Einen potentiellen Käufer beim Privatverkauf ablehnen

Eine Bekannte ist mit ihrem langjährigen Freund zusammengezogen und nun haben sie manche Sachen doppelt. Diese Sachen hat sie im Privatverkauf auf einigen Seiten im Internet annonciert. Aber neulich meinte sie, dass der Verkauf wohl schleppend geht, weil sie auch nicht allen Leuten, die sich melden auch die Sachen verkaufen würde. Wie genau das Ausschlusskriterium ist, weiß ich nicht. Aber einen hat sie wohl abgelehnt, weil er angeblich nicht freundlich genug gewesen ist.

Würdet ihr Leute ablehnen, die sich für euren gebrauchten Kram interessieren? Würdet ihr nicht jedem eure Sachen verkaufen, weil ihr vielleicht denkt, dass eure Sachen da nicht gut aufgehoben sind? Ich muss ehrlich sagen, dass es mir eigentlich egal ist, wenn ich mich von Sachen trenne, weil ich dann auch nicht mehr daran hänge. Habt ihr schon mal einen potentiellen Käufer abgelehnt?

Ich finde nicht, dass man an jeden Interessenten bei einem Privatverkauf verkaufen muss. Ich habe auch schon einen potentiellen Käufer abgelehnt, aber nicht, weil er irgendwie unfreundlich gewesen wäre, sondern eher aus anderen Gründen. So habe ich mal ein gebrauchtes Smartphone verkaufen wollen über Kleinanzeigen, wobei aber ein Interessent mich um 20 Prozent runterhandeln wollte. Ich hatte mich aber sehr ausführlich über den aktuellen Marktwert erkundigt, daher wusste ich genau, wie viel ich dafür noch verlangen darf.

Wenn jemand 20 Prozent weniger bezahlen möchte, dann liegt die Schlussfolgerung nahe, dass da jemand das Gerät hinterher mit Profit wieder verkaufen möchte. Wie dem auch sei, sein Preisvorschlag entsprach nicht meinen Vorstellungen, also habe ich auch nicht an ihn verkauft. Ich bin das Gerät auch so zu dem von mir gewünschten Preis losgeworden, also hatte ich nichts zu bereuen.

In gewisser Weise finde ich es auch nachvollziehbar, dass nicht jedem etwas verkauft. Ich habe auch schon ähnliches erlebt, wie Täubchen. Die Interessenten waren teilweise unfreundlich und wollten den Preis sehr herunter handeln. So, dass es nicht mal mehr die Hälfte von dem gewesen wäre, was ich eigentlich haben wollte. Ich finde auch, dass man wenigstens eine Anrede wie "Hallo" schreiben kann und reagiere nicht auf solche Anfrage wie "Letzte Preis?".

Ansonsten ist es mir eigentlich egal, wo meine ausrangierten Dinge landen und was damit gemacht wird. Wenn ich das Geld dafür erhalten habe, dann ist mir der Rest egal. Es sind ja doch nur Gegenstände und nicht etwa ein Tier, dass man in guten Händen wissen möchte. Man überlegt sich ja auch vorher, ob man den Gegenstand wirklich verkaufen möchte oder nicht.

Wenn dieses unfreundliche Verhalten darin besteht, dass mich jemand deutlich im Preis drücken möchte, ich das aber nicht akzeptieren möchte, dann muss ich sagen, dass ich potentielle Käufer sicher auch ablehnen würde. Aber sonst wäre ich da nicht wirklich wählerisch und muss sagen, dass ich dann, wenn ich die Sachen einfach nur loswerden möchte, nicht großartig darauf achte, wer die Sachen bekommt. Dann möchte ich nur meine Schränke etwas leerer bekommen.

Ich habe indirekt unlängst eine Kaufinteressentin abgelehnt. Ich hatte eine Handtasche im Angebot über einen längeren Zeitraum. Irgendwie konnte ich mit der Tasche nichts anfangen, aber ich musste sie auch nicht zwangsläufig unbedingt loswerden, weil ich das Geld brauchte. Allerdings ist die Frau mir einfach nur auf den Sack gegangen, erst moserte sie an der Tasche herum.

Dann quakte sie wegen der Verkaufsgebühren herum, die ja nun mal mein Problem waren und nicht ihres. Ob ich ihr das jetzt billiger lasse ohne Verkaufsplattform dazwischen oder ob ich die Gebühren zahle, ich habe da ja in beiden Fällen nichts von. Ging mir echt nur furchtbar auf den Zwirn. Als hätte man einen Bandwurm. Ich hatte aber auch gleichzeitig das ungute Gefühl, wenn sie die Handtasche erstmal hat, geht im nach hinein noch mehr Theater los, weil vielleicht ein Faden nicht richtig sitzt oder sonst was in der Art. Ich hatte überhaupt keine Lust, dieser Dame das Täschchen zu verkaufen. Am Ende hat sich dann eine nette andere Käuferin gefunden.

Mit den Kleinanzeigen kenne ich mich jetzt nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich sehr ungehobelt oder dubios wirkende Leute auch eventuell ablehnen könnte. So welche will man dann vielleicht nicht mal an der Tür haben, wenn die ausfällig werden. Bei ebay selbst habe ich sogar schon mehrfach nach einer Konversation die entsprechende Person gesperrt.

Erst letztes Jahr hatte ich wieder so einen Kandidaten. Er schrieb mich an, er würde die Ware kaufen, aber nur für die Hälfte. Wie gnädig. Als ich dann auch noch entdeckt hatte, dass der Herr jede zweite Bewertung Rot oder Grau vergibt, war die Sache für mich klar. Überraschend hat er sich nach Auktionsende empört gemeldet, warum er nicht bei mir bieten könne. Er würde jetzt auch das Doppelte zahlen. Ne, die Leute manchmal.

Zwei andere Male habe ich Mitglieder gesperrt, die totale Querschläger waren und auch fast alle Transaktionspartner negativ bewertet hatten. Wenn ich von jemandem schon komisch angeschrieben werde und die Person mir verhaltensauffällig vorkommt, dann checke ich das Profil und sperre gegebenenfalls auch, bevor ich da noch weiteren Ärger habe.

Ich mache mir nicht so viel daraus, wer meine Sachen kauft. Wobei ich meistens aber auch preislich nicht mit mir reden lasse, was ich so aber auch reinschreibe. Ich habe keine große Lust auf diese "Was ist der letzte Preis?" Anfragen und deswegen möchte ich das gleich klarstellen. Solche Leute bekommen nichts von mir, weil sie ja handeln wollen. Sonst interessiert mich aber nicht, was mit meinen Sachen passiert.