistungsumfang. Man kann verschiedene Erfahrungen damit sammeln. Bei einigen Videoschnittprogrammen zum Beispiel scheint ein mitgeliefertes Feature mit der Bezeichnung "Backup" lediglich eine nette Zugabe zu sein, aber keineswegs so zu funktionieren, was man unter Backup verstehen könnte, nämlich dass man einen nicht mehr startenden PC wieder zum Laufen bekäme oder Daten von einer nicht mehr bootenden Festplatte damit noch auslesen könnte. Diese Aufgabenstellung und noch mehr beherrschen meines Erachtens nur einige wenige renommierte und unter professionellen IT-Spezialisten sehr beliebte Backup-Programme.
Nun zur Frage, wie ein Backup gemacht wird. Zunächst ist es wichtig, dass das Backup-Programm tatsächlich auf der Festplatte, die als Bootpartition fungiert, auch installiert ist, und im Autostart die dazugehörigen Files nicht irgendwie deaktiviert worden sind. Das sind sogenannte "Scheduler". Dann ruft man das Programm über das zugehörige Desktop-Icon auf und folgt den Menüanweisungen. Dabei kann man nun auswählen, ob man als Speichermedium für das Backup eine über USB angeschlossene externe Festplatte auswählen möchte oder eine auf der HDD ausgewählte Partition. Dann kann man noch das Backup einmal als großes File in Gänze speichern lassen oder aufteilen in CDROM oder DVD Größe.
Insgesamt kommt da schon einmal ein Stapel von etwa 60 CDROMs zusammen, die natürlich jetzt nicht physisch gebrannt werden, sondern als einzelne Files mit fortlaufender Nummerierung im Dateinamen auf dem Datenträger gespeichert werden. Je nach Performance des PC und dem Datenvolumen kann man jetzt etwa eine halbe Stunde an Bearbeitungszeit veranschlagen. Ist der Backup-Vorgang abgeschlossen, sollte man den PC ordnungsgemäß herunterfahren und kaltstarten, denn der größte Fehler, der gemacht werden kann, ist, jetzt irgendwelche Plattenoptimierungen noch zu machen, da die Bootpartition beim Backup-Vorgang gesperrt wird. Diese Sperre wird erst nach Neustart aufgehoben.
Was passiert bei Unterbrechung des Backup-Vorganges? Hier merkt man deutlich den Qualitätsunterschiede zwischen den Programmen. Gute Backup-Programme setzen das Backup zu einem späteren Zeitpunkt nach Quittieren der entsprechenden Meldung fort, ohne dass es zu Problemen kommt. Wie kann man nun ein Zurückspielen eines einmal übertragenen Backups durchführen, eine sogenannte Recovery? Man startet das Backup-Programm, sofern der PC noch bootet, und wählt im Menü "Recovery" aus.
Ist der PC nicht mehr direkt ansprechbar, bootet also nicht, dann kann man über die mitgelieferte Notfall-Prozedur und Start des Rescue-Programms zumindest noch auf die defekte Platte zugreifen und die Daten kopieren. Dann wird man zwar den Rechner nicht mehr wie gewohnt zum Laufen bekommen, hat aber die Daten noch verfügbar, die auf eine neue Festplatte später übertragen werden können. Insofern entsteht kein Datenverlust, lediglich das Betriebssystem müsste dann neu aufgesetzt werden.
Es gibt aber auch die Möglichkeit des Klonens von Festplatten mit Hilfe des Backup Programms, welches einem eine Menge Arbeit erspart. Das hier im Einzelnen noch auszuführen, sprengte den Rahmen des Beitrags. Und wie oft sollten Backups gemacht werden? Halte es so, dass nach dem monatlichen Update-Day eine Update-Auswahl, anschließend eine Datenträgerbereinigung, gefolgt von einem Backup zur Routine geworden sind. Dabei wähle ich stets als Backup-Methode nicht "inkrementell" sondern "vollständig". Die alten Backups werden dann wieder gelöscht, um Speicherplatz frei zu machen.
