Erfahrungen mit Mangelerscheinungen bei Veganern
Es ist euch bestimmt auch aufgefallen, dass Veganismus schon seit längerer Zeit heiß diskutiert wird und auch oft dazu aufgerufen wird, dass man sich (auch der Umwelt zuliebe) vegan ernähren sollte. Prinzipiell finde ich das gut und das sollte auch jeder für sich entscheiden, aber kriegt man mit einer veganen Ernährung denn ausreichend Vitamine, um den Tagesbedarf zu decken?
Ich lese immer mal wieder, dass es zum Beispiel bei Vitamin B12 schwer ist, das ausreichend zu kriegen als Veganer, was macht man, wenn man da dauerhaft zu wenig hat? Kann man die Mangelerscheinungen dann durch irgendwelche Anzeichen entdecken oder wie macht man das? Vielleicht gibt es hier sogar ein paar Leute, die sich vegan ernähren und mir ein bisschen bereichten wollen, finde das nämlich sehr interessant.
Ich glaube, dass es nach wie vor ein Irrglaube ist, dass vegane Ernährung entweder gesund oder ungesund sein muss und dass man, wenn man sich vegan ernährt, immer unbedingt einen Mangel haben muss. Das eine muss nicht gleich auf das andere schließen. Man kann sich vegan ernähren und keinen Mangel haben und super Werte, während man sich auch mit Fleisch ernähren kann und trotzdem totalen Müll essen kann und natürlich auch entsprechende Mängel hat.
Ich kann nur sagen, dass sowohl zwei gute Freundinnen von mir sich vegan ernähren als auch mein Bruder. Alle drei machen das schon seit mehreren Jahren und es geht ihnen damit besser denn je. Alle drei haben sich aber auch auf der anderen Seite intensiv mit ihrer Ernährung auseinander gesetzt und wissen, worauf sie achten müssen.
Sie lassen quasi nicht einfach nur die tierischen Produkte weg, sondern ernähren sich auch entsprechend so, dass sich ein Mangel gar nicht erst bildet. Die Ausgewogenheit ist hier die Ernährung. Dazu und worauf man achten muss gibt es aber genügend Beiträge im Internet beziehungsweise entsprechende Bücher mit Fachwissen, das würde hier den Rahmen sprengen. Nur so viel - Veganismus heißt nicht automatisch einen Mangel haben zu müssen.
Ich glaube es ist sehr wichtig aus eigener Überzeugung eine vegane Lebensweise zu wählen. Wenn das der Fall ist, dann hat man ja schon ein Interesse an dem Thema. Heißt für mich, dann will man auch mehr wissen. Vielleicht jetzt noch nicht, wenn man am Anfang steht, aber mit der Zeit wird man wissen worauf man achten muss.
Es gibt aber heutzutage schon genug Hilfen um das durchziehen zu können. Anleitungen im Internet und vegane Kochbücher, sind durchaus qualitativ gute Mittel zur Unterstützung. Ich denke wenn man sich da nur ein wenig dafür interessiert und die Tipps, die man bekommt auch umsetzt, muss es nicht mehr zu Mangelerscheinungen kommen. Einfach keine tierischen Produkte mehr zu essen und dann zu glauben, alles wird gut, ist bestimmt nicht der richtige Weg.
Wie jeder bewusste Ernährungsstil erfordert auch vegane Ernährung ein bisschen Mitdenken. Aber aus irgendeinem Grund werden ausgerechnet die Veganer ständig skeptisch beäugt. In meinen Augen hat das überhaupt nichts damit zu tun, dass man sich Sorgen machen muss, dass andere Leute zu wenig "Vitamine" abbekommen. Was geht mich das an?
Sondern es ist eher das alte Problem: Da macht jemand etwas anders als ich, und ich fühle mich dadurch herausgefordert, weil mir nicht gefällt, dass es noch andere Lebensstile gibt als meinen. Deswegen muss ich gnadenlos zerpflücken, was der andere macht und toll finden, was ich selber mache. Sonst komme ich am Ende noch zum Nachdenken...
