Erfahrungen mit hochbegabten-Schulen gesucht!
In anderen Threads habe ich bereits geschildert, dass mein Sohn nun eine Austestung beim Schulpsychologen gemacht hat und dabei zum Teil eine Hochbegabung, zum Teil eine Höchstbegabung heraus kam. Der Schulpsychologe hat gemeint, dass er zum ersten Mal in seiner Karriere ernsthaft und mit gutem Gewissen eine Schule extra für Hochbegabte empfiehlt. Die Schule, die er empfiehlt ist etwa 70km von uns entfernt.
Abgesehen von der Entfernung würde es mich in diesem Thread interessieren, ob schon jemand Erfahrungen mit Schulen extra für Hochbegabte gemacht hat. Ich habe mir die Homepage näher angeschaut und irgendwie habe ich mich dabei nicht besonders "wohl" gefühlt. Vielleicht habe ich da aber auch zu viele "Vorurteile"? Jedenfalls kommt mir diese Schule schon ziemlich elitär vor. Und es kommt mir auch so vor, dass da mit sehr viel "Druck" gearbeitet wird.
Konkret würde es um die Sir Karl Popper Schule in Wien gehen. Kennt hier vielleicht jemand diese Schule? Da es sich um ein Gymnasium handelt, ist ja noch ein wenig Zeit, aber das ist auch gut so, weil so Entscheidung ja auch nicht von heute auf morgen getroffen werden sollte.
Na ja, ob jemand diese Schule hier kennt, ist sehr fraglich, das ist ja doch was sehr spezielles. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir mal meine Situation schildere. Ich habe einen IQ von 145 und das gilt auch als höchst begabt. Ich hätte aber niemals auf eine spezielle Hochbegabtenschule gehen wollen. Zum einen sind die weit weg und häufig mit einem Internat verbunden und ich wollte als Schüler nicht weg von zu Hause und mir wäre es sicherlich in einem Internat schrecklich ergangen. Und zum anderen ist es immer blöd, wenn man von den Kindern getrennt wird, mit denen man aufgewachsen ist.
Ich war in der Grund- und Mittelschule sehr glücklich, weil ich da mit denen zusammen war, die ich von Kindheit an kannte. Weil ich Abitur machen wollte, bin ich dann aufs Gymnasium gewechselt und habe mich da nie richtig in die Klasse eingefunden. Das waren bis zuletzt Fremde für mich, mit denen man vielleicht mal ein nettes Gespräch hatte, aber keine richtigen Freunde, es war nie mehr so locker und unbeschwert wie in der Mittelschule. Am besten wäre es für mich gewesen, wenn ich auf eine Gesamtschule gegangen wäre, bei der man Abi machen kann, aber nicht von den Kinderfreunden getrennt wird.
Das ist echt extrem blöd, wenn man dann auf der weiterführenden Schule nie Anschluss findet und immer irgendwie alleine ist. Ich hatte trotzdem sehr gute Noten in vielen Fächern und in manchen Fächern musste ich auch gar nicht viel dafür tun, aber dann so alleine zu sein, nimmt einem jegliche Freude. Ich habe jeden Tag nur darauf gewartet, dass der Unterricht vorbei ist und ich wieder nach Hause kann.
Und ich hätte auch keine spezielle Förderung gewollt. Ich fand das gut, dass ich mir oft nicht viel Mühe geben musste und das Lernen leicht war. Ich hatte gar nicht den Wunsch, mich nun mit speziellen Aufgaben zu befassen. Das habe ich bis heute nicht. Darum kann ich es auch nicht wirklich nachvollziehen, warum viele denken, man müsste Hochbegabte irgendwie fördern oder denen besonders knifflige Aufgaben geben. Warum? Es ist doch für den Hochbegabten schön, wenn er schneller und besser ist als andere, warum muss man ihm das wegnehmen? Schule ist ohnehin für alle Kinder uninteressant.
Und selbst wenn man dann beispielsweise auf ein Hochbegabten-Gymnasium geht. Was bringt einem das? Man hat dann auch nur Abitur und nichts Besseres, man kann dann auch nur die gleichen Fächer wie alle anderen studieren. Im Prinzip hat man da mehr Stress, weil es einem durch die höheren Anforderungen nicht mehr alles zufliegt und im Endeffekt bringt es einem im Leben doch nicht weiter, weil der Schulabschluss der gleiche ist wie bei den "normalen" Abiturienten.
