Erleichtert sein, wenn Haustier von Nachbarn verstorben ist?
Vor ein paar Tagen traf ich meine Nachbarin, die zu einem Plausch aufgelegt war. Sie erzählte mir, dass von ihren Nachbarn die Katze verstorben sei. Das Tierchen war wohl schon alt. Sie meinte, dass es ihr ja Leid täte für die Familie und gerade für die Kinder, aber sie wäre doch auch ein bisschen erleichtert. Immerhin hat die Katze immer bei ihr in die Blumenbeete gemacht. Was dann für sie doch äußerst unangenehm war, wenn sie eben in den Beeten gearbeitet hat.
Ich konnte es in gewisser weise ja schon verstehen, dass sie nun froh ist, dass keine Katze mehr in ihr Beet macht. Aber ich finde es trotzdem eher traurig, dass die Familie ihr Haustier verloren hat. Und es sagt ja auch niemand, dass sie sich nicht eine neue Katzen anschaffen, die dann auch ihre Geschäfte bei der Nachbarin erledigen.
Vor ca. einem Jahr ist ein Hund aus der Nachbarschaft ebenfalls an Altersschwäche gestorben. Es handelte sich um einen sehr großen und gefährlich aussehenden Dobermann. Er hatte noch kupierte Ohren und Schwanz, wodurch er eben so gefährlich aussah. Dazu kam dann noch seine beachtliche Größe. Sein Herrchen ließ den Hund immer grundsätzlich auch im Ort ohne Leine laufen. Der Hund hatte viel Temperament und lief immer sehr weit vor, so dass er schon außer Sichtweite seines Herrchens war.
Ich hatte mit meinem Hund und diesem Dobermann auch schon eine unschöne Begegnung, von der das Herrchen nichts mitbekommen hat, weil er eben zu weit entfernt war. Einmal hat dieser Dobermann auch eine ältere Dame sehr erschrocken und er war vielen in der Nachbarschaft eben ein Dorn im Auge. Als es dann hieß, dass der Hund eben gestorben sei, konnte man durchaus die Erleichterung von vielen spüren. Dabei lag es ja eigentlich eher am Besitzer, dass viele eben Angst vor dem Hund hatten. Könnt ihr es verstehen, dass jemand über den Tot eines Haustieres erleichtert ist?
Macht die eine Katze nicht ins Beet, dann macht es eben die nächste Katze oder ein anderes Tier. Ich wäre nie im Leben über den Tod eines Tieres erleichtert. Das ist meiner Meinung nach echt makaber.
Und selbst wenn ich doch erleichtert darüber wäre, dann würde ich nie im Leben irgendjemanden an diesen Gedanken teilhaben lassen und es für mich behalten!
Ich kann es leider absolut verstehen. Neben meinen Eltern wohnt eine Familie, die viele Jahre einen entsetzlichen Kläffer hatten. Wenn die beiden also mal wieder Nachtschicht hatten und nicht da waren, bellte der Hund jedes Mal komplett durch und man konnte nicht schlafen. Generell bellte der Hund jedes Mal und jaulte wie ein Wilder, wenn die beiden nicht da waren. Als der Hund dann im Alter verstarb, waren uneingeschränkt alle Nachbarn froh darüber.
Es hat halt alles seine zwei Seiten. Bei mir würde definitiv auch das Mitgefühl mit den jeweiligen Familien überwiegen, aber die Erleichterung lässt sich eben nicht verleugnen, wenn das Tier irgendwie gestört hat.
Makaber finde ich das nicht. So ist das Leben. Wenn man jahrelang seine kranke, alte Mutter gepflegt hat, ist man doch auch erleichtert, wenn diese seelische und körperliche Belastung weg fällt. Und das zu Recht. Man muss halt nur aufpassen, dass man nicht zu egoistisch ist und das Mitgefühl ganz außen vor lässt.
Es gibt halt Tiere, die sind sympathischer und andere, die schließt man nicht so leicht ins Herz. Dabei muss das Tier nicht mal sterben, auch wenn man weg zieht und ein bestimmtes Tier dann nicht mehr in der Nähe wohnt, kann man erleichtert sein. Bei mir war es zum Beispiel ein scharf gemachter Hund, den nicht mehr sehen musste, weil ich von zuhause ausgezogen bin. Der Nachbar hatte das Tier als Jagdhund abgerichtet und das Tier mochte mich schon als Kind nicht, ein anderes Kind hatte er schon gebissen, obwohl es nichts gemacht hat.
Normalerweise neige ich bei Hunden nicht zur Panik. Respekt habe und Distanz halte ich schon, wenn ich das Tier nicht kenne. Aber vor diesem Jagdhund hatte ich regelrecht Panik, weil er sehr unduldsam und cholerisch war. Heute würde ich sagen, dass die Halter ihn einfach mies erzogen haben und das Tier wohl nichts dafür konnte. Da geht dann meine Tierliebe auch nicht so weit, dass ich das überwinden könnte.
Später ein Nachbarshund hat viel geheult. Die Nachbarin hat sich gezielt Tiere aus dem Tierheim geholt, die das eine oder andere Problem hatten. Die zwei waren zwar super lieb, hatten aber ein tierisches Problem alleine zu Hause zu bleiben. Und wenn man gerade ein Baby hat und bei schlechtem Wetter viel zu Hause sitzt, dann bekommt man von der Heulerei überdurchschnittlich viel mit. Aber da habe ich dann mehr Mitleid mit dem Tier, als dass ich mich aufregen würde. Und da wäre ich bei einem eventuellen Tod so eines Tieres auch nicht erfreut. Aber auch da gibt es Leute, die sich da freuen würden, was ich schwer nachvollziehen kann.
