Eine Müllhalde für Kinder aus Vergewaltigungen

vom 24.01.2015, 16:28 Uhr

Sehr viele Frauen und Mädchen suchen Ihr Glück als Kinderfrau, Pflegerin, Hausangestellte in allen Ländern der Welt. Sie unterschreiben oft schon in ihrer Heimat Sri Lanka, Indonesien, Philippinen, Bangladesh, Ländern aus Afrika oder anderen einen Vertrag. Je nachdem, für welches Land sie sich entschieden haben, wird ihnen bei der Einreise meist sofort der Pass weggenommen. Haben sie Glück, bekommen sie eine vernünftige Stelle, die wie im Vertrag angegeben, auch bezahlt wird. Oft werden Zusatzdienste von den Hausmädchen verlangt.

Das ist meistens der Fall bei Arbeitgebern aus Saudi-Arabien. Die Mädchen haben keinen Pass mehr, können also nicht fliehen, bekommen kein Geld und werden von dem Hausherrn und seinen Söhnen vergewaltigt. An die Polizei können sie sich in diesem Land nicht wenden, weil sie dann selbst eine Strafe bekommen würden. Man würde sie einfach ins Gefängnis stecken, weil es nicht erlaubt ist, voreheliche Beziehungen zu haben. Niemand würde ihr glauben, dass es anders war, es sei denn, sie hätte einen Zeugen.

Wenn aus diesen Vergewaltigungen ein Kind entsteht, wird es in vielen Fällen ausgesetzt, nachdem es selbst entbunden wurde. Die Babys werden vor die Moschee gelegt, kurz bevor die Gläubigen zum Gebet kommen. Viele der heimlich geborenen Kinder werden nach der Geburt entsorgt. sie kommen sie auf die Müllhalde, eine bekannte Entsorgungsstelle für Babys. Vielleicht bleibt ihnen auf diese Weise viel Schreckliches in dem Land erspart. Aber trotzdem würden auch sie gerne leben und die Sonne kennen lernen, die Liebe einer Mutter fühlen, Lachen und auch Tränen vergießen.

Aber das erlaubt ihnen die Religion des Landes - in das sie unfreiwillig hineingeboren wurden - leider nicht. Wie grausam und kaltherzig sind die Männer, die das Leben eines Kindes durch eine Untat erst möglich machten und dann es stillschweigend entsorgen ließen? Solche Taten und Gedanken, die noch von der Religion gedeckt werden, sollte man die verachten oder besser die ganze Religion?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich denke nicht, dass man eine ganze Religion verachten sollte, denn vieles kann man verstehen, wie man es gerade braucht. Ich habe katholische Religion Theologie auf Lehramt studiert und dort haben wir die Bibel natürlich auseinander genommen. Man muss den historischen Hintergrund und die Entstehungszeit miteinbeziehen. Oft sind einzelne Stellen auch aus mehreren Überlieferungen zusammengesetzt, die aus unterschiedlichen Zeiten stammen. Und selbst wenn man alles berücksichtigt, sind die Stellen nicht eindeutig. Das ist in anderen Religionen ebenso.

Das Vorgehen verachte ich aber schon. Niemand sollte das Recht haben, über andere Menschen zu entscheiden. Da schließe ich auch Baby und Kinder mit ein. Es sind Menschen und die gehören niemanden, auch nicht den Eltern. Man sollte nur im Interesse des Kindes handeln bis es selber entscheiden kann.

Kein Baby hat es verdient, entsorgt zu werden, nur weil es von der falschen Frau geboren wurde. Für mich ist das Mord und den kann man nicht mit einer Religion rechtfertigen. Es steht auch nicht geschrieben, dass man ein uneheliches Kind einfach wegschmeißen darf. Vielmehr steht im Koran, dass auch unehelichen Kinder oder Findelkindern die gleiche Aufmerksamkeit und Fürsorge zu Teil werden sollte, wie ehelichen Kindern.

Es ist natürlich praktisch, wenn man bestimmte Stellen so auslegt, dass sie passen. Das könnte man aber mit der Bibel auch machen. Da fragt man sich doch, warum immer noch Mädchen dahin vermittelt werden. Das Problem ist doch nicht erst seit gestern bekannt und die Vermittlungsagenturen müssen da doch handeln.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann das auch nicht verstehen. In den vermittelnden Länder werden doch auch die Medien über die Ausnutzung der Hausmädchen in diesem großen Land berichten. Es ist nicht zu verstehen, dass trotzdem immer noch Haushaltskräfte vermittelt werden. Vor einiger Zeit habe ich auch in einer hiesigen Zeitung von einer ähnlichen Tat in London gelesen. Der Botschafter kam aus einem anderen fernöstlichen Land. Nachdem die Tat bekannt wurde, ist er in sein Heimatland zurück gegangen und konnte auch dort nicht belangt werden, weil sein Clan ihn schützte.

Die Männer in Saudi-Arabien haben teilweise keine sie voll befriedigende Arbeit und Vergnügungen wie hier im Westen gibt es dort nicht. Allgemein wird der Koran so ausgelegt, wie es ihnen passt. Denn ich glaube nicht, dass darin steht, sie sollen sich bei Bedarf ihr Hausmädchen nehmen und sich mit ihm vergnügen. Sie werden sich die Suren heraussuchen und als Alibi benutzen, die es ihnen erlauben, so zu handeln. Das Schlimme dabei finde ich ja noch, dass diese Frauen, die vergewaltigt werden, keinerlei Chance haben, sich an die Polizei oder ein Gericht zu wenden, da sie sofort verhaftet und bestraft würden, weil sie außerehelichen Verkehr hatten. Wie der zustande kam, das interessiert niemanden.

Ein deutscher Sanitäter bat eine Ärztin im Krankenhaus, die einen Notfall entband, sie möge die Vergewaltigung den Behörden anzeigen. Sie weigerte sich und sagte, dass das Hausmädchen dann sofort ins Gefängnis müsste wegen außerehelichem Verkehr. Das ist natürlich auch den Männern bekannt, dass die Chancen für Frauen gleich „Null“ sind. So müssen sie auch die Schwangerschaft verbergen, weil sie sonst verhaftet würden.

Wenn sogar im Koran steht, dass uneheliche Kinder das gleiche Recht haben wie die ehelichen, dann verstehe ich die Polizei und das Rechtssystem überhaupt nicht mehr. Aber ich glaube wirklich, dass darüber Grübeln nicht lohnt, weil man nichts daran ändern kann. Ich wüsste auch wirklich nicht, wo man anfangen sollte.

Der Gründer von Saudi-Arabien, Ibn Saud, hatte wohl soweit ich mich erinnere, einen Wanderprediger kennen gelernt. Die beiden haben sich gut verstanden und Ibn Saud hat das was er predigte von ihm übernommen und zu seiner Staatsreligion gemacht. Nach diesem Wanderprediger benennen sich die Saudis Wahhabiten. Der Wahhabismus soll im Islam der intoleranteste und fanatischste Glaube sein. Dementsprechend legen die Saudis den Koran zu ihren Gunsten aus. Ich kenne den Koran nicht. Die Bibel kenne ich nur teilweise. Ich hatte mal angefangen, sie zu lesen, aber dann fehlte mir die Zeit. Denn nur einfach von vorne bis hinten lesen bringt da wenig, man muss zu viel überlegen und wieder nachsehen, das raubt Zeit. Aber ich fand es interessant.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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