Erstaunen, dass Studenten keine Ferien wie Schüler haben?

Ich unterhielt mich kürzlich mit einer Bekannten darüber, wobei sich herausstellte, dass sie so gar keine Ahnung hat, was Studium angeht. So war sie ziemlich verwundert, dass Studenten keine Osterferien haben so wie die Schüler. Das hatte sie nämlich vorausgesetzt, dass Studenten neben den Semesterferien auch noch zusätzlich über Ostern oder so mitten im Semester frei hätten.

Habt ihr solche Reaktionen auch schon mitbekommen? Meint ihr, dass Studenten nicht genug "Ferien" haben und daher noch Osterferien (nicht nur die Feiertage wohlbemerkt, sondern ganze zwei Wochen wie die Schüler) bekommen sollten? Ich kenne das höchstens so, dass die Pfingstwoche frei war aber selbst die war vollgestopft mit Veranstaltungen. Wie seht ihr das?

Ich habe nicht studiert und muss daher sagen, dass ich mich damit nicht wirklich auskenne. Aber ich habe bei Studenten bisher auch "nur" immer etwas von dem Semesterferien gehört. Daher hätte ich auch nicht vermutet, dass Studenten Osterferien haben. Aber wenn man sich mit dem Thema gar nicht beschäftigt aber falsche Vorstellungen hat, dann kann es vielleicht schon mal sein, dass man erstaunt ist, wie es deine Bekannte eben gewesen ist.

Nun ja, das Studium ist eben keine Schule mehr, sondern im Grunde schon eine Arbeit. Warum sollten Studenten also einfach so frei bekommen? Auch die Semesterferien sind ja in vielen Studiengängen dafür gedacht, dort Praktika oder andere Pflichtveranstaltungen zu absolvieren oder Klausuren zu schreiben. Wirklich die ganzen Semesterferien frei haben doch die wenigsten Studenten. Natürlich kann man sich mal viele Wochen Frei erarbeiten, wenn man andere Semesterferien mehr durchzieht.

Aber trotzdem kenne ich das ebenfalls, dass es genug Leute gibt, die von einem Studium gar keine Vorstellungen haben. Weder was das Lernen an geht, noch das Studentenleben, noch eben welche Zeiten man investieren muss. Woher aber auch sollen eben Leute, die nie studiert haben, das auch wissen. Es entspricht ja weder der richtigen Arbeit, noch eben der Schule.

Zu meiner Studienzeit hat zwar niemand angenommen, dass ich Osterferien habe, aber ich habe öfters erlebt, dass jemand sehr erstaunt darüber war, dass die vorlesungsfreie Zeit genau das ist und nicht mehr. Reaktionen nach dem Motto "Wie, du musst in den Ferien deine Semesterarbeit fertig stellen/ Klausuren schreiben/ Praktikum machen/ ausgefallene Veranstaltungen nachholen?" habe ich öfter bekommen.

Wobei ich das aber auch irgendwie nachvollziehen kann. Wenn man nicht studiert bekommt man wahrscheinlich gar nicht mit, dass die Zeit zwischen den Semestern als "vorlesungsfreie Zeit" bezeichnet wird. Man hört immer nur "Semesterferien" und unter Ferien stellt man sich natürlich Freizeit und Erholung und nicht Lernen und Arbeiten vor.

Meine Tochter studiert an der Universität der Bundeswehr. Sie hatte sehr wohl Osterferien, bzw. musste Urlaub nehmen. Normale Ferien haben die Offiziersanwärter ja sowieso nicht, da sie ja auch richtig gut Geld verdienen.

Man kann das wohl nicht immer alles verallgemeinern und anderen gleich unterstellen, sie hätten keine Ahnung vom Studium. Wie hier schon geschrieben, wer nicht im Thema steht, weiß das sicher auch nicht unbedingt. Das war ja sicher nur eine harmlose Frage einer interessierten Bekannten.