Eltern mit Schildern von Kindergarten und Schule fernhalten?
Ich habe vor kurzem ein Gespräch mitbekommen, bei dem sich Mütter darüber unterhielten, dass es bei den Kindergärten oder Schulen teils so extrem ist, dass die Eltern ihre Kinder bis in das Gebäude begleiten und sich am besten erst vor der Klassentür verabschieden. Oftmals gäbe es deswegen auch eine schwierige Parkplatzsituation, da die Eltern natürlich ihr Auto abstellen, wenn sie das Kind ins Gebäude bringen und nicht gleich wieder wegfahren.
Nun sollen manchen Schule deswegen schon Schilder am Zaun haben, auf denen dann so etwas steht wie " Ab hier Elternfreie-Zone" oder " Ab hier, kann ich alleine gehen". Eine der Mütter meinte, dass es seit neustem solch ein Schild bei der Schule ihrer Kinder am Zaun gäbe. Sie würde dies unterstützen und meinte, dass die Kinder ansonsten doch auch keine Chance hätten mal etwas selbstständiger zu werden.
Was haltet ihr von solchen Schildern, die Eltern klar machen sollen, dass die ihre Kinder ab dem Punkt alleine gehen lassen sollten? Ist es teilweise wirklich so extrem, dass Schulen oder Kindergärten diese Schilder anbringen müssen? Meint ihr, dass diese etwas nützen? Habt ihr an Schulen in eurer Gegend schon solche Schilder gesehen?
Das ist ja ähnlich, oder sogar genauso wie diese Kiss-and-go-Zonen für überfürsorgliche Eltern. Ich finde es ehrlich gesagt traurig, dass man Eltern das mit Schildern zeigen muss und dass sie nicht selber auf die Idee kommen, dass erstmal die Kinder selbstständig werden sollen und zweitens es Chaos gibt, wenn jeder die Kinder mit dem Auto fast ins Klassenzimmer fährt. Ich wohne direkt an einer Realschule und daneben ist auch die Hauptschule und ich sehe das sogar hier und nicht nur in Grundschulen.
Ich finde es wirklich erschreckend, dass das überhaupt nötig ist. Ich meine, dass man sein Kind vielleicht noch zum Raum bringt, wenn es in der ersten Woche in der Schule ist ist klar, aber wenn man danach noch ständig einen auf Übermutter macht ist das schlimm. Man sollte den Kindern die Möglichkeit geben den Weg selber zu laufen. Es ist wirklich traurig, dass solche Schilder nötig sind, aber ich finde es richtig, wenn man keine andere Lösungen finden kann.
Ich finde es einfach nur paradox. Denn schon das hinfahren zur Schule und abholen ist doch schon eine Einschränkung für das Kind und nichts weiter als das Übermuttern. Dafür muss die Mutter noch nicht einmal mit in den Klassenraum gehen und dort ihr Kind dann auf den Stuhl setzen und am besten noch dauerhaft anwesend bleiben, damit sie nichts verpasst. Schon da werden die Kinder doch kastriert und eingeschränkt und Mutti findet es noch super und toll, denn so kommt das Kind nicht weg und rechtfertigt das mit dem dämlichen Argument.
Wenn man schaut wie viele Kinder auf dem Weg zur Schule verschleppt worden sind in Deutschland, dann sind das weniger, als in ihrer Freizeit oder aus dem Elternhaus. Verrammelt man dann da auch alle Türen und lässt das Kind nicht mehr raus oder nur noch mit Fußfessel?
Die Schilder gibt es hier überall und bringen tun sie gar nichts. Dennoch wird in der zweiten und dritten Reihe geparkt, auf der Gegenfahrbahn, damit die Blagen abgeholt und gebracht werden können. Einfahrten verstellt und dann sehen sich diese Eltern noch im Recht. Straßenbahn und Bushaltestelle sind keine 10 Meter vom Ausgang entfernt, damit könnte jedes Kind nach Hause kommen und muss nicht gefahren werden. Kita das gleiche, da gibt es Plätze für 5 Minuten damit man sein Kind holen, anziehen und wieder weg kann. Die wenigsten sind nach 5 Minuten frei, einfach weil noch getratscht werden muss mit anderen Muttis die ihre Kinder abgeben und abholen oder auch einfach noch 15 Minuten lang gedrückt werden muss, bevor das Kind in den Spielraum gehen darf.