Also ich bin dafür, dass man Hochbegabte nicht irgendwie absondert und in extra Schulen steckt, wo sie vielleicht noch weit weg von daheim sind, sondern sie ganz in Ruhe bei denen lässt, mit denen sie aufgewachsen sind.
Sprich mit deinem Sohn und schaut euch die Schule an. Diese Entscheidung sollte er gemeinsam mit euch treffen dürfen. Denn es kann so laufen wie bei Zitronengras oder es läuft wie bei mir. Meine Grundschule hat nicht zu einem Gymnasium in unserer Stadt geraten sondern zu einer Schule, die drei Städte weiter lag.
Ich wollte da sehr gerne hin, aber meine Mutter hatte Bedenken wegen der langen Fahrzeiten, den langen Pausen, den schlechteren Verbindungen an Samstagen. Es wurde dann das "bessere" Gymnasium der Stadt. In der siebten Klasse wurde nochmal über einen Wechsel gesprochen, weil mich die Schule so gelangweilt hat. Meine Mutter blieb bei ihren Bedenken.
Seitdem war ich fast nicht mehr in der Schule. Ich habe meine Noten mit 220 bis 280 Fehlstunden pro Halbjahr gehalten. Pünktlich zur Volljährigkeit habe ich die verhasste Schule geschmissen, eine Ausbildung gemacht und mein Abi als Nichtschüler in Eigenregie abgelegt. Übrigens hatte ich keine Probleme mit den anderen Schülern oder Lehrern. Nur die Langeweile hat mich quasi umgebracht.
Das erste Studium war mein Traumfach, da machte das Lernen richtig Spaß. Als ich den Job nicht mehr machen konnte, habe ich noch etwas studiert, es war ein Notfach. Also war ich wieder nur an der Uni, wenn ich musste. So geht es zwar auch, aber ich hätte gerne die Neugier und die Freude am Lernen behalten. Wenn ich diesen Weg des allein im eigenen Tempo lernens nicht für mich gefunden hätte, hätte ich garantiert gar keinen Abschluss gemacht.
Zitronengras, danke für deine ausführliche Schilderung. Ich manchen Teilen sehe ich das genau so wie du. Ich frage mich zum einen auch, was denn in einer Schule für Hochbegabte denn anders ist. Gut, auf der Homepage besagter Schule ist schon ein ganz ein anderes Konzept erklärt, aber mir kommt es eben schon auch so vor, dass da mit Druck etwas erwartet wird. Und genau mit diesem Druck habe ich dann schon auch so meine Probleme. Die würden auch nicht zu meinem Sohn passen.
Allerdings glaube ich schon, dass er ganz ohne Förderung weit unterfordert ist. Ich sehe das so gut es geht aus Sicht meines Sohnes und weniger von mir. Wenn er den derzeitig klassenübergreifenden Unterricht zum Beispiel nicht hätte, hätte er massive Probleme in der Schule. Und das kann ich auch nachvollziehen. Wenn man selber schon keine Probleme mit dem Schulstoff der 4. Klasse hat und dann lernen seine Mitschüler gerade im Zahlenraum bis 20, dann wird das auf Dauer ein Problem, wenn er das alles strikt mitmachen müsste.
Als Beispiel kann ich nur vom letzten Kindergartenjahr mit den Vorschulstunden erzählen. Dort hatte er leider eine Lehrerin, die ihn immer wieder ermahnt hat, dass er mit 5 noch nicht lesen darf, dass er damit aufhören soll, sonst wird er in der Schule Probleme bekommen. Ergebnis dieser tollen Pädagogik: er hat total geblockt und hatte Angst vor diesen Stunden. Die Vorschullehrerin hat mir dann auch vorhergesagt, dass er in der Schule Probleme bekommen wird. Er ist viel zu bockig, demotiviert, nimmt nichts ernst und viel zu langsam.
Und genau so begann auch sein Schulleben. Seine Lehrerin ist zum Glück für individuelle Förderung sehr offen und hat gleich im ersten Monat einen klassenübergreifenden Unterricht angeboten, weil sie erkannt hat, dass alles nur an maßloser Unterforderung liegt. Und von da an ging alles steil bergauf! Er brauchte eine Weile, bis er sich sicher war, dass er seine Interessen und sein Können nicht verstecken muss und dass er das alles gerne zeigen kann und darf. Er fühlte sich richtig verstanden. Ich möchte mir gar nicht ausdenken, wie es bei einer anderen Lehrerin wäre, die dafür kein Verständnis hat. Und davon gibt es leider noch immer nicht wenige.
