Erst wissen, wie wichtig einem Person ist, wenn sie fehlt?

vom 05.04.2017, 08:12 Uhr

Ich habe gerade ein Interview mit dem Schauspieler Vin Diesel gesehen. Er wurde zu dem neuen Film "The Fast and The Furious 8" befragt und er sagte dann eben auch, dass es sehr schwer war, diesen Film zu drehen, weil es eben der erste Film ohne Paul Walker war aus dieser Reihe.

Er wurde dann auch gefragt, wie sehr er Paul Walker vermissen würde, wobei er dann stockte und sich einen Moment sammeln musste. Er meinte dann, dass man erst dann wissen würde, wie wichtig einem eine Person ist und wie sehr man sie vermissen würde, wenn sie eben weg ist und man keine Möglichkeit mehr hat, sie zu sehen oder zu sprechen. Da wird sicherlich etwas dran sein.

Aber kann man nicht theoretisch auch dann wissen, wie sehr einem eine Person fehlen würde und wie wichtig sie einem ist, wenn sie noch da ist? Wie ist das bei euch? Merkt ihr erst, wie wichtig eine Person für euch ist, wenn sie weg ist oder schon vorher? Ist das eine Sache der Einstellung oder ist da jeder Mensch anders und man kann das nicht beeinflussen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mir ist schon vorher bewusst, wie wichtig mir jemand ist und wie viel mir diese Person bedeutet. Dafür muss dann nicht erst der Kontakt abbrechen oder schlimmeres und die Person ist vielleicht verstorben. Natürlich merkt man auch immer wieder, wie wichtig einem jemand war, wenn man eben nicht mehr die Möglichkeit hat, mit diesem zu sprechen oder sich zu treffen. Ich denke, dass es einem da schmerzlicher bewusst wird.

So kann man die Person ja ansonsten meist irgendwie kontaktieren. Mittlerweile ich es schon ein paar Jahre her, dass sie Freundschaft mit meiner besten Freundin auseinander ging, trotzdem vermisse ich sie auch heute noch manchmal durchaus. Ich denke, dass der Tot eines Menschen oder der Verlust einer Freundschaft einem dann oftmals eben deutlicher vor Augen führt, was man verloren hat und man eben nicht so einfach wieder bekommt.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Das ist doch eine absolute Binsenweisheit. Lebende Freunde und Verwandte können einem gewaltig auf die Nerven gehen, man streitet sich und ist auch mal stocksauer auf den anderen, aber wenn die Person dann nicht mehr lebt, wird das Zusammenleben im Rückblick verklärt, und es bleibt nur das Gefühl des Verlustes. Zumindest ging es mir in diversen Fällen so, und ich glaube nicht, dass ich da eine Ausnahme darstelle, zumindest wenn es um "normale" Beziehungen zwischen Verwandten oder Kollegen geht, und nicht gerade um sexuellen Missbrauch oder Gewalt in der Familie.

Beispielsweise war mir meine Mutter zu ihren Lebzeiten durchaus wichtig, aber ich wusste eben auch, dass ich bei Fragen jederzeit auf ihre Unterstützung rechnen konnte und wir auch gemeinsam Reisen und Ausflüge machen konnten. Das war für mich alles ganz selbstverständlich, und es war auch kein Ende in Sicht. Wenn das alles auf einmal wegbricht, merkt man natürlich erst, wie besonders und schön es war, so einen Menschen im Leben gehabt zu haben. Wieso sollte es Vin Diesel da mit seinem Kollegen groß anders gehen?

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^