Erfolgreiche Menschen seltener eifersüchtig?

Scheinbar ist es ja tatsächlich so, dass Menschen, die in ihrem Beruf oder einem anderen Feld sehr erfolgreich sind, seltener zur Eifersucht neigen als solche, bei denen das nicht der Fall ist. Das hängt nicht in erster Linie mit reinem Reichtum zusammen, sondern ist beispielsweise auch bei Profisportlern oder Menschen, die auf andere Art und Weise erfolgreich sind, der Fall.

Ich frage mich nun, warum das so ist. Handelt es sich dabei grundsätzlich um einen anderen Charaktertyp? Oder legen erfolgreiche Menschen vielleicht weniger Wert auf ihre jeweilige Partnerschaft, sodass es sie nicht stört, wenn ihnen der Partner Grund zur Eifersucht gibt?

Könnt ihr in eurem Bekanntenkreis auch beobachten, dass die erfolgreicheren Typen weniger oft und weniger heftig eifersüchtig sind als jene, denen das Leben bislang keinen sonderlichen Erfolg beschert hat? Was wären eure Erklärungen dafür?

Jemand der erfolgreich ist, hat möglicherweise ja auch ein sehr großes Selbstbewusstsein. Und Männer deren Selbstbewusstsein übertrieben groß ist, denken sich möglicherweise auch, dass sie sich gar nicht um ihre Partnerin bemühen müssen. Diese kehrt nämlich zu einem zurück, da man so reich und erfolgreich ist. Was will sie schon mit einem armen Würstchen, wenn sie einen erfolgreichen Macker haben kann.

Das wäre zumindest eine mögliche Erklärung. Ansonsten denkt sich so ein Mann vielleicht auch, dass es eh egal ist, wenn die Frau zu einem anderen Mann geht, da der Erfolg wieder andere Frauen anziehen wird. Dann kann die Bindung zum Partner aber auch nicht besonders groß gewesen sein.

Ich kenne viele erfolgreiche Männer und auch welche, die es nicht sind. Und ich sehe da eigentlich keinen Unterschied. Mein Freund ist sehr erfolgreich und auch sehr eifersüchtig. Manchmal mehr, als ihm gut tut. Und Arbeitskollegen von ihm sind auch häufig eifersüchtig, wenn die Frauen nicht machen, wie der Mann will. Es hängt also vielleicht nicht vom Erfolg, sondern einfach vom Charakter ab.

Ich habe dies so nicht unbedingt beobachtet. Meiner Meinung nach hat das etwas mit dem Charakter zu tun und nicht mit einer Zahl auf dem Bankkonto. Natürlich sind manche erfolgreichen Menschen sehr selbstbewusst. Immerhin mussten sie sich ja auch durchsetzen und das macht schon viel mit dem eigenen Selbstwertgefühl.

Wenn man sich selber gestärkt fühlt, ist man vielleicht weniger anfällig für Eifersucht. Auf der anderen Seite bedeutet dies ja teilweise auch, dass man viel arbeiten muss und dann könnte man sich eben auch eher Gedanken machen, was der Partner in der Zeit wohl anstellt.

Ich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht, wobei das natürlich schon sein kann. Wenn jemand sehr erfolgreich in etwas ist, dann weiß er ja, dass er was auf dem Kasten hat und hat in dem Sinne auch Selbstbewusstsein. Er glaubt an sich und daran, was er kann. Eifersüchtige Menschen haben ja dabei aber oft die Angst, nicht gut genug für den Partner zu sein und dass der Partner sich für jemand "Besseres" entscheiden könnte. Vielleicht gibt es diese Angst bei erfolgreichen Menschen einfach weniger.

Je mehr Zeit man hat um über verschiedene Sachen nachzudenken, sich Sorgen zu machen und sich den Kopf zu zerbrechen, desto mehr macht man das natürlich auch. Sehr erfolgreiche Menschen sind ja aber auch deshalb in etwas erfolgreich, weil sie da so viel Zeit in diesen Bereich investieren. Sie arbeiten enorm viel, trainieren dauernd oder sind beispielsweise oft auf Tournee. Ich kann mir vorstellen, dass da einfach nicht so viel Zeit bleibt, um sich darüber Gedanken zu machen, ob die Nachbarin dem Partner freundschaftlich zugezwinkert hat oder da mehr Interesse besteht.

Man hat dann einfach Wichtigeres zu tun und ist auch entsprechend abgelenkt, so dass es gar nicht unbedingt dazu kommt, sich über etwas so viele Gedanken zu machen. Wenn man hingegen nur zu Hause ist und alle Zeit der Welt hat, hat man natürlich mehr Zeit und Möglichkeiten, die Eifersucht aufzufächern. Vor allem fokussiert man sich dann ja auch automatisch mehr auf den Partner, wenn man sonst nichts anderes hat, was einem besonders wichtig ist.

Der Partner ist der absolute Mittelpunkt und man macht sich dann eher dauernd Gedanken über ihn, als wenn man noch zahlreiche andere Hobbys oder Interessen oder einen sehr erfüllenden und anstrengenden Job, in den man viel Zeit investieren muss und will. Da gehen einem ja automatisch auch andere Sachen durch den Kopf.