Der Haken an der Sache ist, dass er irgendwie kaum bis keine Austauschmöglichkeiten mit "Gleichgesinnten" hat. Ich muss schon sagen, dass seine Denkweisen oft "anders" sind. Ich halte es auch für wichtig, dass man eine gewisse "Herausforderung" hat. Die hat er nun, trotz klassenübergreifenden Unterricht nicht. Er ist immer mit Abstand der Beste. Und man merkt auch sehr, dass er immer wieder krampfhaft nach irgendwelchen Herausforderungen sucht. Die kann ich ihm in gewisser Weise zu Hause bieten, aber ich merke immer mehr, dass er gerne auch mit anderen gemeinsam Neues entdecken möchte. Das ist auch gut und toll so, aber hier scheitert es eben an Möglichkeiten.
Nur so ein kleines Beispiel am Rande: Da wird im Unterricht in seiner Klasse öfters "Rechenkönig" gespielt. Es motiviert Kinder doch, da mitzumachen und zu schauen, dass sie da auch mal gewinnen und so weiter. Er macht bei diesen Spielen nicht mit. Begründung: es wäre nicht fair. Er würde immer mit Abstand gewinnen, die anderen hätten gar keine Chance. Das sehe ich auch ein, aber solche Sachen fehlen ihm schon. Und das sind dann Punkte, wo ich mir denke, dass sie vielleicht in einer Schule für Hochbegabte erfüllt werden. Er hätte dann vielleicht auch Möglichkeit zu sehen, dass eben nicht immer nur er mit Abstand der Beste ist. Auch diese Erkenntnis halte ich für wichtig.
Ein Internat kommt auf keinen Fall in Frage. Das wäre definitiv nichts für meinen Sohn und ich würde das auch nicht wollen.
Das, was ich von solchen Schulen bisher mitbekommen habe, hinterlässt bei mir ja immer irgendwie den Eindruck, dass die Schüler in ein bestimmtes Schema gepresst werden sollen.
Sicher liegt das zum Teil auch am Schulsystem und an staatlichen Vorgaben, aber bei mir kommt immer an, dass man denkt, dass Leute, die gut im Lösen von IQ Tests sind, sich automatisch auch für Mathematik, Naturwissenschaften und Sprachen interessieren müssen. Aber nicht alles, was einem leicht fällt, macht auch automatisch Spaß. Bei mir hat zum Beispiel mein gutes Gedächtnis wesentlich mehr zu meinen Noten in Fächern wie Geschichte beigetragen als mein tatsächliches Interesse an diesen Fächern.
Mangelndes Interesse an Mathematik und Co. scheint in deinem Fall nun weniger das Problem zu sein, aber es kann ja in der Zukunft durchaus sein, dass das Kind den Sinn im lateinische Verben pauken nicht mehr wirklich sieht und statt dessen lieber anderen Interessen nachgehen würde.
Solche Schulen erwarten normalerweise nicht, dass die Schüler Überflieger in allen Fächern sind. Es ist eher so, dass man bei dem, was interessiert, keine Grenzen gesetzt bekommt und die anderen Sachen eben normal lernt, wie alle anderen auf anderen Schulen auch. Man kommt nicht um die Dinge herum, die man schlechter kann oder nicht mag, aber man steht eben nicht immer auf der Bremse.
Denn es ist für manche Kinder extrem frustrierend, wenn sie einfach nie etwas Neues lernen können. Andere finden das bequem und sind zufrieden, da muss man einfach das jeweilige Kind sehen, kennen und fragen. Totalverweigerung wegen Unterforderung ist leider nicht selten, ich kenne mittlerweile viele Menschen mit einer ähnlichen Biografie wie der meinen.
Und man merkt auch sehr, dass er immer wieder krampfhaft nach irgendwelchen Herausforderungen sucht.
Dann war er scheinbar anders als ich. Am besten schaut ihr gemeinsam, was er sich wünscht und probiert es aus. Ich war halt keiner von den Schülern, die dann immer eine Herausforderung gesucht haben. Wenn mir im Unterricht langweilig war, dann habe ich was gemalt oder Tagebuch geschrieben oder die Hausaufgaben aus anderen Fächern erledigt.
Zu mir hatte man in der Kita genauso mal gesagt, dass ich noch nicht lesen darf, aber ich hab einfach gemacht, was ich wollte und das hat dann auch keinen mehr interessiert. Ich hatte auch im Gymnasium Lehrer, die mir Sonderaufgaben gegeben haben, aber die habe ich dann gemacht, weil ich es musste und nicht, weil ich da Freude daran hatte.
