Einen eigenen Sarg bauen, um Kosten zu sparen?
Ich habe vor Kurzem irgendwo gelesen, dass es in Deutschland ein Beerdigungsinstitut gibt, wo man seinen eigenen Sarg bauen kann, um so für die spätere Beerdigung viel Geld zu sparen. So ist es möglich, einen Sarg zu bauen, der zu Grabe getragen wird, als auch einen Sarg der ohne Griffe für die Einäscherung erfolgt. Das spart eben Geld, weil es der Do-it-yourself Sarg ist.
Die Dame, die das in Niedersachsen anbietet, ist auch Bestatterin, sodass ich jetzt einfach mal davon ausgehe, dass dies ohnehin rechtlich vollkommen in Ordnung geht. Sie hat auch junge sowie ältere Damen und Herren bereits zu Gast gehabt, die dann ihren Sarg gebaut haben und einige hat sie bereits auch bis in den Tod begleitet.
Die Idee an sich fand ich eigentlich irgendwie cool, weil man doch bedenken sollte, was ein Sarg eigentlich kostet und wenn man durch diese Do-it-yourself Methode zusammen mit der Bestatterin viel Geld sparen kann, wieso dann nicht? Würdet Ihr an einem solchen Sargbau-Kurs teilnehmen, um Kosten zu sparen und wie findet Ihr diese Idee?
Ich arbeite gerne mit Holz und es würde mich ja schon mal interessieren, wie so ein Sarg eigentlich gebaut wird. Aber die Kosten sind ja irgendwie irrelevant. Wenn ich irgendwann mal einen Sarg brauchen werde, werde ich nicht mehr in der Lage sein die Rechnung dafür später begleichen zu müssen.
Ich frage mich allerdings gerade, was man dann mit dem fertigen Sarg macht bis der zum Einsatz kommt. Die wenigsten Leute, die den Kurs machen, werden ja direkt danach sterben. Wenn man in einem so schlechten Zustand ist kann man keine Kiste mehr zusammen bauen. Wo lagert man so was? Garage, Keller oder ähnliches sind ja keine Optionen bei einem Sarg aus Holz.
Prinzipiell ist es mir völlig schnurz wie ich unter die Erde komme, aber die Idee finde ich wirklich schön, nicht für mich, aber wenn man das alles für sich perfekt gestalten möchte und damit auch niemanden belasten möchte ist das doch eine schöne Idee, vor allem kann man sich kreativ ausleben und muss nicht einen Standardsarg nehmen, der einem vielleicht gar nicht gefällt. Wobei man ja auch sicherlich nur da in der Region dann auch den Sarg verwenden darf, ich kann mir nicht vorstellen, dass man das dann alles durch Deutschland fährt und man von ganz Deutschland anreisen und da den Sarg machen kann.
Ich bezweifle etwas, dass man durch einen eigenen Sarg wirklich Kosten sparen kann. Das wird unter Umständen sicherlich sogar teurer, je nach Vorstellung und Wünschen. Ich frage mich auch, wo der Sarg dann so lange gelagert wird, bis er dann eben zum Einsatz kommt. Aber generell finde ich die Idee nicht schlecht und denke, dass es schon individueller ist.
Ich persönlich finde die Idee eines Do-it-yourself Sargs zwar interessant, jedoch auch ein wenig makaber. Ich denke, dass viele Menschen sich nicht gerne mit dem Gedanken an den eigenen Tod beschäftigen und es daher vielleicht schwierig finden könnten, sich selbst einen Sarg zu bauen.
Andererseits kann ich verstehen, dass man durch den Bau eines eigenen Sargs Kosten sparen kann, da diese in der Regel sehr hoch sind. Es ist sicherlich auch eine Möglichkeit, sich mit dem Thema Tod und Beerdigung auseinanderzusetzen und sich mit dem eigenen Sterblichkeitsgefühl auseinanderzusetzen.
Allerdings würde ich selbst wahrscheinlich nicht an einem solchen Sargbau-Kurs teilnehmen, da ich es bevorzuge, mich auf andere Weise mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen. Auch würde ich mich nicht unbedingt darauf verlassen wollen, dass mein selbstgebauter Sarg tatsächlich den Standards entspricht und meinen Körper sicher und angemessen umhüllt.
Ich finde dieses Getue um den Tod, der hierzulande bis Jahrzehnte danach strikt reglementiert ist, irgendwie befremdlich. In den Niederlanden darf man Särge selbst machen, die Bauteile dürfen nur die Umwelt nicht schädigen. Wer weniger handwerklich begabt ist, kann online Bausätze bestellen. Da gibt es viele Modelle, die auch der Bestatter hat. Man spart aber etwa 50 Prozent und ein Billy Regal vom gelben Schweden ist ähnlich kompliziert. Man darf selbst einsargen und den Angehörigen ins Krematorium bringen. Auch das Aufbahren in eigenen Zuhause ist nicht exotisch. Und das ist nicht nur billiger, es ermöglicht auch einen ganz anderen Abschied von einem geliebten Menschen.
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