Eine Kirche zum Wohnhaus umbauen?

Ich schaue schon mal die Schnäppchenhäuser und habe dabei gesehen, dass ein Paar eine alte Kirche gekauft hat. Sie möchte diese als Wohnhaus umbauen und sind auch schon mit den Renovierungen angefangen. Nun ist das ehemalige Kirchengebäude allerdings größtenteils rund. Daher sind natürlich auch einige Räume mit runden Wänden.

Ich muss sagen, dass ich es da schon schwierig finde, geeigneten Wohnraum zu schaffen und noch dazu irgendwann alle Möbel unter zu bringen. Bei Beiden meinen auch, dass viele sie für verrückt halten würde, dass sie eine ehemalige Kirche umbauen und bewohnen wollen. Aber sie finden das toll und wollen das durchziehen.

Für mich ist das doch ein eher gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Wenn es sich um ein eckiges Gebäude handeln würde, könnte ich das noch eher nachvollziehen. Auch stelle ich es mir schwierig vor, den großen Raum der Kirche umzugestalten, in dem eben die Messen abgehalten wurden und der Altar zu finden war.

Könntet ihr euch vorstellen, eine alte Kirche zu einem Wohnhaus umzubauen? Findet ihr den Gedanken eher befremdlich? Oder findet ihr das gar nicht so ungewöhnlich? Ist das wirklich machbar oder eine utopische Vorstellung?

Ich kann mir das gut vorstellen. Allerdings hat das für mich nichts mit einem Schnäppchenhaus zu tun, da der Umbau sehr teuer werden dürfte. Für mich wäre das nichts, weil ich keine großen hohen Räume mag. Die Energiekosten dürften immens sein.

Ob die "runden Wände" den Umbau erheblich erschweren, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ich kann mir vorstellen, dass routinierte Handwerker damit schon klar kommen werden. Und Trennwände einzuziehen ist schließlich kein großes Ding. In meinen Augen ist es in erster Linie eine Frage von Zeit und Geld, um eine Kirche oder ein anderes urprünglich anders genutztes Gebäude zum Wohnhaus umzuwidmen.

Es kann natürlich schon sein, dass man von der Statik her andere Richtlinien beachten muss, und je nach Alter und Baustil kann vielleicht auch der Denkmalschutz ein Wörtchen mitzureden haben, aber ich habe schon hin und wieder von Kirchen gehört, die zu Wohn- oder Geschäftsräumen umgebaut werden. Es erscheint vielleicht zuerst befremdlich, aber wenn man sich den ursprünglich sakralen Zweck des Gebäudes mal wegdenkt und sich lediglich auf die Bausubstanz konzentriert, wüsste ich spontan nicht, wieso dies ausgerechnet bei einer Kirche nicht klappen sollte.

Das Problem sind ja nicht die runden Wände, sondern viele andere Dinge die sehr teuer werden: Fenster müssen ausgetauscht werden, die Wände sind nicht isoliert, aufgrund der Raumhöhe muss eine Zwischendecke eingezogen werden, der Boden ist oft zu uneben und muss begradigt werden, Dach ist nicht isoliert, es fehlen Wasseranschlüsse/Abwasserleitungen, etc. Und in aller Regel hat man dann auch noch Denkmalschutz.

Ich würde mir ein solches Gebäude nicht umbauen und kaufen wollen. Ich hätte da keine Lust auf den ganzen Aufwand. Immerhin muss man irgendetwas mit den Wänden machen, die Fenster müssen herausgenommen werden und dann müssen ja auch Wände eingezogen werden, da viele Kirchen ja sehr hoch sind und man sonst Wohnfläche verschenken würde. Das ist viel Arbeit für ein Gebäude was schon sehr alt ist und somit wäre das absolut nicht meins.

Warum nicht? Es wird hier direkt von Dämmung geschrieben und sonstigen Dingen wie das austauschen der Fenster. Wer sagt denn, dass im Anschluss dort normale Fenster rein müssen? Manche finden das ganz nett und lassen es auch. Zum Thema Dämmung ist auch nicht alles Gold was glänzt was heute gebaut wird, da sind manche alten Gebäude einen weiten Schritt voraus.

Wer auch immer meint es müssen Zwischendecken eingezogen werden, warum denn? Wohnraum hat man von der Grundfläche her genug, da braucht es nicht noch weitere Stockwerke. Manche mögen hohe Räume und das wäre dort ein wirkliches Paradies das Regal 30 Meter nach oben bauen zu können anstatt nur lachhafte 2-3 Meter. Heizen kann man auch anderweitig, bei diesen hohen Decken kannst du auch eine Pennertonne ins innere Stellen und für Wärme sorgen. Hat auch seinen ganz eigenen Charme.

Nette Vorstellung, leider in der Anschaffung meistens nicht günstig und auch im Unterhalt dürfte sich das teuer gestalten. Von der Arbeit mit einem Umbau damit es passt wäre ich nicht abgeschreckt und befremdlich finde ich es auch nicht. Allerdings muss man auch erst einmal die Genehmigung dazu bekommen, dass die Kirche dann als Wohnraum genutzt werden darf und da sehe ich doch je nach Region einige Hindernisse von Seiten der Behörden.

Verwandte von mir wohnen in den USA in einem runden Holzhaus und so problematisch war das mit der Einrichtung gar nicht. Die Zimmereinteilungen sind ganz normal, man hat zwar die Rundung der Außenwand im Zimmer aber auch zwei ganz normale, gerade Wände. Und da die Fenster natürlich in der Außenwand liegen und da das Haus ziemlich viele Fenster hat stehen die meisten Möbel an den geraden Wänden oder im Raum.

Im Badezimmer ist die runden Wand sogar total praktisch. Da die Wanne nicht direkt an der Wand eingemauert werden konnte gibt es neben der Wanne zur Wand hin eine Ablagefläche und wer hat sich nicht schon eine Ablage neben seiner Badewanne gewünscht? Mit ein bisschen Kreativität findet man für einen runden Raum schon Lösungen.

Was ich bei Kirchen und anderen Gebäuden, die nicht als Wohnhäuser erbaut wurden, ja eher abschreckend finde ist die mangelnde Wärmedämmung und man kann eben nicht einfach sagen, dass man das halt so lässt und dafür mehr heizt oder einen Pullover mehr trägt. Sobald man größere Umbauten vornimmt kommt der Staat mit seinem Auflagen. Freunde von mir haben das gerade erlebt und die haben nur das Dach neu gedeckt und ein paar Balken erneuert.