Solche Eltern könnten nur mit Stacheldraht und Selbstschussanlagen von den Schulen und Kindergärten fern gehalten werden, wie auch Straßensperren und solche Dinge damit sie nicht davor parken. Und selbst dann wird es welche geben, die nach wie vor einen Weg finden ihr Blag von morgens bis abends zu überwachen und von A nach B zu karren.
Beim Kindergarten ist es bei uns so üblich und auch von den Erziehern gewollt, dass die Eltern das Kind bis in die Garderobe begleiten und erst nach dem Umziehen der Schuhe und so weiter das Kind an die Erzieher im Beisein übergeben wird. Im Sommer kann das auch auf dem Hof erfolgen, wenn die Gruppe des Kindes schon draußen spielt. Damit sichern sich die Eltern und Erzieher ab, dass immer jemand von den Erziehern Bescheid weiß, wie viele und welche Kinder schon in der Einrichtung anwesend sind und auf wie viele Kinder bei der Aufsicht geachtet werden muss.
Nicht jedem Kind mit drei Jahren kann man zutrauen, dass es sich gleich bei den Erziehern ordnungsgemäß bei Ankunft meldet und nicht vielleicht doch heimlich im Keller mit den tollen Fahrzeugen spielt wo es erst mal stundenlang keiner bemerkt und die Erzieher davon ausgehen, das Kind sei nicht da. In den Gruppenraum müssen Eltern nicht rein, außer das Kind wird neu eingewöhnt. Aber ansonsten finde ich beim Kindergarten solche Schilder am Zaun oder an der Eingangstür gewöhnungsbedürftig. Da müsste der Kindergarten schon ein gutes Konzept haben, dass so ein Schild für mich nicht mit der Aufsichtspflicht kollidiert.
An Schulen kenne ich solche Schilder. Die haben die Lehrer wirklich zum Teil aus Notwehr aufhängen müssen. Und einem vernünftigen Schulkind kann man ja auch schon diese Selbstständigkeit zutrauen, zu wissen, was nach Eintreffen in der Schule zu erledigen ist und sich am richtigen Platz im richtigen Raum einzufinden. Allerdings sind selbst zu meiner Kinderzeit die Eltern in den ersten Tagen der ersten Klasse mit dem Kind noch zur Klassenzimmertür gegangen, bis das Kind den Weg verinnerlicht hatte. Je nachdem wie groß die Schule ist, kann man sich als Kind ja schon mal verlaufen, wenn man den Weg noch nicht so richtig kennt. Und so wird das an den Schulen hier immer noch gehandhabt, dass die Lehrer darauf hinweisen, dass nach den ersten zwei drei Wochen das Kind vom Eingang an alleine gehen muss.
Ob man die Kinder zu Schule bringen sollte, das ist so eine Sache. Das Auto muss es natürlich nicht sein. Aber nicht jeder wohnt in einem lauschigen Dorf mit eigener Dorfschule wo ein Kind von Anfang an den Verkehr so überblicken kann, dass es alleine zur Schule laufen kann. Und nicht bei jedem Schulkind ist die Schule quasi um die Ecke. Es geht da ja nicht nur um Kindesentführung auf dem Schulweg, sondern auch um die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg. Nicht überall gibt es Schülerlotsen und ausreichend sichere Wege. Und leider nicht alle Autofahrer fahren in der Nähe von Schulen von sich aus so vorsichtig, dass Kinder nicht in Gefahr geraten. An einigen Schulen verteilen ja mittlerweile schon Schüler mit den Lehrern Aufklärungszettel an Falschparker, Raser und sonstige Gefährder mit Auto, weil Rücksicht heute immer weniger im Vordergrund steht.
In den meisten Kindergärten hatte ich eher das Gefühl, dass es erwünscht war, dass Eltern ihre Kinder abholen. Doch dabei wurde trotzdem meist darauf geachtet, dass sie nicht ständig wie eine Horde im Eingang stehen, sondern ruhig draußen vor der Türe warten. Es seiden, dass Eltern etwas mit der Erzieherin besprechen mussten. So wirkte es jedenfalls bei meinem Bruder und meinen Geschwistern sowie bei mir auch.
