Entlassung wegen geklauter Brötchen?
In einer Zeitschrift habe ich neulich von einem ziemlich kuriosen Fall gelesen der vor dem Hamburger Arbeitsgericht entschieden worden war. So war eine Krankenpflegerin entlassen worden, da sie die Brötchen von jemandem anderen gegessen hatte. Es waren insgesamt acht Hälften, was irgendwie schon ein bisschen viel ist, für eine Person. Allerdings waren die Brötchen der Pflegerin selbst verschwunden und sie hatte Hunger.
Die Kündigung die sie darauf erhielt, war aber laut dem Gericht nichts rechtmäßig und die Krankenpflegerin durfte zum Glück weiter arbeiten. Ich frage mich allerdings trotzdem, dass jemand eine Person kündigt oder verpetzt, weil Brötchen verschwunden sind. Für mich wäre das sicherlich nicht so schwerwiegend, als das ich deswegen jemanden anschwärzen würde.
Und jemanden dafür zu kündigen käme für mich erst recht nicht in Frage. Wie hättet ihr reagiert? Hättet ihr direkt Theater gemacht, wenn eure Brötchen verschwunden wären? Könnt ihr verstehen, dass man deswegen gekündigt wird?
Heutzutage wird man doch wegen jedem Mist gekündigt. So habe ich schon von einem Fall gehört, in dem eine Verkäuferin einen Pfandbon gefunden hat und selbst eingelöst hat und dafür wurde sie dann entlassen. In einem anderen Fall wurde ein Mitarbeiter entlassen, weil er sein Handy auf Arbeit aufgeladen hat, dabei kostet Strom für ein Handy doch gar nicht so viel. Ich finde, dass die Kündigungsgründe immer absurdere Ausmaße annehmen und ich kann das einfach nicht mehr nachvollziehen.
Solche Fälle gibt es ja immer wieder und irgendwo verstehe ich es auch, dass die Frau mit Konsequenzen rechnen musste, wenn sie einfach so die Brötchen genommen hat. Aber ich bin auch der Meinung, dass es nicht direkt die Kündigung sein sollte, die dann ausgesprochen wird. Immerhin wird diese Frau doch sonst sicher gute Arbeit geleistet und nur Hunger gehabt haben. Das sollte man dann doch abwägen und vielleicht eine mündliche Verwarnung aussprechen, dass es nicht in Ordnung ist, einfach die Brötchen zu nehmen.
Die Geschichte mit dem Pfandbon fiel mir jetzt auch sofort ein. Grundsätzlich finde ich es schon richtig, dass man bei solchen Sachen streng ist. Rechtlich gesehen handelt es sich nun mal um Eigentum des Arbeitgebers, egal wie viel oder wie wenig es letztendlich wert ist. Lade ich einmal mein Handy auf, macht das vielleicht nur ein paar Cent, aber macht man sowas ein Jahr lang täglich oder fast täglich, kommt da schon was zusammen.
Man fängt eben klein an, aber wenn das keine Konsequenzen hat, geht mancher vielleicht zu größeren Dingen über, die dem Arbeitgeber dann tatsächlich finanziellen Schaden verursachen können. Ich würde zwar sagen, dass bei einmaligem Vorkommen eine Abmahnung reicht, aber es muss eben klar sein, dass nicht jeder machen kann, was er will.
In dem Fall, um den es jetzt hier geht, haben die Brötchen ja wohl einer Arbeitskollegin gehört, von daher braucht sich hier nicht der Chef einzumischen und eine Kündigung auszusprechen. Das ist eine Sache zwischen den beiden und sollte nur zu einer Kündigung führen, wenn jemand seinen Kollegen wirklich wertvolle Sachen klaut.
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