Empfindet ihr es als erniedrigend, Toiletten zu putzen?

Ich arbeite nun schon seit bald fünf Jahren nebenbei in der Gastronomie, wobei es da dazugehört, auch die Toiletten zu putzen, wenn man Frühschicht hat. Anfangs fand ich das alles andere als toll, während ich mich aber mittlerweile daran gewöhnt habe und das auch gar nicht mehr schlimm finde. Ehrlich gesagt macht es mir nun kaum etwas aus, die Toiletten zu putzen, zumal ich ja auch nichts direkt mit den Händen anfasse. Das meiste wird ja mit der Klobürste und dem Toilettenreiniger sauber gemacht, nur die Klobrille mit Handschuhen und einem Lappen.

Jedenfalls macht es mir auch zu Hause rein gar nichts aus, das Klo zu putzen. Ich muss offen gestehen, dass es mir da schon mehr ausmacht, die Küche zu putzen. Ich weiß nicht, aber da finde ich so manche Essensreste schon ekliger, zumal diese oft undefinierbar sind. Im Klo weiß man wenigstens, mit was man es zu tun hat. Allerdings habe ich nun schon oft von Freunden gehört, sie könnten niemals fremde Toiletten putzen, da sie das als furchtbar erniedrigend empfinden würden.

Empfindet ihr es als erniedrigend, eine Toiletten zu putzen, insbesondere dann, wenn es nicht eure eigene ist? Oder macht euch das auch gar nicht so viel aus, da es für euch auch weitaus schlimmere Aufgaben gibt?

Ich bin in einem Nebenjob Haushaltshilfe bei einem Rentner-Ehepaar. Da muss ich logischerweise auch regelmäßig die Toiletten putzen, aber mir macht das überhaupt nichts aus. Ich empfinde das auch nicht als erniedrigend oder demütigend oder so. Es ist doch nur eine Toilette.

Viel schlimmer würde ich es finden, wenn ich in der Kanalisation verstopfte Leitungen wieder freimachen müsste, wobei es dann so extrem nach Kot stinkt und man darin quasi waten muss. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich in so einem Job lande ist eher gering, glücklicherweise.

Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was am Putzen von Toiletten erniedrigend sein sollte, solange man dies nicht nackt, auf allen Vieren kniend mit einer Zahnbürste im Mund machen muss. Ansonsten handelt es sich dabei um eine ganz normale Tätigkeit, bei der es für mich auch keinen Unterschied macht, ob es sich dabei um seine eigene Toilette oder eben eine fremde handelt. Der einzige Unterschied ist wohl, dass ich meine eigene Toilette putze, ohne dafür bezahlt zu werden, während mir das bei einer fremden Toilette in der Regel nicht einfallen würde.

Ich habe noch nicht von jemandem gehört, dass derjenige es als erniedrigend empfindet, Toiletten zu putzen. In meinem Praktikum im Hotel musste ich auch mal fremde Toiletten putzen und toll fand ich das auch nicht. Aber es war halt einfach ein Job und den habe ich gemacht, ohne groß darüber nachzudenken. Zu Hause muss man die Toilette ja auch reinigen und wenn man Handschuhe trägt, dann ist das ja auch kein Problem und ich wüsste nicht, warum das erniedrigend sein sollte.

Ich denke, dass "erniedrigend" der falsche Ausdruck dafür ist. Meiner Meinung nach kann man das Putzen der Toilette eher als ekelhaft oder einfach unangenehm bezeichnen, da man es ja hier mit den Resten von Exkrementen zu tun bekommt, die man vielleicht nicht immer definieren kann. Der allgemeine Umgang mit Exkrementen ist nicht jedermanns Sache, deshalb kann ich es durchaus nachvollziehen, wenn Menschen das Reinigen der Toilette als eklig empfinden.

Je nach Berufswahl kann es aber sein, dass man nicht unbedingt eine Toilette putzen muss. Wenn man sich in der Häuslichkeit entsprechend einigen kann, dass man dafür andere Arbeit übernimmt, und seinen Beruf entsprechend auswählt, dann ist das kein Problem. Es gibt dafür andere Arbeiten, die man erledigen muss und am Ende hat jeder seine Aufgaben, die er erfüllen muss.