Wenn ich Pause hatte, da habe ich in der Grundschule mit den anderen Kindern herumgealbert und auf dem Schulhof gespielt. Ich hatte nicht den Wunsch, mich unbedingt geistig auszutauschen, ich wollte nur ein wenig Blödsinn machen - was Kinder eben so im Kopf haben. Ich hatte vielleicht die Fähigkeit, mich geistig zu fordern, aber ich hatte keine Lust dazu.
Da war ich offenbar das bequeme Kind, dein Sohn scheint ja anders zu sein. Ich war immer sehr glücklich, wenn ich in der Grundschule in der großen Pause am Klettergeländer mit meinen Kinderfreundinnen herumtoben konnte. Mehr wollte ich gar nicht und all das ist dann nach dem Wechsel auf das Gymnasium weggefallen.
Ganz wichtig: Nimm die Homepage nicht zu ernst. Ehrlich, die meisten Lehrer haben herzlich wenig Ahnung von Internet und wie das Selbstmarketing im Internet so läuft, das ist ja auch gar nicht ihr Job. Die lassen sich dann die Homepage von irgend einer Firma oder einem so genannten Spezialisten erstellen und gut ist es. Der Spezialist ist aber in den seltensten Fällen Pädagoge und macht es einfach irgendwie nach Gutdünken.
Jede Schule, egal ob eine für hochbegabte oder ein Hauptschule hat Angebote, wo man sich persönlich die Schule zeigen lassen kann. Das würde ich immer bevorzugen, wenn ich mir das irgendwie einrichten kann. Auf der Homepage findet man unter Termine zum Beispiel so etwas wie Tag der offenen Tür oder Schnupperwochen oder so etwas. Oder man vereinbart direkt mit dem Direktorat erst mal ein Gespräch von Eltern mit dem Direktor. Dann kann man solche Fragen direkt stellen, wie da mit den Schülern umgegangen wird, wie speziell in deinem Fall das wäre, wenn dein Sohn vielleicht ein paar Klassen überspringt und sehr jung auf dieses Gymnasium gehen würde. Wie es mit Mobbing aussieht, oder Teamtraining und dergleichen.
Dann würde ich, wenn du da einigermaßen überzeugt bist unbedingt noch einen zweiten Termin (mindestens) mit deinem Sohn gemeinsam vereinbaren. Da soll er sich die Schule und die Lehrer und die potentiellen Mitschüler mal ansehen und testen, ob die Chemie stimmen würde. Sinnvoll ist vielleicht auch, wenn man ein bis zwei weitere Schulen als Alternative zeitnah mit dem Kind ansieht, damit es Vergleiche ziehen kann. Das ist wichtig, weil das Kind in dem Alter logischerweise noch keine anderen weiterführenden Schulen von innen gesehen hat und nicht wissen kann, was an dieser Schule womöglich besonders gut oder schlecht ist.
Die Schule, um die es geht, kenne ich nicht. Von daher würde ich auch nichts dazu sagen wollen. Ich würde auch nicht allzu ernst nehmen, was andere User allgemein zu Schulen für Hochbegabte sagen. Es ist wie bei jeder Schule, dass das Lehrerkollegium und ganz maßgeblich der Direktor oder die Direktorin maßgeblich dafür verantwortlich ist, wie es in der Schule läuft und ob dort auf Menschlichkeit oder auf Ellenbogengesellschaft getrimmt unterrichtet wird. Klar spielt die Schülerschaft auch eine gewisse Rolle, aber mit einem engagierten Konzept und engagierten Lehrern kann eine Schule mit vielen Problemschülern für ein Kind sogar toller sein, als eine normale Schule mit nicht so motiviertem Personal.
Vielleicht kannst du ja auch ältere Schüler oder ehemalige Schüler der Schule persönlich kennen lernen und nach Erfahrungen befragen. Das wäre auch eine Idee.
Im Übrigen wollte ich auch noch darauf hinweisen, dass natürlich nicht alle Hochbegabten gleich reagieren. Natürlich gibt es auch die wie Zitronengras, die sich ihre Nischen woanders suchen und in der Schule auf Durchzug schalten. Die stürzen sich dann zum Beispiel in ein Hobby wie Schachspiel so intensiv, dass sie die Schule völlig ausblenden und dann nicht leiden. Aber wichtig ist ebe nicht, wie X oder Y oder Z seine Schulzeit als Hochbegabter erlebt hat. Denn X, Y und Z sind niemals wie dein Sohn. Wichtig ist, was deinem Sohn gut tut.