Ich erstelle keine Backups, weil ich nichts Wichtiges auf meiner Festplatte habe. Dokumente, die ich irgendwann mal wieder brauchen könnte, oder Fotos habe ich auf Sticks oder in einer Cloud. Beruflich brauche ich den Rechner kaum, sodass es nicht schlimm wäre, wenn alles gelöscht oder sonstwie zerstört würde.
Da gilt es, ein großes Missverständnis auszuräumen. Die erwähnten Backup-Programme dienen in erster Linie dazu, ein Betriebsystem und die installierten Anwendungsprogramme wiederherzustellen. Jeder weiß, dass wichtige Daten, wie Tabellen, Texte, Bilder, Filme nicht auf der C-Partition alleine gespeichert bleiben sollten. Diese gehören sicherheitshalber auf eine andere Partition, eine andere, externe Festplatte, wobei ich bei USB-Sticks schon etwas vorsichtiger wäre, was die Dauerhaftigkeit der Speicherung anbeträfe.
Im Gegenteil, man sollte die Partition, auf der sich das Betriebssystem und die Anwendungssoftware befinden, möglichst oft entrümpeln, damit das System eventuell nicht im Laufe der Zeit durch zu viel angesammelten Daten"müll" immer langsamer wird. Dazu kopiere ich die mit der Anwendungssoftware erstellten Texte oder Bilder etc. vor dem Backup ja auch immer, was ich oben vergessen hatte zu erwähnen, auf einen anderen Datenträger. Damit wird das Backup auch kleiner. Nach erfolgtem Backup kopiere ich die benötigten Texte, Bilder etc. wieder auf die C-Partition zurück, wenn ich der Meinung bin, ich brauchte sie noch.
Warum solch ein Aufwand? Jeder weiß, wie lange es dauern kann, bis ein abgestürzter Rechner wieder mit allen Treibern und Anwendungsprogrammen und deren Konfiguration wieder so wie am ersten Tag zum Laufen gebracht werden kann. Denn die Programme können nicht so einfach kopiert werden, sondern müssen installiert werden. Und die Registry wird auch neu aufgesetzt, bevor die Programme wieder laufen.
Was ist eine Recovery von einem Backup-Programm denn etwas anderes als ein solches Zurückkopieren? Die Platte wird Bit für Bit Sektor für Sektor etc. physisch so wieder eingerichtet, wie es vor dem Absturz war. Das kann kein einfaches Kopieren ermöglichen. Diese Vorgehensweise spart erheblich Zeit.
Man halte sich einmal vor Augen, man müsste, nur als Beispiel, von einer CDROM das Betriebssystem neu aufsetzen. Mittlerweile ist das, was auf der Original-Installationssoftware angeboten worden war, längst überholt. Denn es kommen noch die Updates hinzu, die dann noch vom Netz heruntergeladen werden müssten. Das sind mittlerweile etliche Gigabytes. Diese herunterzuladen und zu installieren, kostete noch einmal zusätzlich Zeit.
Was aber am meisten Probleme bereiten würde, wäre die maßgeschneiderte Konfiguration von Anwendungsprogrammen. Hier hätte man sich eventuell an die selbst erstellten Einstellungen und lieb gewordenen Arbeitserleichterungen so sehr gewöhnt, dass sie einem sicher fehlten. All diese Einstellungen sind ja im Backup mit gespeichert worden und können so leicht wiederhergestellt werden. Aber nur mit der Recovery.
Mein Computer, ein Apple MacBook Pro, führt automatisch täglich ein Backup durch und speichert die Daten automatisch auf ein Externe Festplatte die an meinen WLAN-Router angeschlossen ist. Hierfür verwende ich das auf dem MacBook standardmäßig installierte Programm "TimeMachine". Da ich bereits den Fall hatte, dass die Festplatte meines Computers vom einen auf den anderen Moment kaputt gegangen ist und die Daten nicht mehr wiederherstellbar waren, ist für mich ein Backup sehr wichtig. Glücklicherweise konnte ich nach dem Tausch der Festplatte die Daten einfach wieder über TimeMachine auf den Computer aufspielen und habe so keine wichtigen Daten verloren.
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