Erst durch Enttäuschung merken, dass man doch gehofft hat?
Es passiert mir hin und wieder, dass ich enttäuscht bin, wenn etwas nicht geklappt hat. Auch wenn ich mir vorher keine Gedanken darüber gemacht habe und bewusst nicht gehofft habe, dass eine bestimmte Situation eintritt, bin ich dann enttäuscht, was mich dann selbst überrascht. Erst dadurch wird mir dann bewusst, dass ich insgeheim eben doch Hoffnungen hatte, auch wenn ich mir das wohl selbst nicht eingestehen wollte.
Kennt ihr das von euch auch, dass ihr erst dann merkt, dass ihr insgeheim doch Hoffnungen hattet, wenn ihr enttäuscht seid, wenn eine bestimmte Situation eingetreten ist oder auch nicht? Wann ist euch das schon passiert?
Für mich stellt Hoffnung auf einen gewünschten Ausgang eine der grundlegenden Triebfedern menschlichen Handelns dar. Sprich, ich kann mir beispielsweise noch so sehr einreden, dass es mir "egal" sei, ob ich einen bestimmten Job bekomme oder nicht, wenn es mir wirklich völlig gleichgültig wäre, hätte ich mich ja nicht beworben. Zumindest ich kann nicht "bewusst nicht hoffen".
Entweder ich bin emotional involviert und verfolge aktiv ein bestimmtes Ziel, oder es scheint auf meinem inneren Radar gar nicht auf, weswegen ich auch gar nicht enttäuscht sein kann. Wenn ich ein Konzert gar nicht sehen will, kaufe ich mir keine Tickets und bin entsprechend auch nicht enttäuscht, wenn ich an dem Tag krank bin. Für mich ist das Gegenteil von Hoffnung nicht Enttäuschung, sondern Desinteresse.
Nur weil man das gedanklich auf Seite schiebt, macht man sich ja dennoch so seine Gedanken, auch wenn es nur ganz im Stillen ist oder man hat zumindest mal darüber nachgedacht, wie es bei einem guten Ausgang wäre. Ich habe solche Situationen auch schon gehabt und mir vorher auch eingeredet, dass ich das gar nicht so will, nicht brauche und habe mich dann doch geärgert. Man schiebt es manchmal einfach weg, was einen bewegt.
Ich kenne das Gefühl der Enttäuschung sehr gut, obwohl ich mir vorher keine konkreten Gedanken darüber gemacht habe. Manchmal habe ich mich auf eine bestimmte Situation gefreut, ohne es mir bewusst zu machen. Das kann zum Beispiel bei der Planung eines Ausflugs oder Treffens mit Freunden passieren. Ich habe keine konkreten Erwartungen, aber irgendwie hoffe ich doch, dass alles reibungslos verläuft.
Wenn dann etwas schiefgeht oder anders läuft als erwartet, bin ich enttäuscht. Erst dann wird mir bewusst, dass ich insgeheim doch gehofft hatte, dass alles perfekt wird. Das kann manchmal sehr frustrierend sein, weil ich das Gefühl habe, mir selbst etwas vorgemacht zu haben.
Aber ich denke, es ist menschlich, Hoffnungen zu haben und auf positive Ergebnisse zu hoffen, auch wenn wir es uns nicht bewusst machen. Unsere Gedanken und Emotionen sind komplex und manchmal schwer zu kontrollieren. Es ist wichtig, sich selbst nicht zu hart zu beurteilen, wenn man enttäuscht ist, obwohl man sich bewusst keine Erwartungen gesetzt hat.
In solchen Situationen versuche ich, die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, und nicht zu lange über die Enttäuschung nachzudenken. Es ist auch hilfreich, sich bewusst zu machen, dass Enttäuschungen Teil des Lebens sind und wir lernen können, damit umzugehen.
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