Einmal Alpha, immer Alpha?
Eine Bekannte von mir ist sehr dominant, was Beziehungen angeht. Sie sagt selbst von sich, dass sie in der Beziehung immer der Alpha sein will und sich von einem Mann nichts sagen lässt. Da ich sie nie in einer Beziehung erlebt habe, sondern immer nur als Single, kann ich das schlecht beurteilen. Sie ist jedoch der Meinung, dass man sie sonst in die Hausfrauen-Ecke drängen würde, wenn sie nicht das Sagen in einer Beziehung hat.
Jedenfalls hatte ich eine Zeit lang mehr mit ihr privat zu tun, wobei ich mir wegen diesem "Alpha" schon so meine Gedanken gemacht habe. Sie beteuerte jedoch, sie wäre nur "Alpha" in einer Partnerschaft und nicht in anderen zwischenmenschlichen Beziehungen. Ich hatte jedoch nach einiger Zeit den Eindruck, dass das gar nicht wirklich stimmt und dass sie auch in meiner Gegenwart den Alpha raushängen lässt. Damit kam ich so gar nicht klar, daher habe ich den Kontakt wieder reduziert.
Was meint ihr dazu? Ist man in jeder Hinsicht ein Alpha oder nur in bestimmter Hinsicht wie zum Beispiel in einer Partnerschaft? Welche Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht?
Ich bin da keine fachliche Person, um das aus einer psychischen Diagnose zu beurteilen. Doch ich kenne dominante Menschen und auch wahre Alpha-Männer sowie Alpha-Frauen. Ich habe noch nicht einmal die Erfahrung gemacht, dass sie nur ein Alpha innerhalb der Beziehungen sind. Gleichwohl viele nur behaupten, genau dies zu sein. Doch die Realität war meist anders, sodass sie in den Alltagsgeschehnissen trotzdem ein Alpha waren, auch wenn sie es selber nicht wirklich wahrhaben wollten oder können.
Bisher kann ich also auf jeden Fall bestätigen, dass es Alpha Menschen weniger gelingt, sich nur in einer Beziehung wie ein Alpha zu benehmen, sondern es auch dazu führt, dass sie im Alltag so sind. Das ist wahrscheinlich auch kaum auf die Dauer zu bewerkstelligen, sich nur in einer Beziehung so zu benehmen, sondern passiert das wohl automatisiert, dass sie das auch im Alltag herauslassen.
Ich vermute mal auch anhand deines Beispiels, dass die betroffenen Personen es wirklich nicht besser wissen und nicht merken, wenn sie diese Attitude auch im Alltag benutzen. Ich schätze, dass der Überhang zu Beziehung in den Alltag irgendwann unweigerlich geschieht, weil sonst wäre es ja auch irgendwo eine Art Charakter-Verstellen und wie lange kann so etwas schon gut gehen? Ich weiß ja nicht so recht.
Ich komme ganz gut mit Alpha’s aus, aber das hat Grenzen. Die Grenzen beginnen dann, wenn man ständig den Alltag planen muss, wenn man die erste Geige spielen muss, entscheiden muss, wohin man geht und mehr. Das würde mir dann auf die Dauer doch auf die Nerven gehen, sodass ich diese Menschen dann schon vermeiden würde.
Kätzchen14 hat geschrieben:Ich komme ganz gut mit Alpha’s aus, aber das hat Grenzen. Die Grenzen beginnen dann, wenn man ständig den Alltag planen muss, wenn man die erste Geige spielen muss, entscheiden muss, wohin man geht und mehr. Das würde mir dann auf die Dauer doch auf die Nerven gehen, sodass ich diese Menschen dann schon vermeiden würde.
So ging es mir auch. Anfangs zeigte sie sich noch kompromissbereit und umgänglich in meiner Gegenwart, aber irgendwann schien sie dann zu erwarten, dass ich meinen Zeitplan ausschließlich nach ihr richte. Dann hatte ich irgendwann den Eindruck, dass meine Meinung und meine Wünsche weniger Wert sind als ihre und als sie dann auch noch mir alleine die Schuld gegeben hat für etwas, das uns beide betroffen hat und das man nur hätte gemeinsam lösen können, hat es mir dann gereicht.
Was das Beschriebene denn mit einem Alpha zu tun? Ein echter Alpha gibt nicht anderen die Schuld, der übernimmt Verantwortung. Ein Alpha bezieht zwar klar Position, aber stülpt seine Meinung nicht stumpf anderen über. Er erkennt, welche Wünsche und Bedürfnisse seine Mitmenschen haben und nutzt das aus, um in die gewünschte Richtung zu lenken.
Das, war ihr beschreibt, ist einfach nur ich-bezogen, trampelig und nervig. Mit alpha hat es aber nichts zu tun. Außerdem ergibt sich eine Führungsrolle immer aus der Interaktion mit anderen. Sehr selbstbewusste Menschen führen zwar oft, aber auch sie treffen immer mal einen besseren.
Dass die Dame kein Alpha ist, das sagt sie doch selbst. Sie muss in der Beziehung der Alpha sein, damit sie nicht in die Hausfrauenrolle gedrängt wird? Ein echter Alpha würde sich da gar keine Gedanken drum machen, weil er nie in die Rolle gedrängt werden würde. Ein Alpha weiß, wer er ist, was er kann und was er will. Der macht sich keine Gedanken darum und der macht auch keinen Wind. Der macht sein Ding und sagt nur etwas, wenn es tatsächlich nötig ist. Dann äußert der sich aber klar und unmissverständlich.
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