Ernährung Aufgabe eines Familienmitgliedes?

Ich habe Mal wieder so ein Thema, dass meine Familie betrifft. Irgendwie ist es momentan so, dass es nicht sehr rund läuft und deswegen schreibe ich hier, damit ich auch die Meinungen von Außenstehenden gehört habe. Kann ja nicht schaden, also zumindest sehe ich das so.

Bei uns in der Familie ist das Thema Ernährung so ein Gesprächsthema, das nie enden wird. Ich war früher übergewichtig, habe durch eine gute Ernährung und viel Sport etwas erreicht, mein Vater ist in den letzten Jahren deutlich dicker geworden, meine Stiefmutter ist deutlich zu dünn und meine kleine Schwester ernährt sich einfach nur ungesund, obwohl sie ja noch am Wenigsten etwas dafür kann.

Ich habe früher oft gesagt, dass die Drei ihre Ernährung umstellen sollen. Vor allem meinem Vater und meiner Schwester, da mein Vater dringend abnehmen muss und meine Schwester viel Sport macht, da ist es wichtig, dass sie die richten Nährstoffe zu sich nimmt.

Ich wurde allerdings meistens nur belächelt und nie wurde das berücksichtigt, was ich gesagt habe. Irgendwann habe ich dann die Hoffnung aufgegeben, da ich keine Lust mehr hatte. Nun möchte mein Vater, dass ich wieder die Ernährung in die Hand nehme, da er es nicht gut findet, wie sich in der Familie ernährt wird. Ich werde es nochmal durchziehen, allerdings denke ich nicht, dass sich etwas ändern wird. Leider.

Wie ist es bei euch? Ernähren sich bei eurer Familie die ganzen Familienmitglieder gleich oder hat jeder seinen eigenen Plan? Ist bei euch eine Person für die Ernährung zuständig oder arbeitet ihr eher im Team? Es würde mich sehr interessieren, damit ich auch Mal sehe, wie das bei anderen Familien ist.

Ganz ehrlich, ich finde es schon hart, dass dein Vater dir die Aufgabe auferlegt, dass du dich um eine Ernährungsumstellung der Familie kümmern sollst. Wenn er was ändern will, dann kannst du gerne Einwürfe machen, er muss dann mitziehen, aber die ganze Familie umkrempeln? Das würde ich meinem Kind, egal ob es erwachsen oder noch jünger ist, nicht zumuten.

Es handelt sich bei deiner Familie wahrscheinlich halbwegs um erwachsene Menschen und Erwachsene sind an sich für sich selbst verantwortlich und ich würde mir nur ungern in meine Ernährung reinreden lassen. Du kannst ja ab und zu kochen, damit sie merken, dass gesunde Ernährung nicht so schwer ist, aber auf Dauer stelle ich mir das sehr anstrengend vor.

Bei uns isst an sich jeder was er möchte. Okay, wir sind eine Wohngemeinschaft und es macht eh jeder was er will. Nur beim Essen wird sich unterhalten, damit man abwechselnd kocht und somit immer was vorhanden ist. Ansonsten ist die Ernährung recht abwechslungsreich, mal gibt es gesundes Essen, mal halt Fettiges. Aber keiner von uns würde dem Anderen dauerhaft reinreden.

Ich kaufe bei meiner Familie ein und koche auch aus den Sachen, die ich gekauft habe. Also wird gegessen, was ich gekocht habe und auf den Tisch stelle. Ich mache viel selbst. Also bei mir gibt es nie Fertigtütchen. Für den Notfall habe ich die zwar da, aber nutze sie nur, wenn mal nix anderes da ist oder man keine Lust auf lange Kochen hat. Das ist aber selten der Fall.

Schokolade kaufe ich sehr selten ein. Für die Woche gibt es für mich und meinen Mann vielleicht gerade mal eine Tafel Schokolade und einen oder zwei Becher Pudding. Das ist aber auch das höchste der Gefühle für Schokolade.

Dabei bin ich ganz anders aufgewachsen. Meine Mutter hatte eine ganze Box im Schrank stehen, in welcher non stop Süßigkeiten waren. Die Box war immer voll. Es gab Schokoladentafeln, Nüsse, Cracker, Chips, Rosinen mit Schokolade überzogen, Gummibärchen, Bonbons etc. Es war schon so, dass ich und mein Vater uns täglich etwas heraus nahmen. Dass wir so nicht kugelrund geworden sind, wundert mich bis heute. Puddingbecher standen jeden Tag im Kühlschrank.

Warum ich das heute anders mache? Keine Ahnung. Wahrscheinlich einfach weil ich auf so eine Esskultur keine Lust mehr habe. Ich sehe nicht ein, warum ich einen Haufen Geld für Naschereien rausschmeißen muss, die weder satt noch schlank machen, die Zähne ruinieren und einfach nur gegessen werden aus purer Lust darauf. Da koche ich lieber selbst und frisch mit Gemüse, Eiern, Mehl, Fleisch etc., was man eben so draus machen kann. Auch Sauerkraut und Kartoffeln stehen öfter auf dem Speiseplan. Dabei habe ich Kartoffeln als Kind nie gemocht, Sauerkraut fand ich langweilig. Heute esse ich diese Dinge mit Leidenschaft.

So muss ich mir auch keine Sorgen darüber machen, dass wir zu dick werden. Sport macht keiner von uns (Obwohl ich mir das immer vornehme. Wird wohl mein guter Vorsatz für das nächste Jahr. )

Meine Eltern dagegen haben noch immer diese Süßigkeitenbox. Deswegen sind sie zwar nicht die Dünnsten, aber es hält sich in Grenzen.