Eine Person nach einem Buchstaben nennen?

vom 11.01.2015, 00:14 Uhr

In amerikanischen Filmen ist es mitunter offenbar populär, dass manche Personen einfach nach einem Buchstaben benannt werden, beispielsweise Mrs. S oder so. Ich fand das immer schon merkwürdig und vor kurzem habe ich erfahren, dass solche ''Spitznamen'' mitunter auch in deutschen Schulen verwendet werden. Die Nachbarn meiner Eltern haben einen 12 jährigen Sohn und der hat einen Freund namens ''D.''.

Grund hierfür soll wohl gewesen sein, dass es in der Klasse drei Daniels gibt. Der eine wird nun Daniel genannt, ein zweiter Danny und der dritte heißt eben D. Ich selbst würde jetzt nicht mit einem Buchstaben gerufen werden wollen, aber offenbar scheinen einige Jugendliche das heutzutage cool zu finden. Ist das an eurer Schule auch populär? Wie würdet ihr es finden, wenn man euch oder euer Kind nach seinem Anfangsbuchstaben nennen würde?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Besonders beliebt in den USA ist es doch, die Anfangsbuchstaben von zwei Namen zu nehmen. Peinlicherweise denke ich da gleich an einen von den Backstreet Boys. Er hieß Alexander James und wurde daher A.J. gerufen. Weit verbreitet ist auch J.D. Für mich klingt das so wie für deutsche Kinder amerikanische Namen wie Kevin und Dustin zu wählen. Es klingt nach Unterschicht. Aber ich weiß nicht, ob das Amerikaner auch so empfinden.

In vielen Highschoolfilmen werden dann die Lehrer "Mr. T" oder die Lehrerin "Mrs. S" genannt. Das finde ich aber im Kontext immer ganz nett. Normalerweise bekommen Lehrer ja eher negative Spitznamen. Aber "Mrs. S" ist so eine Mischung aus respektvoller Anrede und Spitzname, weil sie eben als gute Lehrerin empfunden wird.

Ich selber würde ungern so angesprochen werden, weil mein Vorname mit P anfängt. Außerdem mag ich diese Amerikanisierung nicht. Von meiner Nichte, die gerade in der 10. Klasse ist, habe ich das aber noch nicht gehört, dass das unter Jugendlichen gerade besonders in wäre.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mir ist das bei der Serie Gossip Girl auch extrem aufgefallen. Anstatt von Blair, Serena und Jenny zu sprechen, spricht man immer mit B, S und (kleine) J. Ich finde das total einfallslos und bescheuert und ich persönlich würde auch nicht mit einem Buchstaben angesprochen werden wollen. Das würde gerade in meinem Fall total seltsam klingen, weil es sich dann eher nach einem Ausruf des Erstaunens anhören würde und nicht wie eine Anrede. Daher wären da Missverständnisse schon irgendwie vorprogrammiert wie ich finde.

Ich hatte früher in meiner Klasse zwei Julias und da ist man eben dazu übergegangen, die kleinere Julia eben "Julie" zu nenne und die andere eben ganz normal "Julia". Aber man ist nicht auf die Idee gekommen, da die Vornamen mit Buchstaben abzukürzen und das als Rufnamen zu verwenden.

Ich hatte eine Zeit lang in der Oberstufe das Problem, dass ich 5 von 9 Fächern mit einer Klassenkameradin besuchen musste, die denselben Vornamen hatte wie ich. Da mein Name in Deutschland sehr sehr selten ist und ich es eigentlich gewöhnt bin, überall ein Unikat zu sein, war das schon eine ziemliche Umstellung für mich, weil ich immer dachte ich wäre dran wenn sie drangenommen würde. In manchen Fächern saßen wir sogar direkt nebeneinander, sodass Missverständnisse erst recht vorprogrammiert waren. Aber trotzdem ist nie jemand auf die Idee gekommen, bei einer von uns beiden den Vornamen abzukürzen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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