Erfahrungen mit hochbegabten-Schulen gesucht!
Zunächst einmal ein großes Danke für die verschiedenen Erfahrungen. Solche Entscheidungen zu treffen wird wohl alles andere als einfach werden. Zum Glück habe ich da noch ein wenig Zeit. Mein Sohn geht ja derzeit noch in die 1. Klasse. In Österreich ist es so, dass man in der Grundschulzeit auch nur eine Klasse überspringen darf. Mehr darf er vom Gesetz her gar nicht überspringen.
Laut Schulpsychologen wäre es die beste Lösung, dass er nächstes Schuljahr eben nicht in die zweite sondern in die dritte Klasse geht. Auch dort würde er dann eben so gut es geht klassenübergreifend unterrichtet werden, eben weil sein Stand ja auch da weit voraus ist. Und dann würde der Schulpsychologe eben diese hochbegabten Schule empfehlen, hat aber auch gleich dazu gesagt, dass das mit der Entfernung ein Problem ist.
Ich kann nun ehrlich gesagt auch nicht so recht einschätzen, wie elitär diese Schule nun wirklich ist. Vielleicht ist es auch einfach nur ein Vorurteil? Elitär ist sie auf jeden Fall, was die Aufnahme der Schüler angeht. Aber es geht hier nicht um zahlungskräftige Eltern, weil diese Schule zu meinem großen Erstaunen gar keine private Schule sondern eine öffentliche ist. So würde zumindest ein hohes Schulgeld weg fallen. Ich habe gelesen, dass es einen freiwilligen monatlichen Beitrag von 60 Euro gibt. Der soll aber eben für diverse Ausflüge, Projekte und Co sein.
Elitär in der Schülerauswahl ist es insofern, dass die Schüler für die Aufnahme eben einen professionellen IQ Test machen müssen und der muss dann wohl eben über die heiße Zahl 130 gehen. Aber zumindest ist es nicht so, dass man sich einen Platz in dieser Schule "erkaufen" kann.
Ein guter Weg um die Schule besser einschätzen zu können ist sicher sich die Schule persönlich anzuschauen. Das ist ganz bestimmt richtig und das werde ich wohl auch sicher machen, auch wenn ich da weiterhin meine Bedenken habe.
Es geht mir auch gar nicht darum, da die Stärken meines Sohnes in den Himmel zu loben. Ganz im Gegenteil. Er braucht es wirklich, geistig gefordert zu werden, das wird mir immer klarer. Er braucht da denke ich wirklich eine gute Förderung. Er lernt wirklich sehr gerne und ist wissbegierig fast ohne Grenzen. Dennoch spielt er auch sehr gerne und das ist gut so und das möchte ich so lang und so gut es geht auch erhalten. Bei uns zu Hause ist es oft umgekehrt als in anderen Familien. Ich möchte ihn zwar so gut es geht fördern, aber dennoch versuche ich so gut es geht zu schauen, dass er auch möglichst viel noch "Kind" sein kann. Auch das braucht er bei allem Wissensdrang noch sehr und das ist auch gut so!
Natürlich sind 70 Kilometer nicht mehr die Entfernung, die ein Kind täglich pendeln kann und sollte, das ist klar. Ich weiß jetzt nicht, wie dein Privatleben so gestaltet ist und du musst da natürlich auch nicht öffentlich darauf antworten. Aber es wäre ja auch eine denkbare Möglichkeit, dass man sich in den verbleibenden zwei Jahren dann schon überlegen könnte, in wie fern ein Umzug in die Nähe der Schule machbar wäre? Würde man dort einen neuen Job finden? Dass das kein Pappenstiel ist, ist mir klar.
Und hab keinen Angst vor Elite. Elite ist ja nichts schlechtes. Zumindest dann nicht, so lange das nicht dazu führt, dass andere dadurch benachteiligt oder abschätzig beurteilt werden, die nicht zur Elite gehören. Es ist ganz normal, dass eben einige wenige Leute weit leistungsfähiger im Kopf sind als die große Masse. Das ist die normale statistische Verteilung, die zu erwarten ist.
Du darfst ruhig stolz auf deinen Sohn sein und darfst ihn auch loben. Wenn jemand etwas leistet, dann darf er auch stolz sein. Und wenn Eltern ein Kind haben, das etwas besonders gut kann, dürfen die Eltern auch stolz sein. Egal, ob das Kind toll malt, turnt oder rechnet. Wenn jemand dann was anderes sagt oder blöd kommentiert, denke dir einfach, dass das ganz andere Gründe hat, wenn da jemand so missgünstig ist und es nichts mit deinem Kind und seinen Fähigkeiten als Ursache zu tun hat. Es gibt immer Leute, die sich da aufplustern, lass dich davon nicht runter ziehen.
