Einheitliche Gebühren für Inkasso als Hilfe für Schuldner?

vom 29.01.2023, 18:00 Uhr

Das die Anzahl der Inkasso-Unternehmen mit Milliarden-Gewinne in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist, mag nicht verwunderlich sein, weil zig Millionen Menschen verschuldet sind. Allerdings sind bei den anfallenden Gebühren, die variabler nicht sein könnten, die hohen Gewinne auch zügig zu erklären.

So fällt für eine Ratenzahlung mit den jeweiligen Inkasso-Unternehmen nicht selten eine sogenannte Einigungsgebühr an, welche nicht selten einen hohen dreistelligen Betrag verschlingt. Eine Gebühr dafür also, dass der Schuldner zahlen möchte und das Inkasso sich auf diese Ratenzahlung einlässt, aber so nochmals die Kosten steigen.

Andere Inkassos rechnen vermeidliche Recherchen ab, obwohl der Schuldner zig Jahre an derselben Adresse lebt, andere erhöhen mal eben den Zinssatz auf unterschiedliche Weise und vieles mehr. All das macht die Gebührenfalle eines Inkasso-Unternehmens für ohnehin überforderte Schuldner schon nicht leicht, aber auch wir als helfende Hand kommen teils kaum mehr hinterher.

Da Inkassos kaum reguliert werden, habe ich mich aber mal gefragt, ob es sinnvoll sein kann, eine Gebührengrenze für bestimmte Summen und Handhabungen der Inkassos einzuführen. Einmal, damit die Kosten nicht ins Unermessliche für den Schuldner steigen können und zum anderen, damit gerade den schwarzen Schafen der Inkasso-Unternehmen so das Handwerk gelegt werden kann.

Meine Frage an Euch ist also klar, sind Gebühren-Limits für Inkasso-Unternehmen eine sinnvolle Idee, um Schuldner vor hohen Kosten zu schützen und sind diese Limits überhaupt einheitlich machbar? Oder denkt Ihr, dass es hier nie eine einheitliche Regelung geben kann?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Es ist tatsächlich eine sehr gute Idee, Gebühren-Limits für Inkasso-Unternehmen einzuführen, um Schuldner vor unverhältnismäßig hohen Kosten zu schützen. Inkasso-Unternehmen haben oft unterschiedliche Methoden und Praktiken, um ihre Gebühren zu berechnen, was zu einer großen Verwirrung und Unsicherheit bei den Schuldnern führen kann. Einheitliche Regeln würden zu einer besseren Transparenz und Fairness führen.

Es gibt bereits einige Regulierungen, die Gebührenlimits für Inkasso-Unternehmen vorsehen, aber diese sind oft unzureichend und können von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein. Eine einheitliche Regelung wäre sicherlich von Vorteil, um für alle Schuldner gleiche Bedingungen zu schaffen. Allerdings müsste dies auf nationaler oder sogar europäischer Ebene koordiniert werden, um für alle Beteiligten verbindlich zu sein.

Es bleibt abzuwarten, ob in Zukunft eine solche einheitliche Regelung für Inkasso-Unternehmen eingeführt wird. In der Zwischenzeit ist es wichtig, dass Schuldner sich bewusst sind, dass sie das Recht haben, gegen unverhältnismäßig hohe Gebühren vorzugehen und sich gegebenenfalls an Verbraucherschutzorganisationen oder Schuldnerberatungen zu wenden.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Schulden allein rufen nicht gleich ein Inkasso-Unternehmen auf den Plan. Die kommen meist nur ins Spiel, wenn der Gläubiger selbst keine weiteren Daten vom Schuldner hat und damit die Suche quasi auslagert. Wer dagegen alle wichtigen Daten seiner Schuldner hat, tut sich einfacher, wenn man über einen gerichtlichen Mahnbescheid sein Geld eintreibt.

Demzufolge bin ich der Meinung, wer es so weit kommen lässt, dass Inkasso-Unternehmen das Geld eintreiben, was man anderen schuldet, muss dann auch die Folgen schmerzlich spüren. Die meisten Leute kann man eben nur über Geld erziehen. Und selbst das wirkt dann bei einigen nicht und sie machen danach so weiter.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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