Enttäuscht sein, wenn Partner aus Krankenhaus entlassen wird
Die Frage ist doch, wie ernst diese Aussage tatsächlich gemeint war. Vielleicht überbewertest du sie ja total.
Ich kann absolut nachvollziehen, dass man die sturmfreie Bude genießt und es super findet, einfach mal überhaupt keine Rücksicht auf jemand anderen im Alltag nehmen zu müssen. Das ist eine Freiheit, die man sonst -unabhängig wie toll die Beziehung ist- de facto nicht hat, wenn man mit jemandem zusammen wohnt. Wenn man dann sagt, dass diese Art der Freiheit eigentlich mal sehr gut getan hat und ruhig noch etwas anhalten könnte, finde ich das völlig normal und nachvollziehbar.
Diese Äußerung steht ja nicht unbedingt damit in Zusammenhang, dass man die Partnerin wirklich nicht so schnell wieder um sich haben möchte. Ich finde, dass es durchaus möglich ist, einerseits das Alleinsein zu schätzen und die Rückkehr der Partnerin als Abbruch der angenehmen Situation zu sehen, sich aber auch gleichzeitig zu freuen, dass sie wieder da ist. Insofern kann es durchaus sein, dass die Äußerung des Mannes einfach nur ein daher gesagter Spruch war, der zwar auf Wahrheit beruht, aber keinesfalls so ernst und ausschließend gemeint war.
Ich würde da als Partnerin gar nicht so geschockt oder emotional drauf reagieren, geschweige denn, es zu ernst nehmen. Ich wäre wohl vielmehr derjenige, der so etwas äußert ohne es böse zu meinen.
Na klar kann es auch sein, dass er gemerkt hat, dass sein Leben ohne sie viel angenehmer ist. Dass sie ihn tatsächlich oft nervt und er lieber allein als zu zweit wäre. Dann wird sie das demnächst auch merken, ohne dass ihr jemand von diesem Spruch berichtet.
Ich finde es schon spannend, welche Schlüsse hier aus den Zeilen im Startbeitrag ziehen. Die Frau ist also ganz sicher dominant und der Mann der Leid tragende? Aber woher will man das wissen und wer hat hier die Kerze gehalten. Das einzige was man hier sehen kann ist, dass der Mann in dem Fall es möchte, dass die anderen ihn für den Leidtragenden halten. Wie die Beziehung tatsächlich läuft, ist reine Spekulation.
Von daher würde ich mir auch kein Urteil anmaßen wollen, ob die Reaktion des Mannes angemessen ist oder eher Rufschädigung von der Partnerin oder irgend etwas dazwischen.
Dass so etwas in Beziehungen vorkommen kann und besonders bei lange dauernden Beziehungen ist nichts neues. Es kommt halt darauf auch an, wem man so etwas erzählt und wie vertrauenswürdig die Person ist. Man kann für die beiden nur hoffen, dass sie es schaffen werden, die Situation konstruktiv zu klären und ihre Beziehung zu verbessern und es nicht dabei bleibt, dass A über B lästert und alles unverändert weiter geht.
trüffelsucher hat geschrieben:Das einzige was man hier sehen kann ist, dass der Mann in dem Fall es möchte, dass die anderen ihn für den Leidtragenden halten. Wie die Beziehung tatsächlich läuft, ist reine Spekulation.
Ich leugne nicht, dass du möglicherweise etwas mehr Lebenserfahrung hast als ich, daher kannst du mir das vielleicht erklären. Für mich ergibt dein Satz nämlich überhaupt keinen Sinn. Warum sollte ein Mann, der eine gesunde und intakte Beziehung läuft, sich bewusst als "Opfer" seiner Partnerin inszenieren, wenn das gar nicht stimmt?
Nehmen wir an, du hast Recht und er möchte wirklich nur als Leidtragender und als "Opfer" inszeniert sein, was sagt das dann über die Beziehung aus? Das wäre doch erstens Rufschädigung und zweitens würde das in meinen Augen schon zeigen, dass die Beziehung überhaupt nicht gut läuft. Denn man spricht nicht derartig schlecht über seinen Partner, damit man selbst als Sympathieträger dasteht. In meinen Augen ist es egal, ob man den Beitrag so interpretiert wie du in dem oben genannten Satz oder aber wie ich es getan habe.
