Einschlafgeschichten für Kinder am besten geeignet?

vom 10.09.2015, 11:22 Uhr

Ich kann mich bis heute daran erinnern, dass ich als Kind jede Menge Märchenbücher hatte, sowie auch zahlreiche Märchen auf Kassette. Wenn ich mir die Märchen jedoch als Hörbuch angehört hatte, dann hatte ich danach immer panische Angst, einzuschlafen, weil manche Märchen eben so grausam waren. Genauso war es auch, wenn ich Märchen vorgelesen bekam. Manchmal bin ich dann auch nachts mit Alpträumen aufgewacht. Von daher würde ich, falls ich einmal Kinder haben werde, ihnen keine Märchen vorlesen. Diese finde ich zum Einschlafen völlig ungeeignet.

Welche Einschlafgeschichten sind für Kinder am besten geeignet und womit habt ihr die besten Erfahrungen machen können?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe selber oft ein Buch vorgelesen bekommen mit Hasengeschichten. Typische Hexengeschichten gingen bei mir nach hinten los, wobei Märchen bei mir sehr gut ankamen und ich da auch meine Lieblinge hatte. Am liebsten hatte ich aber die Hasengeschichten, weil diese keine Grausamkeiten enthielten und am Ende immer eine gute Lösung da war. Zudem waren dazu süße Bilder gemalt und die Geschichten waren einfach zauberhaft.

Das Buch habe ich noch und ich werde das auch meinem Kind vorlesen. Davon bekommt man keine Albträume und die Geschichten sind liebevoll erzählt. Mit Märchen muss man da vorsichtig sein, weil viele grausam sind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das kann man nicht pauschal fest legen. Ich kenne auch Kinder, die nach Märchen total tiefenentspannt einschlafen und das sogar im Kindergartenalter. Dafür aber Panik schieben, wenn sie im Traumzauberbaum das Gespensterlied hören müssen, egal ob Tag oder Nacht. Jedes Kind hat halt vor anderen Dingen besonders Angst.

Man muss immer das individuelle Kind im Auge behalten. Wenn das Kind weiß, dass Märchen immer gut ausgehen, weil das eben typisch für das Genre ist (das kann man ja auch kindgerecht ohne Fachbegriffe vermitteln) dann nimmt das schon mal viel vom Schrecken. Sicher nicht bei allen Kindern, aber bei vielen.

Man muss halt sehen, was beim einzelnen Kind funktioniert. Man kann auch nicht sagen, eine Hörspielreihe geht immer. Beispiel Bibi Blocksberg: Da sind auch einzelne Geschichten relativ gruselig, während andere gar keinen Anlass für Angst bieten. Da muss man dann eben abwägen und notfalls die Geschichte auch mittendrin abschalten und was anderes einlegen.

Mir als vorlesendes Elternteil gefallen aber solche Bände mit so genannten Gute Nacht Geschichten auch nicht immer. Manche sind da so langweilig, weil eben aus Rücksicht auf den Nachtschlaf dann so gar nichts passiert, dass man fast schon beim Vorlesen einschläft. Natürlich nicht alle, aber das ist mir durchaus schon bei einzelnen aufgefallen. Von daher sollte man auch darauf achten, dass die Geschichten trotzdem etwas spannend sind, weil Kinder da sehr ehrlich sind und schnell unaufmerksam werden, wenn die Geschichte kein bisschen fesselt.

Wenn man vorliest, stellt sich das Problem auch nicht ganz so heftig, wie bei einem Hörspiel. Natürlich sollte man auch dann keine Horrorgeschichten am Abend lesen. Aber als Vorleser kann man das Kind ja beim Lesen dazwischen beruhigen und so die Angst gemeinsam besiegen.

Manchmal hilft es sogar, wenn man bei Vorlesen konkret die Angst des Kindes thematisiert. Wenn das Kind Angst vor der Dunkelheit der Nacht hat, kann man dann gemeinsam ein Buch über ein Kind lesen, das auch mit dieser Angst kämpft und sie besiegt. Das entwickelt dann eben eine entspannende Wirkung, auch wenn die Geschichte im ersten Moment Angst auslöst. Aber sie bietet dem Kind dann Orientierung, wie man selbst mir der eigenen und ähnlichen Angst fertig werden kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Wir haben gar kein Märchenbuch im Haus. Natürlich ist es schade, dass meine Kinder dieses allgemeine Gut nicht vorgelesen bekommen, aber ich sträube mich dagegen, ihnen diese Horrormärchen vorzulesen. Genauso singe ich mit ihnen auch keine klassischen Kinderlieder wie:"Fuchs du hast die Gans gestohlen." Mir sind sowohl die Märchen, als auch die Lieder viel zu brutal.

Natürlich kann man mich da jetzt für eine Mutter halten, die maßlos übertreibt. Aber da man immer wieder hört und liest, dass Kinder Albträume bekommen haben, nachdem sie Märchen hörten, empfinde ich es als richtig. Man muss Kindern keine Angst machen, nur weil es diese Märchen seit etlichen Jahren in den Kinderzimmern gibt.

Wir lesen generell sehr viel und jeden Abend, bevor die Kinder ins Bett gehen, sowieso. Die Kinder kuscheln sich unter ihre Bettdecke. Mama oder Papa setzen sich dazu und los geht das Vorlesen. Welche Geschichte oder welches Buch es sein soll, dürfen die Kinder im Wechsel selber aussuchen.

Ich würde sagen, es gibt keine Einschlafgeschichten, bei denen man sagen kann, dass sie am besten geeignet sind. Geeignet ist alles, was schön und fröhlich oder auch, ohne brutale Sachen, lehrreich ist. Wir haben Massen an Pixi-Bücher. Es gibt ja gefühlt tausende von ihnen. Hier ist momentan die Conny-Serie sehr hoch im Kurs oder "Ich habe einen Freund, der xy ist."

Wenn wir keine Pixi-Bücher lesen, dann lesen wir andere Bücher. Es gibt so viele Bücher mit schönen Geschichten, dass ich da gar keine bestimmte nennen kann. Derzeit werden die Bücher "Wieso? Weshalb Warum?" immer gewünscht. Hier wird immer ein bestimmtes Thema erklärt und mit Klappentexten beschrieben. Das ist kein Gute-Nacht-Buch, wird aber eben gewünscht.

Was uns immer sehr hilft, schöne Bücher zu finden, das ist der Besuch in unserer Bücherei. Es gibt dort so viele Bücher, mit sehr schönen Geschichten. Hier suchen sich meine Kinder immer fünf bis zehn Bücher aus, die wir dann abends durchgucken. Ich finde das ganz praktisch, weil man sich bei Fehlgriffen nicht ärgert, Geld dafür ausgegeben zu haben.

Es kommt nicht selten vor, dass mein ältester Sohn sich anschließend noch eine Hörspielgeschichte wünscht. Auch hier haben wir keine brutalen, sondern nur welche, die Kinder glücklich machen.

» Liana » Beiträge: 816 » Talkpoints: 12,72 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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