Erderwärmung ist doch bloß Pillepalle - oder nicht?
Ich gerate ab und zu in Diskussionen, bei denen es um die "mickerigen 1,5°C" geht, um die sich die Atmosphäre erwärmen wird. Also "Was ist das denn für ein Gedöns um etwas mehr Temperatur?" Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe mal ein paar Daten zusammen gekratzt und meine Taschenrechner-App hochgefahren. Das ist dabei rausgekommen:
Erderwärmung bedeutet nicht, dass es überall einfach ein Bissi wärmer wird. Es bedeutet, dass gewaltige Mengen an Wärmeenergie in die Atmosphäre und die Meere gepumpt werden. Und diese Energie macht einen Haufen Zeug, das wir nicht so gerne haben. Wenn ich "gewaltig" sage, dann meine ich das auch so - ich habe aus Spaß (naja) mal gerechnet und glaube es selbst immer noch nicht so ganz.
In der Erwärmung der gesamten Erdatmosphäre um 1°C steckt so viel Energie wie in 83 Millionen Hiroshima-Bomben (DREIUNDACHTZIG MILLIONEN HIROSHIMA BOMBEN FÜR JEDES GRAD) Ach du Sch...! Dabei bin ich von trockener Luft ausgegangen - bei feuchter Luft ist es
sicher noch mehr.
Diese Energie macht was:
- - erhöhte Wasserverdunstung -> Starkregen an Orten, wo wir den nicht gebrauchen können,
- Stürme (inzwischen gibt's auch in Deutschland die ersten Tornados)
- Verschiebung der Meeresströmungen. Wenn der Golfstrom abreißt, friert uns hier ruckzuck der Allerwerteste ab, obwohl es doch eigentlich wärmer wird.
- und wasweißich
Grundlage (bitte nachrechnen und mir sagen, dass ich falsch liege - bittebitte):
- Masse der Atmosphäre: 5,2 * 10^18 kg
- Spezifische Wärmekapazität von trockener Luft: 1,005 kJ/K/kg
- Spez. Wärmeenergie der Erdatmosphäre gesamt: 5,2 * 10^21 J / K
- Freigesetzte Energie bei der Explosion der Hiroshima-Bombe: 63 TJ (6,3 * 10^13 J)
Den Rest macht der Taschenrechner.
Manche Leute sagen, dass wir ja gar nicht so viel Energie haben, um sie in die Atmosphäre zu pumpen - haben wir auch nicht. Das macht die Sonne. Wir lassen diese Energie einfach nur nicht mehr raus - Treibhauseffekt und so. Liege ich falsch? Was könnt ihr dazu beitragen?
Ich empfehle den Podcast "Das Klima". Da haben zwei Wissenschaftler den sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates durchgeackert und verständlich aufbereitet.
Mir erschließt sich der Sinn nicht, etwas nachzurechnen, worin kompetente Wissenschaftler sich einig sind. Dass es die vom Menschen verursachte Klimaänderung gibt, daran zweifelt nur eine wissenschaftliche Minderheit und die Folgen einer Erwärmung sind auch klar, die da zum Beispiel wären: Änderung der Meeresströmungen und der Luftströmungen über dem Meer, Schmelzen von Eis auf Grönland oder der Antarktis und vieles mehr. Und was soll der Vergleich mit Atombomben bringen außer Schlagzeilen?
Erderwärmungen wie auch Abkühlungen gab es schon immer. Das haben entsprechende wissenschaftliche Untersuchen schon mehrfach bewiesen. Besonders gern werden da die Eisbohrkerne untersucht. Allerdings ist die Geschwindigkeit dabei vom Menschen beeinflusst. Wir können also nicht allein stoppen oder gar rückgängig machen. Aber wir können es eben beeinflussen wie schnell es geht.
Denn es geht ja nicht nur um die Erderwärmung und die Schmelze von großen Eismassen. Sondern auch darum, dass gewisse Strömungen in den Ozeanen sich dabei verändern werden. Und diese Folgen sind wesentlich schlimmer, als Küstengebiete die dann nicht mehr bewohnbar sind, aber in aller Ruhe verlassen werden können.
blümchen hat geschrieben:Mir erschließt sich der Sinn nicht, etwas nachzurechnen, worin kompetente Wissenschaftler sich einig sind. Und was soll der Vergleich mit Atombomben bringen außer Schlagzeilen?
Es ging mir nicht ums "ob" sondern um einen bildhaften Vergleich. Dass der Klimawandel vom Menschen gemacht ist, wird nicht bezweifelt, auch von mir nicht. Daher habe ich auch auf den sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates verwiesen aus dem das hervorgeht.
Nicht jeder kann mit 5,2 * 10^21 J / K sofort etwas anfangen, oder? Und der Vergleich mit der Energiefreisetzung einer Atombombe erscheint mir bildhaft. Oder wäre es anschaulicher statt dessen den Vergleich mit etlichen Milliarden Wasserkochern zu verwenden?
Weil mir die Energiemenge so absurd hoch vorkommt, habe ich darum gebeten, einen möglichen Rechenfehler aufzudecken. Ich frag ja nur...
83 Millionen Hiroshimabomben kann ich mir genauso gut oder schlecht vorstellen, wie etliche Milliarden Wasserkocher, wobei die Milliarden Wasserkocher um den Faktor von 10 hoch sehr große Zahl zu niedrig gegriffen sind. Davon abgesehen setzt eine Atombombe ja nicht nur Wärmeenergie frei. Ich finde, dass der Vergleich ein bisschen hinkt.
Aber du willst ja, dass das nachgerechnet wird. Dazu brauche ich aber keine App. Ich habe es nur grob geschätzt mit Delta E = c . m . Delta Theta. Das sind drei Minuten und drei Zeilen auf Papier ohne App und ohne Taschenrechner. Die Rechnung stimmt in der Größenordnung, aber das sagt überhaupt nichts aus, wenn du alle Randbedingungen bei der spezifischen Wärmekapazität wie etwa Luftdruck und Temperatur außer acht lässt.
Von Pillepalle kann man hier sicher nicht reden und wenn ich mir ansehe, was da so alles in die Luft geblasen wird, dann dürfte jedem klar sein, dass das Folgen haben wird.
Zu Bedenken möchte ich geben, dass es in der Geschichte immer wieder Eiszeiten in (un)regelmäßigen Abständen gab, die vielen Lebewesen das Leben gekostet hat. Selbstredend will ich damit nicht sagen, dass das was die Menschen da nun anrichten, besser ist - auf gar keinen Fall. Aber möglicherweise ist es uns vorherbestimmt, dass wir - wie auch immer - früher oder später zu Grunde gehen. In dem Fall durch die eigene Hand.
Möglicherweise löst unser Handeln auch noch nie dagewesene Naturkatastrophen aus, die uns auslöschen werden, wenn es eben mal nicht die Eiszeit ist.
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