Eine originelle Art, Wasser zu sparen in der Not

vom 15.08.2015, 14:08 Uhr

#DirtyCarPledge, ist ein Gelöbnis, das in Kalifornien zum Kult im Netz geworden ist. Keine Autowäsche in 60 Tagen. Den Aufkleber tragen in ganz Kalifornien schon 15.000 dreckige Autos. Dieses „Dreckige-Auto-Versprechen“ ist wie eine Auszeichnung.

Das von der Sonne verwöhnte Kalifornien leidet seit Jahren schon unter einer großen Dürre. Um Wasser zu sparen, wurde auch das #DirtyCarPledge erfunden. Wiesen sind braun verbrannt. Immer mehr Kunstrasen kommt zum Einsatz. Die Ernten verdorren und Seen trocknen aus. Flüsse verschwinden. Wälder brennen ab und Tiere verenden.

Schon seit 2011 ist es die verheerendste Dürre seit den Wetteraufzeichnungen von 1895. Ein Slogan neben einem braunen Rasen lautet: „Brown is the new Green.“ So ganz scheinen die Kalifornier ihren Humor noch nicht verloren zu haben. Seit einem Jahr herrscht Dürre-Notstand. Die Farmer haben zu wenig Wasser. Knapp die Hälfte der Obstbäume wurden stillgelegt.

Das Schmelzwasser der Sierra Nevada wird ebenso weniger wie das Wasser der Seen und Flüsse. Tiere aus den Bergen kommen auf die Farmen und suchen verzweifelt Nahrung. Sie fallen über Pflanzen her und zerstören teilweise die Ernte, hauptsächlich Wildschweine. Auf den Wochenmärkten wird das Angebot immer knapper.

Ich erinnere mich noch an die dicken, kalifornischen Pfirsiche von vor 30 Jahren. Die waren so saftig und lecker. Solches Obst habe ich hier schon lange nicht gesehen. Wie gefällt euch die Idee, aus der Not heraus Aufkleber zu kreieren für dreckige Autos, die wie eine Auszeichnung aufs Auto geklebt werden? Hättet ihr eine durchgreifende Idee, wie Wasser gespart werden kann?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde die Idee super. Autowaschen wäre wirklich das allererste, was ich sein lassen würde. Bei uns herrscht zwar noch keine Wasserknappheit, aber den Aufkleber könnte ich schon drei Mal auf unser Auto kleben. Wir waschen das höchstens zwei Mal im Jahr. Aber hier ist es auch nicht so staubig wie in Kalifornien.

Das Problem ist schon sehr erschreckend. Als Imker haben wir dieses Jahr auch gemerkt, dass es den Bienen an Standorten mit Trockenrasen am besten ging. Die Bedeutung von trockenresistenten Pflanzen wird wohl rasant ansteigen. Wenn man sich jetzt vorstellt, wir hätten so einen Sommer wie dieses Jahr einfach das ganze Jahr und mehrere Jahre in Folge.

Ich denke, Kalifornien muss da auf jeden Fall technische Lösungen finden. Wenn jeder mal hier und mal da ein bisschen Wasser spart, ist noch nicht viel gewonnen. Für solche Maßnähmchen ist es zu spät. Da müssen große, technische Lösungen her. Aber ich bin da kein Experte.

Weniger Bevölkerung wäre auch schon ein richtiger Schritt. Das wird sich mit der Zeit ergeben. Kalifornien wird zum Leben immer uninteressanter. Klimaflüchtlinge nennt man das dann. Hoffentlich werden sie im Exil wohlwollend aufgenommen. :D

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Auto waschen ist auch nicht meine Spezialität. Wenn ich sehe, wie manche Menschen hier Woche für Woche ihr Auto schön blank putzen und das stundenlang, dann finde ich das übertrieben.

Spinnt man deinen letzten Absatz weiter, könnte es dann in Kalifornien irgendwann so sein, wie in der Sahara. Die Sahara war auch früher mal ein blühendes Land und ist dann nach und nach versandet. Obwohl sie genügend unterirdische Wasserreserven hat. Ich hoffe dass es mit Kalifornien nicht so weit kommt.

Aber wenn der Obstanbau so nach und nach zum Erliegen kommt, fehlt auch diese Einnahmequelle. Vielleicht ändert sich in absehbarer Zeit etwas und es regnet mehr. Was technisch machbar ist, weiß ich nicht. Aber auch Talsperren sind ausgetrocknet, genau wie Seen. Das ist schon schlimm.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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