Eingesandte Dokumente trotz Nachweis ersetzten müssen?

Vor einigen Wochen habe ich meiner Cousine bei ihrem Bafög Antrag geholfen. Dieser war recht anstrengend und langwierig auszufüllen. Als wir fertig waren, hat sie diesen inklusive der Nachweise per Einschreiben Einwurf abgesandt. Sie hat also eine Bestätigung darüber erhalten, dass die Dokumente an der entsprechenden Adresse angekommen sind.

Dennoch behauptet das Bafög-Amt nun, dass die Dokumente nicht angekommen sind. Mit der Bestätigung des Einschreibens könne man angeblich auch nicht viel anfangen, da die Dokumente eben nicht vorliegen. Möglicherweise sind die Dokumente intern verloren gegangen. Daher wird meine Cousine dazu aufgefordert die Sachen erneut einzusenden, was für sie einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet.

Nützt einem das Einschreiben nichts, wenn man Dokumente eingesandt hat, die dann am Ende doch verloren gegangen sind? Findet ihr es fair, dass man dann dennoch eine Frist gesetzt bekommt, zu der man die entsprechenden Dokumente dann nachgereicht haben soll?

Mir ist einmal etwas sehr ähnliches mit dem Finanzamt passiert. Interessanterweise waren zwar meine ganzen ausgefüllten Bögen dort, aber die Bescheinigungen als Anlage fehlten komischerweise. Richtig frech fand ich, dass man mir dann auch noch eine Frist setzte, um die fehlenden Unterlagen nachzureichen. Daher habe ich mit angewöhnt diese Dinge mehrfach zu tackern und zu fotografieren oder einzuscannen.

Dass deine Cousine stinkewütend ist, kann ich sehr gut nachvollziehen, nur leider wird sie sich die Arbeit wohl machen müssen, denn anders kann ja nun einfach keine Berechnung erfolgen.

Da leider immer und überall wo Menschen arbeiten etwas verloren gehen kann, habe ich mir schon vor langer Zeit angewöhnt von wichtigen Unterlagen, insbesondere wenn es in irgendeiner Form um Geld geht, Kopien anzufertigen für meine Unterlagen. Das erspart mir im Zweifel eine Menge Arbeit, wenn ich etwas erneut einsenden muss, denn entweder nutze ich dann die Kopie oder ich kann es von dort recht schnell abschreiben, ohne mir nochmal die Arbeit von Berechnungen, Zusammensuchen und Gedanken zu machen. Die Kopien kostet mich im Endeffekt keine Zeit und die paar Cent, die ich investiere, investiere ich gerne, wenn ich mir dafür vielleicht mal die Arbeit von mehreren Stunden erspare oder wenn es darum geht eine Frist einzuhalten, dann spare ich mir zudem noch eine Menge Stress.

Auch wenn ich durchaus verstehen kann, das mal etwas verschwindet, finde auch ich es immer wieder erstaunlich wo und wie Dinge verschwinden. Besonders erstaunlich finde ich es, wenn der halbe Inhalt noch ankommt und die andere Hälfte ist aber weg. Da frage ich mich wirklich immer wieder, wie sowas geht und wer da zusammen gehörige Unterlagen auseinander pflückt und dann nicht wieder zusammen legt.

Ein Einschreiben sagt im Endeffekt ja auch nur aus, das man irgendwas in einem Brief weggeschickt hat und das dieser Umschlag beim Empfänger angekommen ist, über den Inhalt gibt das Einschreiben ja keine Auskunft. Das müsste man dann schon selber beweisen, das genau diese Anträge dort drin waren, wie will man das aber wirklich hieb- und stichfest beweisen? Ob fair oder nicht, daran wird sich nichts ändern lassen und solange es um Geld geht, welches man haben möchte, sitzt die andere Seite da einfach am längeren Hebel.

Ich kann es auch nachvollziehen, dass deine Cousine sehr wütend ist, jedoch wird ihr am Ende nichts anderes übrig bleiben, als den Antrag erneut auszufüllen und nachzureichen, schließlich möchte sie ja was vom Bafög Amt und nicht das Bafög Amt von ihr. Wie hier bereits vorgeschlagen wurde, wäre es wohl einfach das Beste, wenn sie für die Zukunft solche Sachen mindestens einmal kopiert, so bleibt ihr so was erspart. Ich musste es auch schon auf die harte Tour lernen und kopiere solche Anträge mindestens einmal bevor ich sie einsende - das kopieren kostet meist weniger Zeit als das komplette erneute ausfüllen.