Ich putze auch nicht freudestrahlend die Toilette und bin auch nicht total begeistert von dieser Tätigkeit, aber es muss eben gemacht werden. Für die meisten Menschen sollte das stille Örtchen ein halbwegs sauberer und hygienischer Ort sein, weswegen man die Toiletten eben auch putzen muss.

Ich finde es nicht erniedrigend, wenn ich meine Toilette putzen muss. Aber ich kann den Gedankengang von deinen Freunden schon verstehen. Wenn ich ständig eine Toilette putzen müsste, in der jemand sein großes und kleines Geschäft neben der Schüssel verrichtet, dann würde ich mich schon erniedrigt fühlen.

Immerhin würde die Person, die eine Toilette in einem ekelhaften Zustand hinterlässt, meine Leistung nicht anerkennen, so dass sie diese Toilette mit Absicht beschmutzt. Das würde ich schon sehr schlimm finden, wenn ich ehrlich bin.

Ich reinige beruflich auch mal fremde WC´s. Erniedrigend finde ich das nicht. Das ist mein Job, dafür werde ich bezahlt. (bin Hausmeister & Gebäudereiniger) Was erniedrigend ist, ist wenn jemand die WC´s richtig einsaut, während ich daneben stehe.

Aber dass kommt nicht oft vor, da ich meistens reinige, wenn keiner mehr da ist (kleine Einrichtung mit 2 Gruppen). Das ist alles eine Sache der Einstellung, ob man sich erniedrigen lässt. Wenn es die Kinder übertreiben, mit WC verschmutzen, dann gehe ich zur Leiterin und die führt dann mal eine Gesprächsrunde, wie man WC´s benutzt und hinterlässt. Ich fühle mich bei der Arbeit respektiert und nicht erniedrigt.

Es gibt sicherlich schönere Aufgaben als fremde Toiletten zu putzen und ich kann auch nicht behaupten, dass mir diese Tätigkeit sonderlich viel Spaß bereitet. Dennoch denke ich auch, dass es nicht erniedrigend ist, fremde Toiletten zu putzen.

Es handelt sich dabei um eine Aufgabe, die schließlich erledigt werden muss und jede Toilette sollte geputzt werden. Es würden sich ziemlich viele Menschen täglich erniedrigt fühlen, wenn diese Aufgabe so schrecklich wäre.

Ich denke allerdings schon, dass es einen Unterschied macht, ob man fremde oder eigene Toiletten sauber macht. Bei mir zu Hause macht mir das überhaupt nichts aus, während ich es bei anderen Leuten schon etwas ekelig finde, vor Allem, wenn die Toiletten wirklich schmutzig sind.

Mit genau dieser Aussage, wurde es damals bei der Bundeswehr abgeschafft, dass die Soldaten die Toiletten selbst zu reinigen haben. Seither übernehmen das externe Firmen und man muss das nicht mehr selbst machen. Aber ich sehe es auch so, es war nicht sonderlich toll, aber musste gemacht werden und wer sie einsaut, der darf hinterher auch schrubben. Allerdings wurde das nicht nur einmal als "Strafe" gemacht, dass man mit seiner eigenen Zahnbürste die Toiletten reinigen durfte und sollte, was ebenfalls unrechtmäßig war und immer noch ist.

Ansonsten stehe ich da auch nicht freudestrahlend vor meiner eigenen Schüssel oder vor einer fremden Schüssel und schrubbe diese mit Spaß bei der Sache. Es gehört einfach mit dazu und ich habe mir auch neben meiner Ausbildung mein Geld damit verdient, dass ich bei anderen Leuten die Wohnungen und Häuser geputzt habe und dazu gehörten ebenfalls die Toiletten. Erniedrigend war es dann eher, wenn sich die Damen des Hauses hingestellt haben und das kommentieren mussten wie man das zu reinigen hat oder am besten noch Anweisungen dazu geben wollten sich aber selbst dazu zu fein waren.