Entschädigungszahlungen für Sklavenarbeit realistisch?

vom 05.03.2019, 20:17 Uhr

Der Wahlkampf für die in den USA anstehenden Wahlen im nächsten Jahr ist ja schon in vollem Gange und nun preschen die Demokraten mit der Ankündigung vor, im Falle eines Wahlsieges, Entschädigungszahlungen für Sklavenarbeit an die betroffenen Nachfahren zu leisten. Ein sehr bemerkenswerter Schritt, der schon jetzt für heftige Diskussionen in den USA sorgt. Was haltet ihr denn von derartigen Ankündigungen zur Entschädigung von Sklavenarbeit, die möglicherweise schon 2 Jahrhunderte zurückliegt? Haltet ihr solch ein Vorhaben für realistisch oder wird dieses eher scheitern?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das Vorhaben scheint mir wenig durchdacht und dürfte nicht zum sozialen Frieden beitragen. Schon weil ja (natürlich) nicht sichergestellt ist, dass es Rechtsnachfolger von denen gibt, die von der Sklavenarbeit profitiert haben. Sollte der Staat hier einspringen, dann stellt sich die Frage, wie zu erklären ist, dass auch die Erben der Sklaven für die Entschädigung zahlen sollen (über Steuern). Ebenso stellt sich die Frage, wieso z.B. Steuerzahler dafür aufzukommen haben, die nie von Sklaverei profitiert haben - und auch nicht deren Vorfahren.

Es gibt eben keinen "Schuldigen". Anders als z.B. bei Entschädigungszahlungen durch die BRD an die Opfer des Nationalsozialismus. Denn hier versteht sich die BRD explizit als Nachfolger des Dritten Reichs. Sklaverei aber war ein privatwirtschaftliches "Verbrechen", was zumindest zur damaligen Zeit aber eben nicht als solches verstanden wurde. Man muss auch noch weiter ausholen und auch diejenigen Afrikaner belangen, welche in Afrika von der Sklaverei profitiert haben und am Geschäft mit dem Verkauf von Menschen profitiert hatten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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