Ich kann es komplett verstehen, denn mal ehrlich, jeder muss irgendwann einmal sterben so ist der Lauf der Dinge. Die Familie wusste das bereits, als sie sich das Tier ins Haus geholt haben und entsprechend ist das auch keine Überraschung wie ich finde, wenn das Tier irgendwann verstirbt.
Verstehen kann ich die Freude über den Tod des Tieres deswegen, weil es nicht gerade wenige Tiere gibt, die ihre Nachbarn komplett nerven und die Tierbesitzer uneinsichtig sind, wenn man diese darauf anspricht. Ich habe da so viele Beispiele, dass ich hier nur einen kleinen Auszug ausführen werde.
Neben meinem Elternhaus wohnte eine asoziale Familie und hatte fünf Hunde. Sie waren mit allen überfordert was Erziehung betroffen hat. Die Hunde sind ständig frei gelaufen, haben Kinder gebissen die auf dem Weg nach Hause waren, sind in fremde Häuser gelaufen und haben dort randaliert. Die Polizei und das Veterinäramt waren mehrmals vor Ort und haben immer wieder ein paar der Hunde mitgenommen, keine zwei Tage später waren neue Hunde dort mit denen es genauso lief. Das ganze ging über 8 Jahre, bis eben alle restlichen Hunde mit einem Giftköder vergiftet wurden und daran gestorben sind. Natürlich ist der Verdacht da gewesen, dass ein genervter Nachbar diesen ausgelegt hatte, aber die Tierbesitzer haben sich ohnehin nicht gekümmert um ihre Viecher und sie verrecken lassen. Hinterher gab es zum Glück keine Hunde mehr, dann hatte man sich Katzen angeschafft.
In meiner ersten Mietwohnung hatte ein Nachbarn Nagetiere, die besonders Nachts aktiv waren. Netterweise hat er diese genau an die Wand gestellt, wo sich mein Schlafzimmer befand. Schön mit Laufrad und allem anderen, ich konnte keine Nacht mehr schlafen wegen dieser Viecher. Drauf angesprochen ob er wenigstens Nachts das Laufrad rausnehmen kann, war er total uneinsichtig. Nach etwa 4 Monaten war Schluss damit, er war in Urlaub und seine Tierbetreuung hat es wohl vergessen die Tiere zu versorgen und entsprechend sind diese in der Zeit abgelebt. Auch da war ich wirklich froh.
Danach ist dort jemand eingezogen mit einem Papagei, auch das Vieh hat die ganze Zeit Krach gemacht rund um die Uhr, Tags wie Nachts. Ist natürlich super, wenn man selbst Schichtdienst arbeitet und auch irgendwann einmal dazwischen schlafen möchte. War einfach nicht möglich und den anderen Nachbarn darunter und darüber und auf der selben Etage ging es genauso. Dazu wurde das Vieh auch immer in den Gang gelassen als Auslauf und hat dabei den kompletten Boden verschissen. Der Nachbar hat das nie geputzt, aber es ist wirklich schön jeden Tag in Vogelscheisse zu treten und das dann in seiner Wohnung zu haben. Der Geruch dazu war ebenfalls bestialisch, besonders im Sommer. Als das Vieh abgelebt ist, hat die Familie gegenüber direkt eine Party gefeiert. Denn diese hatten noch Zwillingsbabys die immer wieder aufgeweckt wurden durch das Vieh und dann nur am schreien waren.
Ansonsten gibt es noch genug Katzen die in Beete kacken, Mäuse in fremden Wohnungen laufen lassen, tote Vögel in fremde Betten schleppen, Hunde die komplett verzogen oder gar nicht erzogen worden sind oder nette Tierbesitzer die ihre Käfige wohl nur einmal im Jahr gereinigt haben und entsprechend das ganze Haus nach den Tieren gerochen hat.
Also wenn mir ne Katze ständig in mein Blumenbeet scheißen würde würde ich sogar nachhelfen, damit sie das Zeitliche segnet. Von daher kann ich das total verstehen, wenn man da froh ist. Ich bin ja auch so ein Mensch, der die Katzenkacke dann täglich bei den Nachbarn vor die Tür wirft. Das nervt dann ja auch.
Ansonsten ist mir das aber egal was die Nachbarn für Haustiere haben.
Ich hatte den Fall nun noch nicht, da mich noch kein Tier meiner Nachbarn derart gestört hätte. Aber ich hatte das Problem mal mit dem Hund einer Kundin, der grundsätzlich an mir hochgesprungen ist und mir mehr als einmal den Kittel versaut hat, wenn es draußen geregnet hat und der Hund entsprechend nasse und schmutzige Pfoten hatte. Da muss ich schon sagen, dass ich erleichtert war, als dieses Tier verstorben ist, auch wenn es mir für die Kundin schon leid tat, die sehr an dem Tier hing.
Und so würde ich es eben auch verstehen, wenn es einem mit einem Nachbarstier so geht, dass es einem vielleicht für den oder die Besitzer leid tut, dass man aber trotzdem erleichtert ist, wenn das Tier verstorben ist, weil es einen dann nicht mehr stören kann. Sicher liegt es auch oft am Besitzer, aber wenn man vor einem Tier sogar Angst hat, dann kann ich es schon verstehen, dass man erleichtert ist, wenn einem das Tier nicht mehr begegnen kann.
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