Eltern schenken hässliche Möbel - Mitbewohnern mitteilen?

vom 06.04.2016, 17:08 Uhr

Der Vater meines Mitbewohners macht uns immer unglaublich hässliche Möbel-Geschenke. Langsam glaube ich, er hat selber ein kleines Messi-Syndrom und lagert seinen ganzen Schrott bei uns, wenn er in seinem Haus keinen Platz mehr hat.

Gerade unser Wohnzimmer ist echt chaotisch und die ganzen Möbel beißen sich einfach nur. Das schlimmste sind die selbst gemalten Bilder der Vaters, die mein Mitbewohner ganz stolz in unserem Wohnzimmer aufgehängt hat. Keiner will diesen Kram haben, aber meine anderen Mitbewohner haben Angst, er könnte beleidigt sein, wenn wir sie selbst gemalten "Kunstwerke" abhängen.

Hattet ihr auch mal ein Problem damit, als eure Eltern in guter Absicht ihre alten Möbel bei euch ablagerten? Würdet ihr da Klartext reden?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Dieses Problem kenne ich nur zu gut. Allerdings äußert es sich bei meinen Eltern eher darin, dass sie uns zu Geburtstagen und Festtagen einfach irgendwelche Möbel oder Dekorationsobjekte schenken, die mal absolut nicht zu unserer Einrichtung passen.

Das können aber nicht nur Eltern, sondern auch Großeltern. Und da ist es meistens noch viel schlimmer, weil der Generationsunterschied einfach zu groß ist und man früher andere Möbel als schick empfand, als das, was wir heute als modern empfinden.

Ob man aber nun etwas dagegen sagen tut, muss jeder selbst für sich entscheiden. Du kennst deinen Mitbewohner bereits und kannst sicher besser einschätzen, wie er reagieren wird. Ein Satz zum Schluss: Ehrlichkeit währt doch am Längsten.

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» Violet » Beiträge: 74 » Talkpoints: 0,50 »


Bei der Geschichte im Eingangspost musste ich ein wenig schmunzeln, es erinnert mich an meinen Vater. Als ich ein Teenager war, hat er von seinen Eltern aus deren Haus eine Reihe von Möbeln übernommen, die alle noch "gut" waren. Ob sie das wirklich waren oder einfach nur alt, lasse ich mal dahingestellt. Für mich waren sie in dem Alter sicherlich keine Schönheiten, die ich hätte haben wollen.

Nun hatte ich aber keinen Tisch mehr neben meinem Bett und mein Vater dachte, er tue mir etwas Gutes, wenn er mir eines dieser dunklen Möbelstücke geben würde. Ich wollte das Ding aber partout nicht haben, es hätte überhaupt nicht zu meinem Möbeln, die aus einem Guss waren, gepasst und ich fand es alt und scheußlich. Es gab dann fast einen regelrechten Streit, weil er das Ding unbedingt bei mir aufstellen wollte. Ich habe mich letztlich durchgesetzt, aber er war dann beleidigt.

Von daher kann ich diese Tendenz des Vaters aus dem ersten Post schon verstehen. Hier scheint mir allerdings der Unterschied zu sein, dass der Mitbewohner die Sachen seines Vaters ja selber mag und wohlwollend ausstellt. Also liegt der Konflikt eher zwischen den einzelnen WG-Bewohnern. Ich muss zugeben, dass mir Gemeinschaftsräume in Wohngemeinschaften immer ziemlich egal waren, und ich vermutlich locker hätte darüber hinwegsehen können.

Wenn es aber so sehr stört, würde ich einfach sagen, dass meiner Meinung nach der Stil vielleicht nicht ganz so passend ist und alle das Zimmer überladen fänden. Wenn der Bewohner so an den Bildern des Vaters hängt, muss er sie entweder einlagern oder in seinem Zimmer aufhängen. Als Kompromiss kann man ja ein Gemälde hängen lassen.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich würde das von der Situation abhängig machen. Ich gehe mal davon aus, dass ihr Studenten seid, denn Berufstätige wohnen ja eher selten im Vergleich zu Studenten in Wohngemeinschaften, weil die eben auch das Geld für eine eigene komplette Wohnung haben und Studenten eben nicht und sich die Kosten so teilen können, um günstiger bei weg zu kommen.

