Erschrecken euch die ganzen Corona-Mutationen noch?
War die ganzen Tage die ganz schlimme Delta-Mutation in aller Munde, so ist ab heute schon die Eta-Mutation in Deutschland ausgebrochen und scheint schon für etwas Panik zu sorgen. Die Aufzählung der bisher schon durchs Dorf getriebenen Mutanten erspare ich mir mal, weil langsam finde ich diese Meldungen eher ermüdend. Verfolgt ihr ganz gespannt die Meldungen neuer Corona-Mutationen und erschrecken die euch noch wirklich?
Ich finde das nachvollziehbar, dass es diese Mutationen gibt und dass sich das Ganze natürlich auch von einer schlimmeren Seite zeigt und dennoch macht es mir Angst. Wir müssen ja auch erst mal mit den Impfungen hinterher kommen bis das dann weniger Probleme machen kann und diese Impfungen müssen dann auch etwas für die Mutationen bringen.
Ich verfolge das Ganze ehrlich gesagt nicht mehr so wie ich es noch vor ein paar Monaten gemacht habe, weil ich eine Phase hatte, in der mich das extrem frustriert hat zu Hause zu sitzen und keine Impfung in Sicht zu haben. Deswegen ist Corona aktuell nicht mehr so ein Thema, was ich verfolgen möchte, wobei ich mittlerweile aber Dank einer Sonderimpfung schon die erste Impfung bekommen habe, aber mich nervt das ganze Thema einfach nur noch.
Meiner Meinung nach muss man das aber schon Ernst nehmen und darf es nicht einfach abtun und das kann zur richtig großen Gefahr werden, wenn das nun alle auf die leichte Schulter nehmen und davon ausgehen, dass es schon reicht, was bisher so an Impfungen geschehen ist. Als ich in der Schlange meiner Impfung stand, waren da durchaus auch Leute aus der Gruppe 2 und das sagt eben auch sehr viel aus. Da kann man doch noch einiges auslösen, wenn man nun alles zu locker sieht.
Die Eta-Mutation ist nicht neu. Sie wurde zum ersten Mal in Angola beschrieben. Sie scheint aber nicht besorgniserregend zu sein. Die Delta-Variante fürchte ich, weil angeblich erst die zweite Impfung den vollen Schutz bewirkt. Die erste Impfung wirkt bei Leuten nicht so gut, die kein starkes Immunsystem haben. Das weiß man aber ja nicht, wie das eigene Immunsystem ist.
Ich habe heute mal wieder die Bundespressekonferenz gehört, bei dem auch Prof. Wieler dabei war. Man weiß natürlich noch nicht allzu viel über diese Mutation, aber es gibt Hinweise darauf, dass sie zu mehr Krankenhauseinweisungen auch bei jungen Leuten führt. Und die Zahlen aus England zeigen das schon. Das Bedrohliche ist aber die Basisreproduktionszahl von wahrscheinlich über sechs, die Alphavariante hat nur drei. Daher bin ich jetzt ein bisschen vorsichtiger, nachdem ich in der letzten Zeit nicht mehr so aufgepasst habe. Ich bin nämlich erst einmal geimpft.
Auf die Frage, ob mich die Corona-Mutationen erschrecken, muss ich also mit Ja antworten, wenn es eine Mutation ist, die gefährlicher ist. Und das ist bei der Delta-Variante anscheinend der Fall. Bei einer so hohen Basisreproduktionszahl kann leicht eine hohe vierte Welle mit entsprechender Überlastung des Gesundheitssystems entstehen, und darum geht es ja primär immer noch. Außerdem muss die Impfquote für einen Herdenschutz höher sein, ich glaube bei ungefähr 80 Prozent. Ich fürchte, das erreichen wir nie.
Ich gebe auch den Medien die Schuld, dass manche Leute undifferenziert in Panik geraten oder im Gegenteil dazu zu sorglos sind. Viele Journalisten oder solche, die sich Journalisten nennen, jagen nur nach Klicks und produzieren möglichst schockierende Schlagzeilen. In den Artikeln werden dann Sachen falsch, veraltet, übertrieben oder ungenau dargestellt. Ich höre mir einmal in der Woche den Drosten-Ciesek-Podcast an und manchmal einen der Podcasts vom Kekulé. Ich finde, dass die beiden sich ganz gut ergänzen. Der Drosten-Ciesek-Podcast ist sehr wissenschaftlich und Kekulé geht auch auf Alltagsfragen ein. Aber beide sind immer topaktuell.
Außerdem ist die Bundespressekonferenz immer dann besonders interessant, wenn Spahn und Wieler oder andere Experten da sind und ganz aktuell über den jeweiligen Stand der Pandemie berichten. Läuft auch auf einigen Kanälen live auf YouTube. Auf News im Internet oder auch auf manche Zeitungen gebe ich gar nichts. Das Problem ist, dass die Erkenntnislage sich permanent weiterentwickelt und die Leute dann behaupten, die Experten würden sich selber widersprechen. Um sich über den aktuellen Stand zu informieren, sind auch die Seiten vom RKI, vom PEI und vom Divi interessant. Wer es global wissen will, kann auch die Seiten von der WHO lesen.