Die Beziehung kommt sowieso nicht gut dabei weg. Denn Probleme bespricht man unter sich. Aber solche Sachen zu erzählen (die laut deiner Ansicht erfunden oder verdreht sein könnten) nur damit die Partnerin als böse Hexe dasteht, sagt in meinen Augen nichts positives über die Beziehung aus.
Nee sorry, da stoße ich mit meinem Verständnis absolut an meine Grenzen. Was ist das denn für ein Mensch, der sich nicht freut wenn seine Partnerin gesund ist und aus dem Krankenhaus entlassen wird. Dem fehlt doch jegliche Empathie. Deine Freundin sollte sich mal ernsthaft Gedanken über ihre Beziehung machen.
Ich finde es schwierig, das nur aus diesem einen Kommentar abzuleiten, wie es um die Beziehung steht. Sicher kann es sein, dass der Partner deiner Freundin wirklich die Zeit genossen hat, in der sie im Krankenhaus war. Wenn dem so ist, dann sollten die beiden aber dringend mal miteinander reden und es klären, was in der Beziehung besser laufen könnte. Dann scheint es ja schon so zu sein, dass deine Freundin den Ton angibt, der ihrem Partner nicht immer gefällt.
Aber natürlich ist es auch möglich, dass der Partner froh war, dass seine Partnerin wieder zu Hause ist und dass der Kommentar ironisch gemeint war. Aber auch dann finde ich einen solchen Kommentar sehr zweifelhaft, weil er eben auch falsch aufgeschnappt werden kann. Natürlich ist es klar, dass deine Freundin traurig wäre, wenn sie etwas von diesem Kommentar wüsste. Aber trotzdem denke ich, das die beiden dringend miteinander reden und an ihrer Beziehung arbeiten sollten.
Erstmal denke ich, dass ich von meiner Freundin erwarten würde, dass sie mich über dieses Verhalten meines Partners aufklären würde. Wenn du, Nelchen, weißt, was dieser Mensch von seiner Partnerin denkt, dann rede mit deiner Freundin. Denn wenn man befreundet ist, dann schaut man bei so etwas nicht zu und überlässt alles dem Schicksal. Die Freundin von dir und die Partnerin des Mannes, sollte wissen, was der Partner über sie denkt.
Ich würde jetzt nicht direkt von Trennung sprechen. Aber ich würde schon stutzen, wenn ich erfahren würde, was mein Partner denkt und nicht mit mir redet. Wenn ihm doch so viel stört, warum redet er nicht mit der Partnerin. Warum sagt er nicht, dass ihr Verhalten nicht zu seiner Lebensweise passt. Entweder zieht die Partnerin dann die Konsequenzen oder ändert sich, wobei ich aber sagen muss, dass sich keiner für einen Partner ändern sollte. Das würde sowieso nicht für ewig halten, weil man seinen Charakter nicht ändern kann um seinem Partner zu gefallen.
Für mich ist es eine Partnerschaft, die überdacht werden sollte. Der Partner fühlt sich nicht wohl und wenn die Frau immer wieder den Partner unterdrückt und bevormundet und er nicht mal seine Ruhe hat, dann ist da was ganz im Argen. Ergo sollten sie miteinander reden und sehen, ob so was Zukunft hat. Aber ich denke, dass eine Freundin schon der Freundin sagen sollte, was der Partner denkt, wobei ich mich schon frage, warum der Partner mit einer Freundin seiner Partnerin darüber redet. Vielleicht will er, dass seine Partnerin das erfährt.
Ich kann es in einem gewissen Rahmen schon verstehen. Mein Vater ist dement und war unlängst fast zwei Wochen in der Klinik. Nach dem es aufwärts ging und er dort gut aufgehoben war, ist man dann irgendwann auch beruhigt. Ich habe meine Mutter täglich hingefahren und abgeholt und ganz ehrlich waren das lange Tage und ich hoffte eigentlich, dass er zum Wochenende entlassen wird. Meine Mutter dagegen hätte ihn lieber das Wochenende noch in der Klinik gehabt, einfach weil sie in der Zeit von den Pflegeansprüchen entlastet war und sie sich zumindest die Vormittage anders einteilen konnte.
Ist sie entlassen worden oder hat sie sich selber entlassen? Manchmal drückt man den Entlassungswunsch nämlich überdeutlich aus und ist noch nicht richtig auskuriert. Dann wäre die Reaktion des Partners mehr als verständlich. Seine Meinung wäre hierbei sehr interessant gewesen.
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