Einem Schriftsteller Heiligenstatus verpassen sinnvoll?
Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, in dem es um die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann ging. Dort war dann die Rede davon, dass sie ja der "weibliche Jesus der Literaturgeschichte" sei. Ich finde diesen Vergleich ein wenig unpassend, zumal sie ja keine Religion oder so gestiftet hat, sondern "nur" Bücher geschrieben hat.
Was haltet ihr von dieser Aussage? Findet ihr es angemessen und passend, wenn man Schriftstellern einen Heiligenstatus verpasst? Empfindet ihr das vielleicht sogar als Blasphemie?
Man kann es aber auch übertreiben. Man setzt hier den Vergleich zu Jesus, also zwar einer zentralen Figur des christlichen Glaubens, aber eben auch einer bedeutenden Persönlichkeit, einem guten Redner, einem sozialen Menschen. Vielleicht wollte man einfach nur ihre positive Eigenschaften etwas blumig umschreiben und ist dann bei diesem ungeschickten Vergleich gelandet. Ich finde die Formulierung nicht gerade passend für eine Schriftstellerin würde die Aussage an sich aber auch nicht auf die Goldwaage legen.
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