Ich finde das ziemlich schwierig und mittlerweile auch sehr nervenaufreibend, wenn man noch über Corona diskutieren muss. Vor den Mutationen habe ich dabei weniger Angst. Zum einen bin ich selber schon lange geimpft, zum anderen versuche ich mich so weit es geht mich an den Hygieneregeln zu halten.
Am Ende des Tages müssen wir halt lernen mit Corona zu leben. Wirklich schade ist eben, dass aus einem gesunden Umgang mit so einem Virus in den letzten Monaten ja eigentlich nur noch zwei Lager geworden sind, die nur noch schwarz oder weiß kennen. Entweder man vertritt die Meinung Corona ist das jüngste Gericht oder man leugnet es. Dazwischen gibt es leider immer weniger Meinung beziehungsweise die Menschen, die dazwischen Meinungen vertreten haben immer weniger Lust darüber noch zu diskutieren weil sie von den beiden Lagern immer in die jeweils andere Ecke gesteckt werden.
Das erlebe ich sowohl in meinem Alltag immer wieder als auch in anderen Foren, wo ich hin und wieder auch zu diesem Thema noch schreibe. Sachliche Diskussionen gibt es leider immer weniger. Aus jeder kleinen Mücke wird immer gleich ein Elefant gemacht und daran haben eben auch die Medien Schuld. Es wurde an vielen Stellen viel zu voreilig immer Dinge verkündet, jeder kleine Rückschlag ausgeschlachtet und versäumt zu vermitteln, dass bei einer Pandemie, auf die wir nicht vorbereitet waren mit einem Erreger, den wir nicht kannten, der Menschen einfach klar zu vermitteln, dass sich die Erkenntnislage eben jede Woche ändern kann.
Dadurch gibt es eben auch jetzt viele Menschen, die solche Mutationen überhaupt nicht mehr ernst nehmen. Das hat dann nichts mehr damit zu tun, dass man keine Angst hat, sondern viele Menschen denken eben, dass die Mutationen nur noch dazu dienen Maßnahmen zu rechtfertigen. Man kommt eben viel zu einfach auch an viele völlig schwachsinnige Informationen im Internet und keiner weiß mehr was er glauben soll.
Das macht mir eigentlich mehr Angst als jede Mutation. Die Leute werden dann irgendwann nachlässig und wenn es blöd läuft eben noch bevor wir jedem eine Impfung anbieten konnten.
So funktioniert Evolution nun mal. Je mehr Infizierte es gibt desto mehr Möglichkeiten für Mutationen gibt es und wir haben aktuell nun mal (global betrachtet) verdammt viele Infizierte.
Und natürlich setzen sich die Mutationen durch, die einen Vorteil mit sich bringen, auch das hat man mal im Biologieunterricht gelernt. Aber schon an dem Punkt steigen einige, die von "Erschrecken" reden, irgendwie aus, weil sie pauschal davon ausgehen, dass ein evolutionärer Vorteil automatisch bedeutet, dass ein Virus für den Wirt gefährlicher wird.
Dabei sind schwere Krankheitsverläufe überhaupt kein Vorteil, weil schwer krank sein bedeutet, dass sich die Kontakte drastisch reduzieren. Asymptomatische Verläufe sind hingegen super für die Verbreitung.
Aber von der ganzen Theorie mal abgesehen, ich wüsste gar nicht, was es mir bringen sollte erschreckt durch die Gegend zu rennen. Ich verhalte mich im Alltag vorsichtig und habe es bisher geschafft mich nicht zu infizieren, nicht nur mit Corona, ich habe auch die Grippe- und Erkältungssaison ausgelassen. Wenn ich mich weiterhin so verhalte wie bisher sollte ich auch von Mutationen verschont bleiben. Und meine erste Impfung habe ich inzwischen auch schon erhalten.
Begeistert bin ich natürlich nicht, aber was nützt es mir, zu "erschrecken"? Ich hatte wie wir alle viele lange Monate Zeit um zu verstehen, dass ein Virus nur den Naturgesetzen gehorcht und sein Virusding stramm durchzieht. Man kann auch wenn viele Privatleute wie Offizielle, es versucht haben nicht damit verhandeln, es sich schön reden und auch nicht einfach beschließen, dass man keine Lust auf Vorsichtsmaßnahmen mehr hat und hoffen, dass das Virus sich nach unseren Wünschen richtet.
Und Mutationen gehören gerade bei Viren ganz normal dazu. Gerade dieses Virus spielt ja geradezu vorbildlich nach den Regeln für Krankheitserreger, die nicht mal so richtig zu den Lebewesen zählen. Ich bin einfach nur heilfroh, dass so schnell ein Impfstoff entwickelt werden konnte und die Menschheit nicht völlig auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Da hätten wir sonst noch sehr viel mehr zu jammern.
Interessant sind die Aussagen auf Focus Online von Herrn Kekulé vor wenigen Tagen. Zunächst einmal ist laut ihm und auch Karl Lauterbach die neue Variante das Ergebnis zunehmender Immunisierung und auch der Impfungen. Nicht zufällig brechen die neuen Varianten immer dort aus, wo die Impfrate bzw. Immunität bereits sehr hoch ist.
