Eltern mögen den Partner nicht und kommen nicht zur Hochzeit

Ich habe eben eine Sendung gesehen. Darin ging es um eine Frau, die in Amerika eine andere Frau heiraten will und deren Eltern nicht zur Hochzeit kommen wollten, weil sie eben genau diese Partnerin hat und sie allgemein diese Art der Beziehung nicht wollen. Was würdet ihr über eure Eltern denken, wenn sie nicht zu euer Hochzeit kommen würden, weil sie den Partner nicht mögen?

Ich glaube ich würde durchdrehen, wenn ich das mitbekommen würde. Mein Partner tut mir sehr gut und würde jemand aus meiner Familie nicht kommen, weil er meinen Partner nicht akzeptiert, dann würde er mich auch nicht akzeptieren und dann wäre ich mehr als sauer. Wie würdet ihr da reagieren? Habt ihr das schon erlebt?

Im Bekanntenkreis habe ich das auch schon erlebt. Eltern, bzw. Mütter sind nicht zur Hochzeit gekommen, weil sie den Partner nicht akzeptierten. Ich finde sowas ganz schlimm und frage mich, was die Eltern mit so einem Verhalten bezwecken. Die Beziehung zu ihren Kindern verbessert das sicherlich nicht und dass die Kinder ein Einsehen zeigen und dann doch nicht heiraten, habe ich auch noch nicht erlebt.

Wenn meine Eltern sich so verhalten würden, dann wäre ich selbstverständlich traurig und enttäuscht. Heiraten würde ich aber trotzdem, denn auf so eine Art erpressen lassen, würde ich mich nie und nimmer.

Es ist schwer für Eltern, wenn das Kind einen Partner wählt, der nicht den Vorstellungen der Eltern entspricht. Eltern wollen nun mal das Beste für ihre Kinder.

Auf der anderen Seite sind die Kinder erwachsen und müssen selber wissen, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Das müssen Eltern tolerieren auch wenn es ihnen nicht passt.

Ich wäre sehr traurig und vermutlich auch sauer, wenn meine Eltern nicht zu meiner Hochzeit kommen würden, denn damit respektieren sie auch mich und meine Entscheidung für meinen Partner nicht.

Ich würde mich auch nicht von meiner Entscheidung abbringen lassen. Die Beziehung zu meinen Eltern würde sich durch so eine Aktion sicherlich auch verschlechtern. Sie können ihre Meinung über meine Partnerwahl äußern, aber das letzte Wort habe ich und das müssen sie akzeptieren.

Du kannst deine geplante Hetero-Hochzeit kaum mit dieser Situation vergleichen. In den USA ist Homophobie in manchen Teilen des Landes ein durchaus weit verbreiteter Lebensstil. Die meisten homosexuellen Paare haben schon genug Erfahrungen mit Ablehnung, Vorurteilen und Hass gemacht bevor sie von den Eltern zu hören bekommen, dass die nicht zur Hochzeit kommen werden.

Du wärst "mehr als sauer", weil du es nicht gewohnt bist, dass deine Hetero-Beziehungen auf Ablehnung stoßen, weil du das aus dem Umfeld wahrscheinlich auch nicht kennst. Bei diesen Frauen wird das aber ganz anders aussehen. Die werden wahrscheinlich froh sein, dass sie mit dem Leuten feiern können, die sie so akzeptieren, wie sie sind. Ist doch angenehmer als wenn man Leute dabei hat, die einem potentiell einen wichtigen Tag im Leben mit ihrer Engstirnigkeit verderben könnten.

Ich habe Freunde bei denen ihre Eltern nicht zur Hochzeit gekommen sind, weil sie als Atheisten keine Lust hatten das Kirchentheater mitzumachen. Für ihre Eltern war das dann keine "richtige" Hochzeit und so sind sie eben nicht gekommen. Natürlich fand sie das Schade, war aber der Meinung, dass sich ihre Eltern damit selber am allermeisten schaden werden, weil sie es bereuen werden, dass sie nicht dabei gewesen sind.

Sie sind dann zum Beispiel auch nicht eingeladen worden als die Geburt der Kinder gefeiert wurde, es ist ohne Taufe ja schließlich keine "richtige" Feier gewesen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das nicht getroffen hat, dass sie statt einer Einladung einfach nur eine Karte und ein paar Fotos bekommen haben.

Ich würde das denke ich genauso machen. Wenn meine Eltern beschließen würden, dass sie nicht Teil eines wichtigen Ereignisses in meinem Leben sein wollen dann würde ich da nicht groß pampig reagieren und beleidigt sein. Ich würde einfach meine Konsequenzen ziehen und sie wären dann eben tatsächlich kein wichtiger Teil meines Lebens mehr.