Meine Schwester ernährt sich auch vegan, und der geht es meines Wissens glänzend. Ihrer Auskunft nach ist Vitamin B12 das einzige Problem, und da muss man eben Tabletten nehmen. Generell glaube ich sowieso, dass Mangelerscheinungen die Ursache für viele gesundheitliche Probleme sein können und es vielen von uns nicht schaden würde, die Pegelstände regelmäßig prüfen zu lassen. Veganer und sonstige Leute, die nicht wahllos alles in sich hineinstopfen und das Beste hoffen, sind in dieser Hinsicht nur sensibler und kümmern sich eher darum als der breite Durchschnitt.
Es gibt natürlich jede Menge Geschichten von Veganern mit Mangelerscheinungen, auch ein paar Horrorgeschichten von kleinen Kindern, und die ganzen "why I'm no longer vegan" Videos auf Youtube sind ja legendär. Aber die meisten dieser Leute haben sich oder ihre Kinder eben nicht ausgewogen ernährt und bei manchen würde ich auch eine Essstörung vermuten.
Die haben nicht nur keine tierischen Produkte gegessen sondern auch kein böses Gluten, keine verarbeiteten Produkte, keine gekochten Produkte und so weiter. Und es gibt auch welche, die Nahrungsergänzungsmittel ablehnen, weil die ja nicht natürlich sind. Dass das auf Dauer in die Katastrophe führt ist klar.
Aber der normale Veganer weiß doch, dass B12 problematisch ist, bei Frauen öfters auch mal Eisen, und kümmert sich rechtzeitig darum bevor es zu Mangelerscheinungen kommt. Viele Veganer sind wahrscheinlich besser informiert und besser versorgt als der Rest der Bevölkerung.
Es gibt übrigens eine App, da gibt man ein paar Wochen lang alles ein, was man zu sich nimmt, und hat dann einen relativ guten Überblick darüber was man richtig macht und wo man noch etwas verbessern könnte. Und das ist nicht so schwer wie man denkt. Wenn man zum Beispiel auf ein Müsli mit mehr Haferflocken umsteigt verbessert das schon die Versorgung mit Eisen.
Ich glaube es liegt eher daran wie die Veganer damit umgehen. Wenn man da einfach sein Ding macht, hat keiner ein Problem. Wenn man aber jeden sagen muss wie moralisch überlegen man als Veganer ist, dann kommt eben auch Kritik auf. Man muss eben beiden Seiten zugestehen es so zu machen wie man will.
Wenn man eben immer wieder hört und liest, dass es bei Veganern zu Mangelerscheinungen kommen kann, ist man dahingehend sensibler. Daher lässt man sich auch öfter testen bzw. hat da ein Auge darauf. Es stimmt aber definitiv, dass es jeder so machen müsste.
Ich verstehe solche Menschen eben überhaupt nicht. Wenn es schon einen Fortschritt gibt und mir dadurch mein Leben vereinfacht werden soll, dann nutze ich die Chance doch. Heutzutage kann man sich sogar schon ein eigenes Präparat anmischen lassen. Da hat man dann nur die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe drinnen, die der Körper braucht. Ich meine noch einfacher geht es ja nicht mehr.
Ich glaube auch gar nicht, dass alle Veganer automatisch einen Mangel haben - hätte ich vielleicht anders formulieren müssen. Stimme dir auf jeden Fall zu, dass Leute die alles essen nicht gleich auch gesund essen! Vielleicht eher sogar im Gegenteil. Ich denke du nennst da auch einen wichtigen Punkt, dass man quasi nicht einfach alles tierische weglässt und sich nicht weiter damit beschäftigt, sondern dass man sich auch mal wirklich reinliest in das Thema.
Ich stimme auch dem zu, dass man sich als Allesesser vielleicht ab und zu mal überprüfen lassen sollte, es gibt ja soweit ich weiß auch VitaminD, das gar nicht primär über die Ernährung aufgenommen wird?
