Einziges Haus in der Straße ohne Maibaum sein?

Ich selbst kenne die Tradition mit dem Maibaum gar nicht und habe mich auch dagegen gewehrt, aber vorgestern stand dennoch ein schöner Baum mit meinem Namen drauf vor meinem Haus. Auch vor den anderen Häusern waren Bäume zu sehen und da an diesem Tag sehr schönes Wetter war, wollten ich und mein Freund spazieren gehen, anstatt mit dem Auto zum Restaurant zu fahren.

Unterwegs fiel meinem Freund dann belustigt auf, dass es nur ein einziges Haus in meiner Straße gab, vor dem kein Maibaum stand. Dabei wohnen in diesem Haus aber auch zwei Paare. Mein Freund meinte dann, dass ihm das als Mann schon unangenehm wäre, wenn alle anderen Frauen Bäume bekommen hätten und seine Freundin nicht. Auch die Freundinnen wären sicherlich etwas traurig.

Hat bei euch in der Gegend jede Frau mit Partner einen Maibaum bekommen oder gab es auch Ausnahmen? Findet ihr es merkwürdig, wenn ein einziges Haus oder eben eine einzige Frau keinen Maibaum bekommt? Findet ihr das peinlich und würdet ihr dann für das nächste Jahr auch einen haben wollen oder wäre euch das eher egal?

In meiner Region gibt es diese Tradition nicht, da gibt es nur einen Maibaum auf dem Marktplatz. Den Baum vor ein Haus zu stellen finde ich schwierig - was machen denn dann diejenigen, die im Neubaublock wohnen? Stehen dann da Dutzende Bäume davor? Zudem hat es eben was Bloßstellendes, wenn alle einen haben und jemand hat keinen.

Dann würde ich mir vermutlich, wenn mir das peinlich sein würde, selbst einen hinstellen, damit nachher keiner lästern kann, und so tun, als hätte ich den geschenkt bekommen.

Bei uns ist das so schlecht machbar gewesen. Zwar ist es bei uns schon Tradition, wird aber in der Stadt nicht so gemacht und bei uns wäre das auch nicht gegangen, deswegen habe ich keinen Maibaum bekommen. Wäre die Stadt nun kleiner und jede Frau hätte einen bekommen, dann ist es schon blöd, wenn man alleine keinen bekommt. Wobei der Partner das auch im Alltag zeigen sollte, dass er einen liebt und nicht nur mit einem Baum.

Ich wohne auch in einer Stadt, wo es Tradition ist, dass Frauen in einer Partnerschaft eben einen so einen Maibaum bekommen. Ich gehöre also definitiv zu den Frauen, die keinen Maibaum bekommen haben obwohl ich schon seit drei Jahren in einer Beziehung bin. Ich habe noch nie einen Maibaum bekommen und ich finde das auch gar nicht schlimm.

Mir wäre das eher unangenehm, wenn ich auch einen bekommen würde, weil ich nichts von solchen Traditionen halte. Ich bin Migrantin, muss ich jetzt jeden Mist mitmachen, der hier als "Tradition" verkauft wird? Nein muss ich nicht, wenn ich etwas sinnlos finde, dann mache ich das auch nicht bzw. stifte auch meinen Freund nicht an, dies zu tun.

Ich wohne nicht lange in meiner jetzigen Uni-Stadt, es sind erst knapp über zwei Jahre. Von früheren Wohnorten kenne ich solche Tradition überhaupt nicht, daher vermisse ich sie auch nicht und lege keinen Wert darauf.

Bei uns wird diese Tradition auch nicht gepflegt und ich wusste auch lange gar nicht, dass sie überhaupt existiert. Früher habe ich mich immer gefragt, was es bedeuten soll, wenn eine Frau "einen Maibaum bekommen" hat, da ich nur die hohen Maibäume auf Markt- und Dorfplätzen kannte.

Solche Traditionen werden heutzutage sicher fast nur noch in Dörfern oder kleinen Städten gepflegt, und wenn da jeder jeden kennt, dann kann einem vielleicht schon mal eine Ehekrise angedichtet werden, weil eben kein Maibaum vor dem Haus steht. Ich bin jedenfalls irgendwie froh, dass ich nicht in einem Dorf wohne, denn manche Dinge muss man da wahrscheinlich einfach mitmachen, um nicht negativ aufzufallen.

In der Stadt ist man eh nicht so traditionsbewusst, von daher wird sich da wohl kaum jemand Gedanken darüber machen, wo nun ein Baum steht und wo nicht. Wirklich machbar ist es in der ursprünglichen Form sowieso nur in Einfamilienhäusern oder eben bei maximal 2 oder 3 Familien. Wenn aber ein Mann seiner Frau einfach eine kleine Freude machen möchte, dann ist eine solche Variante doch eigentlich sehr niedlich. Passt garantiert in jede Wohnung.

Solche Traditionen werden heutzutage sicher fast nur noch in Dörfern oder kleinen Städten gepflegt

Das würde ich so nicht sagen. Meine Uni-Stadt zählt definitiv zu den größeren Großstädten und trotzdem ist diese Tradition hier in allen Stadtteilen verbreitet. Als "kleine Stadt" würde ich eine Großstadt mit weit über 350.000 Einwohnern nun nicht bezeichnen.