Einer Röntgenuntersuchung ruhig auch mal widersprechen?

vom 10.05.2018, 20:33 Uhr

In Deutschland wird wohl viel zu viel geröntgt und laut Untersuchungen, könnte man sich in einigen Bereichen nahezu 80% der Röntgenuntersuchungen sparen. Man empfiehlt daher, vor einer Röntgenuntersuchung immer die absolute medizinische Notwendigkeit zu hinterfragen und notfalls eben auch mal Nein dazu zu sagen. Aber wer macht das denn schon? Habt ihr denn schon mal eine Röntgenuntersuchung derart hinterfragt und dieser womöglich widersprochen oder würdet ihr das tun?

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hatte bisher in meinem Leben nur zwei Röntgenuntersuchungen und die waren auch notwendig. Daher habe ich dort auch nicht widersprochen. Man kann sich ja vorher ausführlich erklären lassen, warum diese Untersuchung unbedingt notwendig ist, was der Arzt sich von den Ergebnissen dieser Untersuchung verspricht und was darauf basierend weiter getan werden soll. Wenn der Arzt dann keine plausiblen Gründe nennen kann, warum das notwendig ist, würde ich das Röntgen auch ablehnen. Da hätte ich keine Hemmungen. Ich sehe nicht ein, warum ich mich der Röntgenstrahlung häufiger aussetzen sollte (trotz Schutz) als unbedingt notwendig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Mich würde da jetzt mal interessieren, was genau eine unnütze Röntgenuntersuchung sein soll und wie man die definiert um auf Zahlen wie 80 Prozent zu kommen. Sicherlich führen viele Röntgenuntersuchungen am Ende zu negativen Ergebnissen und dienen dann eher dazu Diagnosen auszuschließen.

Aber wie soll man zum Beispiel einen Großteil der Knochenbrüche ohne Röntgenuntersuchung sicher auszuschließen? Natürlich kann viele Diagnosen relativ sicher auch ohne Röntgenuntersuchung stellen. Aber die Frage ist doch, was mal passiert, wenn dann aus relativ sicher eben doch eine Falschdiagnose wird. Da wird dann wohl keiner mehr dem Arzt auf die Schulter klopfen und ihn für die eingesparte Strahlung danken.

Ich denke ja grundsätzlich ist das schon gut, sich darüber Gedanken zu machen ob wirklich jede Röntgenuntersuchung sein muss. Aber man sollte da auch die Kirche im Dorf lassen. Zum einen ist die Strahlenbelastung mittlerweile ja wirklich sehr gering geworden, dann den modernen digitalen Röntgenanlagen und der Großteil der Bevölkerung sollte sich mittlerweile lieber Gedanken darüber machen, ob sie nicht zuviel Strahlung beim Transatlantikflug abkriegen, statt jetzt zwangsläufig ein Röntgenbild weniger zu machen.

Und zum anderen sind viele Röntgenuntersuchungen ja auch dem Anspruch der Patienten geschuldet. Auf die große Erfahrung des Arztes wollen sich ja immer weniger Patienten verlassen und brauchen und wollen etwas Objektives haben. Genauso wird ja auch zumindest gefühlt die Grenze zur Schadensersatzklage gegen Ärzte und Krankenhäuser immer niedriger, sodass man viele Untersuchung schon allein aus forensischen Gründen macht um sich absichern zu können, falls mal eine Klage kommen sollte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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