Das mit der App klingt spannend, da sieht man dann quasi auch, auf welche Nährstoffe man mehr achten sollte? Finde es auch überhaupt nicht schlimm, zusätzlich was zu ergänzen, wenn es fehlt. Das gilt ja auch nicht nur für Veganer sondern für alle, schließlich kann jeder unter einem Nährstoffmangel leiden. Dass es da jetzt schon eigene Präparate gibt, wusste ich nicht – macht man das einfach beim Arzt? Wenn man quasi eh schon hingeht und den Nährstoffspiegel untersuchen lässt?
Ich wollte damit übrigens gar keinen Veganismus kritisieren, finde es ja selbst super und würde es gerne probieren - weiß eben nur nicht so recht, wie ich das angehen soll.
Wenn man sich aber für das Thema interessiert, ist es meiner Meinung ganz normal, dass man sich da auch mehr informiert. Zumindest sollte es das sein. Einfach mal etwas weglassen, damit ist es eben nicht wirklich getan. Meist stellt sich dann ja auch ein anderer Lebensstil mit ein.
Ja, man nimmt Vitamin D auch über die Sonne auf. Im Winter kann es da also bei uns schon etwas magere Zeiten geben;)
Nein, man kann sich das Präparat ganz einfach im Internet anpassen lassen. Weiß nicht ob das überall so ist bzw. ob es da überhaupt schon mehrere Anbieter dafür gibt. Bei Plantoflexx ist es so, dass man einen Fragenkatalog beantworten muss. Anhand der Antworten wird dann berechnet was man braucht und wie viel davon. Dann bekommt man eben sein individuelles Präparat zusammengestellt. Ich denke gerade für Menschen, die sich noch nicht so auskennen, ist das eine große Hilfe. Weiterer Vorteil ist eben, dass man nur mehr ein Mittel hat und nicht zig verschiedene oder ein Kombipräparat, welches dann letztlich Stoffe drinnen hat, die man gar nicht benötigt.
Ja, das klingt super, vor allem, dass man dann eben nicht viele verschiedene Sachen einnehmen muss sondern alles in einem hat. Ich werde kommende Woche mal den Test machen, das ist ja auch recht spannend, was dann da wirklich raus kommt. Hast du selbst Erfahrungen mit Plantoflexx gemacht oder kennst du das von Bekannten?
Ja, ich habe mich auch etwas reingelesen, was Vitamin D zum Beispiel angeht, und das ist ja auch gar nicht so einfach, da im Sommer ausreichend zu sich zu nehmen - anscheinend wird das z.B. nicht so gut aufgenommen, wenn man Sonnencreme hat. Und das habe ich eigentlich fast immer, wenn ich draußen bin...
Ich nehme schon von Zeit zu Zeit unterschiedliche Mittel. Vitamin D z.B. über den Winter weil da bei uns ja nicht so viel Sonne ist und wenn ich morgens in die Arbeit gehe noch keine Sonne zu sehen ist und am späten Nachmittag wenn ich wieder nach Hause gehe, die Sonne schon wieder untergegangen ist. Von Zeit zu Zeit auch immer mal Zink und Eisen weil ich davon eben auch zu wenig habe.
Ich versuche es jetzt noch bis Ende des Jahres mit der normalen Ernährung, dann habe ich wieder eine Kontrolle beim Arzt. Wenn sich dann meine Werte nicht gebessert haben, versuche ich es mit dem Mittel. Habe mich da nur in letzter Zeit viel eingelesen. Was die Ernährung im Allgemeinen betrifft sowie eben das Mittel.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Erfahrungen mit der One-Day-Diät 704mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: baerbel · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Ernährung & Diät
- Erfahrungen mit der One-Day-Diät
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust? 1161mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Carmili · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Kräuter auf Balkon - was ist sinnvoll und robust?
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank 1636mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Diamante · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Luftwurzeln der Monstera: Tropfenbildung/Gestank