Vor Schulen finde ich das sowieso schon total unsinnig. Welche Mutter fährt sein Kind regelmäßig zur Schule, aber der fünften Klasse und holt es ab? Steht am besten auf dem Gelände der Schule und mehr? Das wäre doch wirklich eine Übermutter und vor allem tut sie ihrem Kind in der heutigen Zeit damit bei Weitem keinen Gefallen, auch wenn sie ihm womöglich Fahrtwege ersparen möchte. Dann warte bitte weit weg, sodass keiner davon etwas mitkriegt, wenn es sich um Gluckenmamas handelt.
Ich finde es auch unsinnig dann darauf hinzuweisen, weil ich das eigentlich dem logischen Menschenverstand einer Mama zuordne, dass sie auf weiterführenden Schulen zum Beispiel da nicht ständig aufmarschiert, weil das auch für den Nachwuchs peinlich ist. Doch auch Grundschüler mögen das sicherlich nicht und sie wollen in Ruhe nach Hause kommen. Mein Bruder war jedenfalls so und meine Mutter machte da kurzweilig einen auf Übermutter, was ihm sehr missfiel.
Ich halte solche Schilder traurigerweise für sinnvoll und notwendig. Ich finde es auch extrem. Ich sehe hier viele Eltern die ihre Kinder mit dem Auto sogar zur Bushaltestelle fahren. Wenn ich morgens mit dem Hund an den Schulen vorbeigehe muss selbst ich als Erwachsener aufpassen, dass ich nicht von den 100 Muttis mit Auto überfahren werde die ihre Kinder zur Schule bringen. Gesehen habe ich hier solche Schilder nicht.
Also beim Kindergarten kann ich es noch gut verstehen, dass Eltern die Kinder begleiten und ich finde es auch ab und an für die Kinder noch wichtig, da hier die Bindung noch etwas enger ist. Immerhin waren die meisten Kinder vor dem Kindergarten rund um die Uhr zu Hause.
Jedenfalls war es so, dass ich es auch schon bei uns mitbekommen habe, wie die Eltern wirklich überfürsorglich klammern, in die Gruppe mitgehen und dann oft sogar nicht mehr raus gehen. Das kann dann auch für die Pädagoginnen nicht sehr angenehm sein und das Kind kann sich auch nur schwer eingewöhnen, wenn die Mutter dauernd daneben sitzt.
Bei der Schule finde ich aber, dass es nicht unbedingt mehr nötig ist, dass die Eltern immer mit zum Klassenzimmer gehen. Vielleicht am ersten Schultag, wo man die Schule wirklich kennen lernt, aber ansonsten finde ich so etwas nicht weiter schlimm.
Meine Mutter hat mich auch immer zum Kindergarten gebracht und da an der Tür abgegeben und nicht 100 m vorher aus dem Auto geschmissen. Daher finde ich das jetzt nicht schlimm. Wir haben uns dann immer am Fenster noch eine Weile zugewunken und andere Kinder haben das auch so gemacht. Was soll da nun das Problem sein?
Finde ich eigentlich schlimm, dass man es als was Schlechtes darstellt, wenn die Mutter das Kind sicher abgeben und nochmal knuddeln möchte. Schließlich ist der Kindergarten eine bezahlte Dienstleistung, da würde ich, wenn ich Mutter wäre, auch erwarten, dass ich das Kind so abgeben darf, wie es mir beliebt. Dann sollte der Kindergarten eben mehr Parkplätze schaffen.
Im Kindergarten kann ich es ja noch verstehen, dass man gerade die kleineren Kinder noch bis hinein in den Raum bringt, aber in der Schule finde ich auch, dass das einfach nicht sein muss. Ich habe es hier in der Region aber auch schon gehört, dass es die Eltern gibt, die ihre Kinder noch in der Grundschule bis zum Klassenzimmer bringen.
Und das geht für mich auch gar nicht und in unserem Regionalfernsehen wurden auch schon Berichte gezeigt, wie es dann zu Schulbeginn auf der Straße vor der jeweiligen Schule aussieht. Solche Schilder scheinen leider notwendig zu sein, allerdings muss ich sagen, dass ich fürchte, dass sie gar nicht viel bringen, weil die Eltern es als ihr Recht ansehen, die Kinder eben bis ins Klassenzimmer zu bringen.
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