Bei der vorgeschlagenen Schule vom Psychologen habe ich instinktiv irgendwie wirklich warum auch immer eine Abwehr. Aber vielleicht bin ich da wirklich zu sehr von der Homepage negativ beeinflusst. Ich habe mir angeschaut, wie es mit dem öffentlichen Verkehr ausschauen würde und das finde ich gar nicht einmal so extrem dramatisch. Es wären vom Bahnhof, der von uns 3km entfernt ist 52 Minuten bis direkt vor die Schule. Er müsste nur einmal umsteigen, allerdings an einem Bahnhof, wo ich zumindest derzeit kein Kind allein herumlaufen lassen würde!
Ich bin in Wien aufgewachsen. Eher in einem Randbezirk. Mein Schulweg in die damalige Schule, in die ich ab 14 gegangen bin hat öffentlich ebenfalls eine Stunde gedauert. Niemand kam da auf die Idee, mich "zu bedauern", wie weit doch mein Schulweg ist. Gestört hat mich das damals auch überhaupt nicht. Es war eben so und für mich war das normal. Allerdings war ich da eben 4 Jahre älter.
Ich habe mich nun im Netz einmal näher umgesehen und hätte ja eine wirklich ideale Schule gefunden. So zumindest was man über das Netz sagen kann, ohne eine Schule jemals "persönlich" gesehen zu haben. Deswegen noch mit großem Vorbehalt. Aber von der Beschreibung her super. Ein "normales" öffentliches Gymnasium welches eine eigene Klasse für Hochbegabte hat. Da sind dann auch nur maximal 14 Kinder in einer Klasse! Ein Traum! Und diese Klasse macht dann die gesamte Unterstufe dann eben in drei statt in vier Jahren.
Mit dem Auto wäre es auch gar nicht so extrem dramatisch! Etwa 45 Minuten. Öffentlich allerdings eine Katastrophe! Das ist der große Haken daran. Etwa 1,5 Stunden, geht also leider gar nicht.
Einen Umzug habe ich nun auch gedanklich nicht ganz ausgeschlossen. Aber das wird nicht drinnen sein. Ich wohne in einer Gegend, in der ich mich extrem wohl fühle. Ich habe wie gesagt 29 Jahre in Wien gewohnt. Ich fahre auch immer wieder gerne hin, aber mehr nicht. Ich fühle mich in einer Stadt schlichtweg nicht wohl. Die andere Schule, wäre nicht einmal in Wien. Sie wäre sogar in einer Gegend, die ich durchaus in Ordnung finden würde. Allerdings ist das eine sehr teure Gegend. Ich werde mir dort auf den Punkt gebracht keine Wohnung leisten können.
Aber sowas wie in dieser einen Schule, wäre ein Traum. Ich habe aber ja auch noch das Gespräch mit der Begabtenförderin und vielleicht hat sie Ideen. Ich werde auch einmal mit meiner Vorgesetzten reden. Ich arbeite in einem Institut für Erwachsenenbildung mit mehreren Standorten. Vielleicht gibt es da ja auch eine Möglichkeit, dass ich beruflich den Standort wechsle. Wenn ich dort zum Beispiel in der Nähe arbeiten würde, wäre es auch wieder anders. Eine Arbeitskollegin von mir wohnt sogar fast in der Nähe dieser Schule und pendelt schon jahrelang diese Strecke in meine Wohngegend. Mit dem Auto also machbar, öffentlich für ein Kind aber nicht.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen 1176mal aufgerufen · 11 Antworten · Autor: celles · Letzter Beitrag von Gorgen_
Forum: Freizeit & Lifestyle
- Oberflächliche Bekannte, die einem etwas verkaufen wollen
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam? 1142mal aufgerufen · 16 Antworten · Autor: M. Mizere · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Findet ihr Veganer die Eier essen seltsam?
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal? 516mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Ramones · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Familie & Kinder
- Kind bekommt von Mutter nur Toastbrot - noch normal?
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen? 1135mal aufgerufen · 13 Antworten · Autor: Prinzessin_90 · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Urlaub & Reise
- Fürs Abendessen im Hotel besonders hübsch aussehen wollen?
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten? 383mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Crispin · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Essen & Trinken
- Auf amerikanische Rezepte wegen Umrechnung verzichten?