Das ist relativ logisch, wird es für ein Virus problematischer im Körper anzudocken, so wird es nicht etwa "aufgeben", sondern Wege suchen sich anzupassen. Im Grunde werden durch die Impfungen neue Varianten regelrecht erzwungen, was nicht negativ sein muss.
Zwar steigen die Fallzahlen in Großbritannien rapide, bis jetzt ist jedoch noch keine Übersterblichkeit bemerkbar, auch mit einer Überbelastung des Gesundheitssystems ist dort eher nicht zu rechnen. Es deutet laut Herrn Kekulé wohl doch einiges darauf hin, dass die neue Variante zwar infektiöser, aber auch harmloser ist. Selbst Karl Lauterbach gab in einem Interview mit der evangelischen Akademie Tutzing vor einer Woche auf die Frage, wann die Pandemie wohl beendet sei, die Antwort, dass man diesen Sommer das Schlimmste hinter sich haben dürfte. Zwar ist mit einem Wiederaufflammen im Herbst zu rechnen, er erwartet aber keine nennenswerte Bedrohung mehr hierdurch. Das sind mal überaus überraschende Aussagen von dem Mann und eigentlich gar nicht seine Art.
Persönlich gehe ich mit den Prognosen der WHO und Professor Streeck konform. Die WHO hat prognostiziert, dass das Virus im Laufe dieses, spätestens nächsten Jahres zu einem ungefährlichen Erkältungsvirus mutiert sein wird, da dies laut dortiger Fachleute bisher regelmäßig die Entwicklung derartiger Krankheitserreger war. Auch Herr Streeck äußerte ja, dass Corona natürlich bleiben wird, es jedoch eine reine Zeitfrage ist, bis das Virus nicht mehr als einen Schnupfen auslöst. Insofern kann man meiner Meinung nach jede Mutation nur begrüßen, je häufiger dies passiert, umso schneller ist das erreicht.
Persönlich habe ich sowieso keine Angst vor Corona. Ich bekomme allenfalls alle 5 Jahre mal die Grippe, selbst wenn ich akut erkrankte Freunde besuche stecke ich mich so gut wie nie an und bin nie erkältet, deshalb halte ich mein Immunsystem für ziemlich gut.
Mich langweilen diese ganzen Mutationen nur noch und wenn jetzt schon von den Eta und Lambda Mutationen gesprochen wird, da könnte ich nur noch gähnen. War die Delta Variante schon 10 mal schwächer als der ursprüngliche Covid Virus, über was spricht man denn da überhaupt? Über Schnupfenviren, die wahrscheinlich eh das ganze Jahr über in der Luft herumgeistern? Und da wird so ein Alarm fabriziert? Ich höre mir diese ganzen Mutanten-Meldungen und Inzidenzwerte gar nicht mehr an und kann da nur abwinken.
Ich muss sagen, dass ich, was das Thema angeht, eher geteilter Meinung bin. Auf der einen Seite kann ich es verstehen, dass es Menschen gibt, die sich darüber sehr große Sorgen machen. Gerade dann, wenn man zum Einen keine Ahnung von der Materie hat oder zum Anderen vielleicht auch selbst solche starken Vorerkrankungen hat, dass man sich nicht impfen lassen kann und / oder von einer Infektion einen starken Schaden davontragen würde oder vielleicht sogar um sein Leben fürchten muss, dann würde ich auch eine entsprechende Angst haben und mir natürlich sehr viele Gedanken und Sorgen machen. Ich kann diese Menschen also verstehen und an ihrer Stelle würde es mir genau so gehen.
Ich selbst arbeite jedoch im Gesundheitswesen und ich bin seit Anfang des Jahres bereits geimpft. Dementsprechend schützt es mich natürlich nicht komplett vor einer Infektion, aber wenigstens vor einem schweren Verlauf. Des Weiteren ist es mir im Krankenhaus gar nicht möglich den Keimen komplett auszuweichen und wenn ich es bekomme, dann bekomme ich es sowieso. Alles, was ich machen kann, ist so verantwortungsbewusst wie nur möglich zu sein um mich selbst und auch die Menschen, die sich in meinem nahen Umfeld bewegen, so gut wie möglich zu schützen und auf mich und sie acht zu geben. Jedoch würde es nichts bringen, wenn ich in Panik verfalle - wenn ich mich infiziere, dann infiziere ich mich. Das ist das Risiko in dem Beruf und die Gefahr hatte ich auch schon bei vielen anderen Keimen und Viren.
Es werden noch viele Mutationen kommen, aber seitdem ich geimpft bin, ist mir das alles schnuppe... ich glaube kaum, dass man dann noch so stark krank wird, dass man Langzeitfolgen davon hat. Irgendwann muss das "normale" - also gewohnte - Leben wieder weitergehen. Da können wir nicht ständig in Angst leben, sonst dürften wir auch nicht mit dem Autofahren, das kann ja auch gefährlich sein.
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