Einzelgespräch besser, als in der Gruppe?

vom 23.08.2015, 00:09 Uhr

In der Uni habe ich eine Bekannten kennengelernt, mit der ich ansonsten aber eigentlich eher wenig zu tun hatte. Innerhalb der Gruppe hat sie auf mich in der Regel einen netten, aber nicht übermäßig sympathischen Eindruck gemacht.

Auf jeden Fall hatte ich nicht unbedingt das Bedürfnis mich privat mit ihr zu treffen oder so. Das änderte sich aber schlagartig, als es mal zu einer Situation kam, wo wir alleine waren. Die meisten anderen konnten nicht und so waren wir zusammen Mittagessen und konnten uns über Themen unterhalten, die uns beide sehr interessiert haben.

Erst da habe ich sie besser kennengelernt und hatte auf einmal einen ganz anderen Eindruck von ihr, als innerhalb der Gruppe. Hattet ihr auch schon mal Situationen, wo ihr jemanden kennengelernt habt, der im Einzelgespräch dann doch eine ganz andere Person war, als in der Gruppe? Woran liegt das? Oder habt ihr euch noch nie so sehr in einer Person geirrt?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Da man von einer Person in einer Gruppe immer nur deren Gruppenverhalten kennen lernt, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, mir dort von ihr ein genaueres Bild zu machen. Dass man im Einzelgespräch einen Menschen besser kennen lernt, liegt meiner bescheidenen Meinung nach in der Natur der Sache.

Viele Menschen sind sehr darauf bedacht, innerhalb einer Gruppe eine bestimmte soziale Position einzunehmen. Daher ist es kaum möglich, Weiteres von ihnen zu erfahren, solange sie sich in einer Gruppe befinden.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es ist doch logisch, dass man eine Person erst dann wirklich kennen lernen kann, wenn man mit ihr Zeit alleine verbringt. Mir ist diese These total unverständlich, einen Menschen direkt in eine Schublade stecken zu müssen, wenn man ihn innerhalb einer Gruppendynamik beobachtet. Was ist an dieser Erkenntnis denn jetzt neu? Das ist doch kalter Kaffee oder Schnee vom letzten Jahrhundert.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke auch, dass in einer Gruppe vieles eher untergeht und man eine Person da nicht so kennenlernt, wie wenn man alleine mit ihr ist. Ich denke, dass sich viele auch in einer Gruppe anders geben, als wenn man sie alleine trifft. Wenn man jemanden richtig kennenlernen möchte, würde ich immer ein Treffen alleine vorschlagen.

Man nimmt sich dann ja auch mehr Zeit, um mit der Person zu sprechen und in einer Gruppe werden sich ja doch meist noch andere einmischen und ihren Senf dazu geben.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke generell nicht, dass man jemanden in einer Gruppe wirklich kennenlernen kann und daran auch das alles festmachen kann was einen Menschen dahinter dann ausmacht. In einer Gruppe muss so viel angepasst werden von jedem einzelnen, damit es mit einer Gruppe hinterher auch klappt und da geht dann auch einfach vieles unter, wird unterdrückt oder manche Dinge kommen auch mehr heraus.

Ich kenne auch Menschen, die in einer Gruppe sehr schüchtern und zurückhaltend ankommen und wenn man mit diesen alleine ist, sind sie dann das komplette Gegenteil. Auch andersherum kenne ich es, dass man sich in der Gruppe aufspielt wie der größte und kaum ist man alleine und hat nicht den Schutz der Herde, dann sind diese Menschen komplett zurückhaltend und schüchtern.

Von daher würde ich auch nie jemanden endgültig beurteilen, den ich nur in einer Gruppe kennengelernt habe ohne weiteres zu erfahren oder auch die Person einmal einzeln kennengelernt zu haben. Denn nicht immer ist der erste Eindruck auch der beste und das, was am Ende die eigene Meinung auch ausmacht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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