Einmal Karnevalsprinz/essin sein - ein großer Traum?

Für viele Rheinländer ist Karneval etwas ganz besonderes und auch in anderen Gegenden wird Karneval groß gefeiert. Ich weiß noch, dass meine Cousine schon als kleines Kind gerne Karnevalsprinzessin sein wollte. Sie ist mittlerweile 25 Jahre als und es ist immer noch ihr großer Traum. Aber es wird wohl ein Traum bleiben, weil man dafür nicht gerade wenig Geld braucht.

Sie hat mit der letzten Karnevalsprinzessin in unserer Stadt gesprochen und da muss man doch sehr viel Geld bezahlen um sich den Traum zu erfüllen. Die Veranstaltungen müssen teilweise von dem Prinzenpaar gesponsert werden.

Wenn das nicht der Fall wäre, wäre sie bestimmt schon Karnevalsprinzessin geworden. Denn auch der Mann ist im Karneval sehr engagiert. Wäre es für euch auch ein Traum mal Karnevalsprinzessin oder Karnevalsprinz zu sein? Würdet ihr da viel für geben oder interessiert es euch nicht?

Ich finde es eigentlich albern, wenn sich erwachsene Frauen immer noch wünschen, eine Prinzessin spielen zu können. Irgendwann sollte dieses Klischee doch überwunden sein, aber alleine die Dramen, die sich bei Hochzeiten immer wieder abspielen, scheinen das Vorurteil zu überwinden, dass es für uns Damen immer noch nichts Erstrebenswerteres gibt als hübsch auszusehen und sich bewundern zu lassen.

Außerdem bin ich bekennender Faschingsmuffel und lebe in einer Gegend, in der Fasching keine große Rolle spielt, sondern eher um sein Überleben als Tradition kämpft. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich Krach und Menschenmengen nicht mag, nur ausgewählte Sozialkontakte pflege, nicht tanzen kann, Kleider aus Prinzip nicht trage und mich im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit ausgesprochen unwohl fühle. Mit einem Wort: Ich bin die geborene Faschingsprinzessin und kann mir auch im reifen Alter von über Dreißig nichts Schöneres vorstellen!

Dass es sich hierbei noch dazu um einen teuren Spaß handelt, ist mir neu, macht dieses Hobby in meinen Augen aber nicht attraktiver. Ich dachte immer, da wird man gewählt, so wie als Milchkönigin oder Miss Bielefeld oder für ähnliche fast gar nicht sexistische Aufgabenbereiche.