Entweder zwei Kinder bekommen oder gar keines?

vom 11.03.2015, 10:09 Uhr

Ich weiß noch nicht, ob ich einmal Kinder haben möchte und ob sich das dann mit meinem Beruf und meinem Leben allgemein vereinbaren lässt. Wenn, dann kommt es für mich jedoch nicht in Frage, nur ein Kind zu bekommen. Mir ist klar, dass wenn ich Kinder bekommen würde, dass es dann auch zwei sein müssten. Natürlich weiß ich, dass immer etwas dazwischen kommen kann und dass es vielleicht auch nicht möglich sein wird, zwei Kinder zu bekommen. Allerdings würde ich nie von Vornherein planen, nur ein Kind zu bekommen. Bevor ich nur eines bekommen würde, würde ich lieber gar kein Kind bekommen - dem Kind zu liebe.

Ich selbst bin Einzelkind, wobei ich das schon mein ganzes Leben als schrecklich empfand. Obwohl meine Mutter Hausfrau ist und in meiner Kindheit auch immer zu Hause war, um sich um mich zu kümmern, hat mir immer etwas gefehlt. Obwohl meine Mutter mir so wahnsinnig viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, habe ich mich dennoch oft einsam gefühlt und nach Spielkameraden gesehnt. Aus meiner Kindheit gibt es von daher auch unzählige Bilder, die zum Ausdruck bringen, wie sehr ich mir ein Geschwister gewünscht habe.

Mir fiel es auch immer schwer im Leben, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ich habe allgemein sehr viel Zeit allein verbracht. Bis heute würde ich mir daher ein Geschwister wünschen und ich kenne kein Einzelkind, bei dem das anders wäre. Dabei hatte ich ja tatsächlich großes Glück, dass meine Mutter immer zu Hause war und sich so viel um mich gekümmert hat, was ja auch nicht selbstverständlich ist. Allerdings weiß ich auch, dass ich, auch wenn ich Kinder haben würde, dennoch niemals Hausfrau sein wollen würde. Demnach müssten meine Kinder zwangsläufig häufiger alleine sein. Einem einzelnen Kind würde ich das dabei niemals antun wollen.

Könnt ihr es nachvollziehen, dass man eher gar kein Kind bekommen möchte, anstatt nur eines?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Ich habe immer Geschwister gehabt und kann mir ein Leben ohne gar nicht vorstellen. Immer positiv war es nicht, schließlich gab es auch kleine Streiereien oder man hat sich gegenseitig geärgert. Aber ich habe das immer als positiv empfunden auch wenn es mich geärgert hat.

Für mich kommt ein Einzelkind daher auch nie in Frage. Ich möchte entweder mehrere bekommen, maximal 3, oder gar keins. Ich möchte das meinem Kind einfach nicht antun, als Einzelkind leben zu müssen und wenn ich deine Zeilen so lese, kann ich gut verstehen, wie belastend das sein muss ohne Geschwister aufzuwachsen.

Benutzeravatar

» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin Einzelkind und habe das nun gar nicht in irgendeiner Form als Belastung empfunden. Im Gegensatz zu Geschwistern konnte ich mir Freunde frei aussuchen und musste nicht den Stress, den ich bei anderen gesehen habe, daheim mitmachen.

Mein Mann ist auch Einzelkind, unsere Eltern sind mittlerweile verstorben. Trotz der Zeit der Pflege und der jetzt kleinen Familie finden wir beide das absolut nicht schlimm.Ich würde nicht sagen, dass es Einzelkindern per se schlechter geht oder das ihnen etwas fehlt.

Ob man als Einzelkind oder mit Geschwistern aufwächst, das ist einfach anders. Als besser oder schlechter würde ich das nie einstufen. Ich finde es völlig in Ordnung, wenn zukünftige Eltern das einfach so halten, wie sie sich ihre Familie vorstellen. Ob eine Kindheit glücklich oder nicht verläuft, das hat mit der Anzahl der Geschwister nichts zu tun. Daher soll jeder so viele Kinder bekommen, wie er selbst möchte. Für die Kinder selbst ist es in einer liebevollen Familie ziemlich egal.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich selbst bin Einzelkind, wobei ich das schon mein ganzes Leben als schrecklich empfand.

Man wünscht sich immer, was man nicht hat. Wer Einzelkind ist, wünscht sich Geschwister, wer Geschwister hat, wünscht sich, Einzelkind zu sein, und wer nur Brüder oder Schwestern hat, wünscht sich, wenn schon, dann das andere.

Für mich war immer klar: Ich will Kinder haben, es müssten noch nicht mal eigenen sein. Heute bin ich Stiefvater zweier Kinder (w2, m7). Und es soll nicht unbedingt dabei bleiben. Sicher muss das jede/r für sich entscheiden, aber mit meinem Beruf lässt sich Familie sehr gut vereinbaren. Vor allem habe ich immer Zeit, wenn die Kinder Ferien haben.

Ich habe meine Zeit als Einzelkind auch nicht immer genossen, während meine Partnerin immer die Zeiten genossen hat, wenn sie mal was ganz alleine mit Mama oder Papa machen durfte. Egal, wie es kommt, man sollte es für sich entscheiden und dann aber auch intensiv leben.

» Tritonus » Beiträge: 134 » Talkpoints: 36,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mein Partner auch Einzelkind hat sich nie Geschwister gewünscht. Er hat es immer sehr geliebt von seinen Eltern wie ein kleiner Prinz behandelt zu werden als er klein war. Seine Mama hätte schon noch gerne eine Tochter gehabt, aber das wollte dann nicht klappen und irgendwann hat man es aufgegeben. Heute bezeichnet sie mich als Tochter, was ich sehr süß finde. Ich denke aber, dass man ruhig auch ein Kind haben kann, was sich in der Position als Einzelkind auch wohlfühlt.

Ich plane nach meiner Hochzeit schwanger zu werden, auch erst mal nur ein Kind. Das reicht uns auch, da gerade ziemlich viele Verwandte Babys bekommen, findet sich da immer jemand zum Spielen in der Zukunft. Zumal man ja auch nie sagen kann, dass es dann bei dem einen Kind oder bei dir bei den Zweien bleibt. Vielleicht ist dir dann ein Kind schon so zu viel, dass du kein Zweites willst. Das kann alles sein. Als Konsequenz dann gar kein Kind zu wollen, wenn man nicht zwei machen kann oder bekommen kann, finde ich schon blöd.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^