Erst bei Auszug merken, wieviel Glück man mit Wohnung hatte?
Eine Freundin ist vor kurzem mit ihrem Partner zusammen gezogen. Sie hat bis dahin in einer anderen Stadt in einer eigenen Wohnung gelebt. Sie hat gerne dort gewohnt, aber meinte selbst, dass sie erst bei ihrem Auszug so richtig gemerkt hätte, wie viel Glück sie eigentlich mit ihrer Wohnung hatte. Sie hat im Nachhinein erfahren, wie viele Bewerber es damals für die Wohnung gegeben hatte und das sie sich wirklich glücklich schätzen konnte, dass sie den Zuschlag bekommen hatte. Auch die Wohngegend und der Mietpreis waren durchaus Grund zur Freude.
Sie meinte, dass ihr erst bewusst wurde, was für eine tolle Wohnung und wie viel Glück sie damit hatte, als sie eben auszog und dann auch neue Interessenten für die Wohnung Schlange standen. Es ist nun nicht so, dass sie die gemeinsame Wohnung mit ihrem Partner nicht mag, aber sie meinte, dass sie doch auch etwas traurig war, ihre Wohnung aufzugeben.
Ist es euch auch schon so gegangen, dass ihr erst bei eurem Auszug gemerkt habt, wie viel Glück ihr eigentlich mit der Wohnung hattet? Meint ihr, dass einem dann schon mehr Dinge auffallen als sonst? Oder denkt ihr bei einem Auszug gar nicht über so etwas nach? Wart ihr eher froh, wenn ihr ausziehen konntet?
Da frage ich mich, wie man überhaupt auf Wohnungssuche gewesen ist, dass man erst beim Auszug schnallt, dass man Glück mit der Wohnung hatte. Ich wusste bei meiner aktuellen Wohnung schon als ich den Mietvertrag unterschrieben habe, dass ich wahnsinnig viel Glück hatte, da die Konkurrenz sehr groß ist.
Da ich hier in der Region schon sehr viele Wohnungsbesichtigungen hatte, bekommt man ein Gefühl dafür und kann gut abschätzen, ob man Glück hatte oder nicht. Der Markt ist hier aber so umkämpft, dass wir auf der Straße gelandet wären, hätten wir hier nicht die exklusive Zusage bekommen und hätte man uns hier nicht vorrangig behandelt.
Ich bin bisher noch nicht so oft umgezogen, aber ich hatte mit meinen bisherigen Wohnungen durchaus Glück. Meine allererste Wohnung hat entfernten Verwandten gehört, die mir von der Miete her großzügig entgegengekommen sind und die Lage in der Nähe der Uni damals war top. Ich habe mich dort auch lange wohlgefühlt, aber man kann ja nicht ewig in der Studentenbude hausen, nur weil sich andere Leute alle zehn Finger danach lecken würden.
Ähnlich war es mit der Wohnung danach, wo ich auch lange gelebt habe. Super Lage, Miete trotz verrückter Vermieterin unter dem Schnitt, Bausubstanz einwandfrei, Nachbarn ein Traum. Hier war auch ein Nachmieter schnell gefunden, aber ich hatte dennoch gute Gründe, auszuziehen, die die unbestreitbaren Vorteile dennoch übertroffen haben. Manchmal ist eine Veränderung einfach notwendig, auch wenn man dabei ein Risiko eingeht, sich zu verschlechtern. So spielt das Leben, weswegen ich es auch keine Sekunde bereue, all die supertollen Vorteile aufgegeben zu haben.
Ich frage mich, wie man das vorher nicht merken kann. Man muss doch wissen, wie der Wohnungsmarkt im Wohnort aussieht. Und je nachdem, muss man dann auch erst 30 Wohnungen anschreiben, um überhaupt einen Besichtigungstermin zu bekommen. Dass man nur eine Wohnung anschreibt, diese sofort besichtigen kann und auch bekommt, wenn der Wohnungsmarkt miserabel ist, kann ja gar nicht sein. Man weiß ja in etwa, wie viele Interessenten es gibt, je nachdem, wie erfolgreich man bei der Wohnungssuche ist.
Ansonsten weiß man doch auch, ob die Lage für die Stadt gut ist, wie die Wohnung im Vergleich zu anderen Wohnungen so aussieht und wie die Preise im Vergleich zu anderen Wohnungen so sind. Wenn man im Internet nach Wohnungen sieht, stehen die Preise ja dabei, so dass man vergleichen kann.
Ich wusste schon vor dem Einzug, dass ich unfassbar Glück mit meiner Wohnung habe. Ich habe die für mich beste Lage in der Stadt, da ich in zehn Minuten zu Fuß in der Stadt und 10 Minuten mit dem Fahrrad auf der Arbeit bin, in einem Neubaugebiet wohne und nur wenige Meter von mir Supermarkt, Friseur und Apotheke habe. Es ist ruhig, wir haben Balkon, Garten, Fahrradschuppen und alles was man sich so wünschen kann.
Ich bin schon sehr oft umgezogen, habe den alten Wohnungen aber nie nachgetrauert, weil es ja immer einen Grund für den Umzug gab. Wenn ich vorher eine tolle Wohnung hatte, was ja durchaus fast immer der Fall war, war mir das vorher schon bewusst. Aber die Umstände waren immer so, dass es nicht mehr passte. Als Ehepaar kann man schlecht in einer Einzimmerwohnung wohnen, egal, wie ideal die ist. Und wenn drei Kinder da sind, dann reicht auch die schönste, bestgelegenste Wohnung mit Garten und Terrasse nicht mehr, wenn sie nur zwei kleine Zimmer hat.
Zur Zeit habe ich wieder das Gefühl, in einer idealen Wohnung zu wohnen. Aber in spätestens drei Jahren müssen wir hier raus, weil Eigenbedarf schon angekündigt ist. Ich hoffe, wir müssen wegen der hohen Mietpreise nicht in eine andere Stadt ziehen.
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