Und als bei meinem ältesten Kind der Schulwechsel anstand, war es für mich ganz wichtig, dass es mehrere Schulen besichtig und dann letztlich sich für eine entscheiden darf, wo das Kind glaubt, dass es sich wohl fühlen wird. Klar hab ich die Schulart vorgegeben, aber eben unterschiedliche Institute zur Auswahl gestellt. Die Wahl ist bei uns ganz gut geglückt. Aber wenn nicht, geht davon die Welt auch nicht unter. Das erkläre ich meinen Kindern auch immer so. Eine Schule ist kein Gefängnis, wo man X Jahre zwangsläufig absitzen muss, nur weil man sich da mal eingeschult hat. Wenn es gute Gründe gibt, kann man eine Schule auch wieder wechseln. Das solltest du als Mutter auch im Hinterkopf behalten. Und Kinder verstehen das auch, auch wenn man ihnen sagte, dass das nicht dauernd und unendlich oft gehen wird. Das nimmt der Entscheidung auch bisschen die Schärfe.
Letztlich ist es auch immer einfacher, von einer so genannten Eliteschule zu einer einfacheren Schule zu wechseln. Bei uns ist das zumindest so. Wie es in Österreich ist, kann ich nicht mit Sicherheit sagen.
Zum Thema Druck noch eine Anmerkung: Das ist auch sehr relativ, was man als Druck empfindet, denn das hängt auch von der Begabung ab und den Fähigkeiten des Kindes. Wenn man mich und eine Stabhochspringerin auf einen Sportplatz stellen würde mit einer Hochsprungstange in der Hand und eine Höhe von 3 Metern verlangen würde, dann würde ich das als Druck empfinden und die Stabhochspringerin würde loslaufen, lächeln und vielleicht sogar vier Meter hoch springen und sich freuen.
Klar sind auf einem Elitegymnasium viel Kinder überfordert, aber dann war das vielleicht nicht die richtige Schule. Das muss aber eben nicht für dein Kind auch so sein. Ich würde das deshalb nicht vorschnell ablehnen sondern mir das ganz offen vor Ort mal ansehen, wie diese Schule arbeitet und im real life aussieht. Dann kannst du weiter überlegen.
cooper75 hat geschrieben:Solche Schulen erwarten normalerweise nicht, dass die Schüler Überflieger in allen Fächern sind.
Darum geht es ja überhaupt nicht. Es geht um die Tatsache, dass in solchen Schulen eigentlichen immer die gleichen Bereiche gefördert werden, aber eben nicht alle Bereiche. Natürlich wird nicht erwartet, dass ein Schüler, der vier Sprachen spricht und sich nebenher auf den englischen Einstufungstest für das Auslandsstudium vorbereitet auch noch ein Mathematikgenie ist.
Aber Schüler, deren Interesse zum Beispiel eher im künstlerischen Bereich liegt, erhalten dafür eben oft keine besondere Beachtung und keine besondere Förderung. Es gibt halt so eine Vorstellung, was Schüler für einen Berufsweg einschlagen sollten wenn sie gut im IQ Tests lösen sind und wenn man nicht in dieses Schema passt hat man Pech gehabt.
Das erlebe ich an unseren Schulen, die eine spezielle Begabtenförderung anbieten, nun überhaupt nicht. Das Gymnasium, das einer meiner Söhne besucht, bietet besonders begabten Schülern in allen Fächern eine deutliche Vertiefung des Stoffs und Inhalte, die im Lehrplan nicht vorgesehen sind.
Stufenübergreifende Neigungskurse mit maximal 15 Schülern in den Bereichen Astronomie, Digitaltechnik, junge Forscher, Latein, Reporter, Sport, Theater in Kooperation mit dem Stadttheater, Robotik oder Nachhaltigkeit werden angeboten. Es gibt eine MINT-Förderung, verschiedene Sprachzweige und die Möglichkeit, selbst zu lernen.
Vorgegeben wird nur das normale Programm des Gymnasiums. Der Rest ist freiwillig und nur ein Angebot, dass die Schüler sich selbst zusammenstellen und auch wieder aufgeben können. Bei besonderer musikalischer Begabung oder für Sportskanonen passt diese Schule nicht. Da muss man nach anderen Angeboten suchen.
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