Eltern konsumieren Haschisch mit dem Kind, geht’s noch?

vom 08.11.2017, 01:22 Uhr

Eine Arbeitskollegin hatte mir schon vor einer Weile mal gesagt, dass sie einen Fall betreut, in dem die Eltern einiges lockerer sehen. Das Kind ist jetzt mittlerweile 16 Jahre alt und darf auch offiziell all das trinken, was der Gesetzgeber eben erlaubt. Rauchen darf der Jugendliche aber auch, gleichwohl das erst ab 18 Jahre ist.

Die Eltern sind halt der Meinung, lieber vor uns, statt heimlich. Er ist aber in einem Freundeskreis, wo ein Kiffer nach dem nächsten ist und auch er hat bereits angefangen, den einen oder anderen Zug zu nehmen. Die Eltern nehmen aber selbst das recht locker und kiffen durchaus mit ihrem Sohn mal zusammen oder seinen Kumpels.

Deswegen haben sie selbstverständlich den Ruf bei den Jugendlichen vor Ort, als coolste Eltern und feiern gerne mal Partys bei denen zu Hause, aber meine Arbeitskollegin weiß nicht so richtig, was sie davon halten soll. Das Jugendamt betreut die Familie wohl auch, so ist es nicht.

Doch könnt Ihr verstehen, dass die Eltern denken, lieber mit uns und dann geprüftes Zeug, statt falsches Zeug mit stärkeren Drogen usw? Könnt Ihr verstehen, wenn Eltern dann lieber kontrolliert mit dem Jugendlichen kiffen als Kind derer oder nicht? Würdet Ihr so weit gehen oder ist das für Euch wirklich ein absolutes Tabuthema?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



So ist das eben, wenn die Eltern das vorleben. Ich würde meinem Kind die Hölle heiß machen, wenn ich mitbekommen würde, dass er Drogen nimmt. Ich denke, dass da viel schon über vorleben passiert. Wenn das Kind rauchende, kiffende oder trinkende Eltern sieht ist es doch eher dazu geneigt das nachzumachen. Auf jeden Fall würde ich das nicht mit meinem Kind zusammen machen oder ihm Stoff mitbringen und vor mir rauchen lassen. Das gehört sich nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones, was ist das denn für eine dämliche These? Weil man es von den Eltern vorgemacht bekommt, macht man hirnlos alles nach? Dann müsstest du auch nicht sagen können, dass du manche Dinge deiner Eltern in der Erziehung ablehnst und diese nicht machst weil du damit nicht einverstanden bist. Sonst müsstest du das auch hirnlos einfach alles nachmachen, wenn man nach deiner These geht.

Schau es dir mal an, es gibt mehr als genug Kinder die nicht rauchen obwohl die Eltern rauchen. Es gibt auch Kinder die Drogen nehmen wenn die Eltern keine Drogen nehmen und Alkohol ist es genau das gleiche. Meine Mutter hat gesoffen jeden Tag, ich trinke keinen Schluck Alkohol und meine Geschwister ebenfalls nicht. Nach deiner These müssten wir es nachmachen, da wir es "vorgelebt" bekommen haben. Rauchen das gleiche, mein Erzeuger hat geraucht und erst spät damit aufgehört. Bis auf mich hat niemand in der Familie je geraucht und ich habe das eher von Freunden und anderem Umfeld, als von meinen Eltern.

Eltern sind nur bis zu einem gewissen Punkt die Vorbilder denen man alles nachmacht. Ab einem Alter von etwa 10 Jahren treten da andere Vorbilder in den Vordergrund von denen man sich die Dinge abschaut wie Freunde. Pubertät erst recht und wenn dort genug sind die das machen, dann ist die Chance um ein vielfaches höher, dass man damit ebenfalls anfängt, als wenn das nur die Eltern machen.

Die Eltern hier versuchen das zu kontrollieren. Lieber mit uns als alleine mit anderen. Im Endeffekt kein schlechter Ansatz wenn man sich anschaut, dass viele sich unterwegs besaufen und dann hinterher den Platz auf der Intensivstation blockieren, da sie dort ihren Suff ausschlafen. Zuhause haben Eltern noch die Kontrolle wann es genug ist und können die Sachen abnehmen. Das betrifft hier vor allem die Legalen Drogen und sind wir mal ehrlich, ich habe mit 14 Jahren geraucht und es war keine Kunst an Kippen zu kommen noch hat dir ein anderer die Kippe aus dem Hals gezogen wenn du damit auf der Straße unterwegs warst. Alkohol das gleiche, da sagt dir auch kaum jemand es reicht und gibt dir nichts mehr, da die Wirte in erster Linie an ihren Umsatz denken und wenn derjenige Volljährig aussieht, wird nicht immer nachgesehen im Ausweis sondern ausgeschenkt.

Kiffen ist hier eine andere Hausnummer da es zu den illegalen Drogen gehört und somit geht es gar nicht, dass die Eltern das hier generell unterstützen und damit genauso verfahren wie mit den anderen legalen Drogen ebenfalls. Mitmachen geht dann schon mal gar nicht, auch nicht das besorgen vom Stoff oder sonstiges. Klar ist es schwer wenn das eigene Kind oder man selbst dazu schon mal abhängig davon ist aus diesem Sumpf zu kommen, aber auch da braucht es die Einsicht des einzelnen für die Therapie damit es auch fruchtet und nicht einfach nur reine Zeitverschwendung ist, da von den unwilligen über 90% wieder in ihr altes Muster nach der Therapie verfallen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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