Bei Studenten sollte ja auch logisch sein, dass die sich dann nicht nur eine komplette Wohnung in einer teuren Universitätsstadt leisten können, sondern auch nicht unbedingt Geld für (teure) Möbel ausgeben können. Da ist es doch positiv zu bewerten, wenn die Eltern da unter die Arme greifen und da das eine oder andere ausrangierte Möbelstück "spenden", damit das Kind dann zum Beispiel einen Schreibtisch zum Lernen hat. Es ist ja nur vorübergehend und ein Mittel zum Zweck. Wenn ich kein Geld hätte, wäre ich froh darüber, wenn ich nützliche Möbelstücke gespendet bekomme, egal von wem und egal wie hässlich. Das ist besser, als auf dem Boden zu schlafen, weil man sich nichts anderes leisten kann.

Für diesen "Luxus", kein eigenes Geld für teure Möbel ausgeben zu müssen, käme ich auch sehr gut damit klar, dass diese Möbel etwas hässlicher sind, solange sie eben ihren Zweck erfüllen.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde auch sagen, dass man in einer WG ja in der Regel nicht so sehr lange wohnt und gerade dann, wenn man noch studiert und wenig Geld zur Verfügung hat, um davon Möbel zu kaufen, würde ich es einfach akzeptieren. Gerade bei den Kunstwerken ist es so eine Sache und ich muss sagen, dass ich da vielleicht mal ganz vorsichtig versuchen würde, etwas zu sagen, dass ich die nicht so ganz toll finde. Aber einfach abhängen würde ich sie nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe das noch nicht erlebt, aber ich würde dem einen Riegel vorschieben, wenn mir das einfach zu viel würde. Vor allem wenn die Möbel wirklich nicht meinem Geschmack entsprechen und ich sie einfach nicht haben wollen würde. Es mag dann natürlich sein, dass die Eltern beleidigt reagieren, aber man kann doch nicht verlangen, dass jemand etwas nimmt, was man selbst nicht mehr haben möchte.

Richtig übel ist es sicherlich wie in deinem Fall, wenn es eben nicht nur das eigene Kind betrifft, sondern auch noch andere mit in der Wohnung leben. Da finde ich erst recht nicht, dass man alleine entscheiden kann, ob man ein Möbelstück annimmt, dass man von seinen Eltern geschenkt bekommt. Es ist sicherlich etwas anderes, wenn man dieses Möbel dann nur in seinem Zimmer aufstellt. Aber wenn man schon die ganze Wohnung mit den hässlichen Möbel zustellt, würde ich doch mal eingreifen.

Es mag ja sein, dass der Mitbewohner dann schon etwas traurig oder beleidigt reagiert, aber er wohnt immerhin nicht alleine dort und kann die WG nicht komplett nach seinen Wünschen einrichten. Ich würde mal versuchen mich mit ihm zusammenzusetzen und das in Ruhe zu klären.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


So ganz bin ich nicht dahinter gestiegen wie das gemeint ist. Für mich kommt es so an, als wenn das Kind die Sachen alle annimmt von seinem Vater und die Mitbewohner sich nur daran stören. Mag es denn auch das "Kind" nicht mehr oder mag es das und die Mitbewohner sind einfach nur zu feige etwas zu sagen und lassen ihn einfach machen?

Denn gerade die Gemeinschaftsräume werden doch zusammen gestaltet und da hängt nicht einer alleine die Kunstwerke von einem Vater auf und die anderen machen artig mit. Wenn es ihnen nicht gefällt, dann sollen sie mal mit ihrem Mitbewohner sprechen und wenn dieser die Sachen toll findet, dann kann er das in seinem Zimmer aufhängen aber eben nicht in den Räumen die allen zur Verfügung stehen und somit auch jeder etwas zu Entscheiden hat. Gleiches gilt auch für die Möbel.

Gut als Student oder auch wenn ich wenig finanzielle Mittel habe, dann würde ich mich nicht aufregen über geschenkte Möbel. Diese müssen auch nicht toll zusammen passen aber auch nicht der letzte Schrott sein aber alles muss man da auch nicht annehmen, nur weil es geschenkt ist. Da muss man dann auch einfach mal Nein sagen können, auch wenn der Vater dann beleidigt ist, aber so etwas ist immer eine Sache vom Ton und wie man das überbringt. Mit einem "Ey Alter, deine Sachen sind Scheiße" macht man sich keine Freude, formuliert man es aber netter "unser Wohnzimmer ist bereits sehr voll, daher wüssten wir nicht wohin damit und unseren Geschmack trifft das auch nicht" ist man wesentlich diplomatischer unterwegs.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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