Eintritt verlangen, dafür dass nichts Besonderes geboten ist

vom 15.02.2015, 18:42 Uhr

Wir handhaben es meistens so, dass wir am Faschingssamstag durch die Stadt ziehen, wenn wir verkleidet sind. Denn da bekommt man in jedem Geschäft einen Sekt oder einen Schnaps und es ist einfach der Höhepunkt des Faschingstreibens im Ländle, wo sich erwachsene Personen, die zu dieser Zeit keine Sorgepflichten haben, nochmals so richtig austoben können.

Jedenfalls ist dann anschließend das örtliche Lokal, wo sich jedes Wochenende auch unter dem Jahr die jungen Menschen zum Ausgehen treffen, auch geöffnet. Allerdings war es so, dass sie wirklich frecherweise von jedem Gast, der hinein kam, 5 Euro Eintritt verlangt haben, was ich wirklich unverschämt fand. Denn immerhin wurde ja nicht mehr etwas besonderes geboten, als an jedem anderen Wochenende auch. Es war einfach nur eine Geldmacherei.

Wie findet ihr das? Hättet ihr so ein Verhalten auch nicht unterstützt? Warum in einem Lokal Eintritt verlangen, wenn es ja nichts besonderes ist und ich außerdem selber verkleidet komme? Na dass sie einen sauberen Umsatz gemacht haben, liegt ja wohl auf der Hand, aber ist das Rechtens? Was meint ihr?

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Sieh es vielleicht mal aus einem anderen Blickwinkel. An Fasching hat der Lokalbesitzer eindeutig mehr alkoholisierte Gäste. Die brauchen einmal mehr Aufmerksamkeit als nüchterne Gäste, die in Ruhe was trinken wollen und die Toiletten sind in der Regel auch wesentlich stärker verschmutzt. Der Lokalbesitzer hat also auf alle Fälle mehr Arbeit und braucht eventuell auch mehr Personal.

Nun schreibst du selbst, die Gäste ziehen erst durch die Stadt und kehren dann in dem besagten Lokal ein. Noch dazu trinken sie auf dem Weg dorthin schon reichlich, wenn ich deinen Text richtig verstanden habe. Somit bekommt der Wirt bereits Gäste, die schon reichlich getankt haben.

In meiner früheren Stammkneipe wurde auch Eintritt verlangt, allerdings immer. Man musste fünf Euro Eintritt bezahlen, bekam dafür aber einen kleinen Feigling oder ein Pfläumchen oder so. Aber die fünf Euro mussten eben bezahlt werden. Auch von Stammgästen.

Meine Stammkneipe hatte aber auch immer irgendwie Programm. Einmal die Woche einen moderierten Singleabend, dann immer einen DJ im Haus. Die Getränkepreise waren relativ moderat. Zumindest für den Standort. Die Toiletten waren halbwegs sauber. Und die Kneipe war immer gerammelt voll.

Grund für den Eintrittspreis, den es früher nicht gab war, dass die Kneipe oft als Treffpunkt gedient hatte. Vor allem für Publikum im jugendlichen Alter. Die haben sich dort verabredet, genossen die gute Musik und tranken nichts und zogen dann weiter, um ihr Geld eben wo anders zu lassen. Und zahlende Gäste kamen teilweise eben nicht mehr rein, weil die Kneipe überfüllt war.

Durch den Eintrittspreis regelte man also auch das Publikum. Jugendliche Besucher sah man selten, da die in der Regel eben weniger Geld hatten. Die Kneipe, die schon ein wenig In-Kneipe damals war, wurde nicht mehr nur als Treffpunkt missbraucht. Es kamen also nur Gäste rein, die eben auch gewillt waren, was zu bezahlen. Und keine Gäste, die nur rum standen, auf ihre Freunde warteten und wieder gingen, ohne was getrunken zu haben.

Ich nehme an, auch der Betreiber deines Lokals will über den Eintrittspreis das Publikum beschränken. Es überlegt sich manch einer, ob er eben Eintritt zahlen will. Außerdem hält man sich mit einem Eintrittspreis in der Regel eben auch Jugendliche draußen, die nur im Sinn haben, sich zu besaufen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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