Ein Menü mit mehreren Gängen an Weihnachten ein Muss?

Eine Bekannte macht sich an Weihnachten immer ganz besonders Mühe. Sie bekommt immer am ersten Feiertag Besuch von der Verwandtschaft und kocht dann immer etwas anderes, was sie noch nie an Weihnachten gekocht hat, wenn die Familie zusammen kommt.

Sie kocht dann immer ein Mehrgängemenü. Da kommen durchaus auch mal 4-5 Gänge zusammen. Sie meint, dass es an Weihnachten ein Muss ist und man da auch ganz besondere Sachen auf den Tisch bringt.

Wäre für euch ein Mehrgängemenü an Weihnachten ein Muss oder reicht euch ein Gang, auch wenn ihr Besuch habt? Wie viel Gänge muss ein Mahl an so einem Feiertag unbedingt haben?

Dadurch, dass sich meistens die Verwandten die Klinke in die Hand geben und häufig auch nacheinander auftauchen, lohnt sich ein Mehrgänge-Menü zumindest für mich nicht. Durch das ganze Hin-und-Her-Fahren zwischen den Verwandten ist der Stress ohnehin schon groß, sodass es einfach die klassische Ente mit Beilagen gibt. Ich muss mir den Stress ja nicht noch zusätzlich erschaffen.

Ein Muss ist das sicher nicht, aber wenn man gerne kocht und die Gelegenheit hat für mehr als die üblichen zwei bis vier Leute zu kochen bietet sich ein Menü mit mehreren Gängen schon an.

Wenn man fünf Gänge kocht sind die Portionen ja dementsprechend klein und das lohnt sich für wenige Personen einfach nicht oder man kann sich von den Resten noch eine Woche lang ernähren. Aus dem gleichen Grund machen viele an Weihnachten wahrscheinlich auch eine Gans oder Pute oder anderes Geflügel, denn dafür braucht man ja auch mindestens acht Personen, die mit essen.

Bei uns gibt es an einem Tag ein großes Menü, an dem mehrere Hobbyköche mitwirken, an den anderen Tagen gibt es nur einen Gang, allerdings gibt es später dann meistens noch Glühwein, Tee, Punsch oder etwas ähnliches und dazu steht dann auch Gebäck auf dem Tisch.

Als wir in der Vergangenheit Weihnachten bei meiner Schwester eingeladen waren, waren es auch meist so sechs bis acht Personen, für die sie ein Menü mit mehreren Gängen gemacht hat. Das war dann doch zeitraubend. Sie kochte sehr gern im Unterschied zu mir. Ich sehe das etwas anders und meine, dass man sich an einem solchen Feiertag nicht nur mir dem Essen aufhalten sollte. Ich bin dafür, etwas Schmackhaftes zu kochen und einen Nachtisch.

Lieber sollte man sich anschließend gemütlich zusammensetzen und bei verschiedenen Getränken selbst gebackene Plätzchen naschen. Ich erwarte aber auch bei anderen kein Mehrgänge-Menü. Schließlich möchte die Dame des Hauses nicht nur in der Küche sein. Ein Mehrgänge-Menü könnte ich mir zu einem ganz normalen Wochenende besser vorstellen. Die meisten werden vielleicht anders darüber denken, aber so sehe ich es.

Ich mache mir relativ wenig aus der Tradition, an den Feiertagen groß aufzutischen. Und auch noch mehrere Gänge? Nein, danke, ich bin froh, wenn ich einen Gang gekocht bekomme, meine Lieblingsbeschäftigung ist kochen nämlich nicht gerade. Meistens gibt es bei uns an den Weihnachtstagen relativ normales Essen, wir haben nämlich nicht viel Verwandtschaft, die zu Besuch kommt. Sicherlich mache ich dann etwas, was ich sonst nicht so oft koche, aber eben auch nichts super-außergewöhnliches und aufwendiges. Hauptsache, es schmeckt!

Ich bin an Weihnachten immer nur mit meinen Eltern zusammen und wir bekommen auch keine Gäste, so dass meine Mutter auch nicht allzu aufwändig kocht. Wir sind immer nur zu dritt und ehrlich gesagt sind wir alle keine besonderen Gourmets. Wir essen zwar gerne, wobei wir in der Familie auch mit einfachen Gerichten zufrieden sind und von daher geben wir uns auch nicht so eine große Mühe und es gibt dann immer nur ein Hauptgericht und höchstens noch ein Dessert dazu und das finde ich auch völlig in Ordnung.

Menüs mit sehr vielen Gängen finde ich gerade an Weihnachten einfach nur unpraktisch. Für uns zu dritt als Familie lohnt sich das gar nicht so richtig und ich glaube aber auch nicht, dass das so toll wäre, wenn man für mehrere Personen kochen würde. Ich stelle es mir alles andere als schön vor, als Gastgeber an Weihnachten den ganzen Tag und Abend in der Küche zu stehen, um die einzelnen Gänge vorzubereiten. Das finde ich generell schon immer sehr traurig und unschön, doch gerade an Weihnachten würde mir das gar nicht gefallen. Da würde ich lieber einige Gänge weniger essen, damit der Gastgeber weniger zu tun hätte.

Mir ist es auch gar nicht wichtig, dass es viele verschiedene Gänge an Weihnachten gibt. Mir muss einfach nur die Hauptspeise gut schmecken und wenn das der Fall ist, dann bin ich auch voll und ganz zufrieden. Ein Nachtisch geht auch noch, aber mehr brauche ich einfach nicht und ich würde auch nicht wollen dass der Gastgeber so viel Zeit an Weihnachten in der Küche verbringen müsste. Immerhin kann das Essen auch hervorragend schmecken, wenn es nicht so viele Gänge gibt. Immerhin zählt nicht die Quantität, sondern die Qualität.

Weihnachten ist bei uns immer die Zeit des großen Fressens, egal wie sehr es mir noch auf die Nerven geht. Ein Menü mit mehreren Gängen gibt es bei uns jedoch nur bei meiner Großmutter, dort wird dann immer traditionell Suppe, Hauptgerichte und Dessert aufgetischt. Danach kann man uns durch die Gegend rollen, obwohl ich mein Essverhalten schon ziemlich umgestellt habe und dieses Jahr nicht mehr so zulangen werde.

Ansonsten gibt es halt Fondue oder Raclette, Dinge die nicht ganz so aufwendig wie solch ein Menü sind. Ich mag essen, ich esse auch gerne mal etwas Exquisites, aber an Weihnachten muss das nicht sein und ich möchte in dieser stressigen Zeit auch nicht den Aufwand, furchtbar aufwendige Menüs zu servieren und zu kredenzen.

Ein Menü über mehrere Gänge hinweg ist mir auch nicht wirklich wichtig. Komischerweise möchte ich an Weihnachten meistens meine Ruhe haben, ich mache den Trubel eh nur mit, um den Frieden zu wahren. Ein Mehr-Gänge-Menü wäre für mich eher kontraproduktiv und wenn ich dann gegebenenfalls den ganzen Tag in der Küche stehen müsste, dann wäre meine Laune noch weiter im Keller. Ich bin froh, wenn ich ein Essen aufgetischt bekomme und die Tage möglichst heil überstehe, hoffentlich besonders dieses Jahr, weil in Stimmung komme ich irgendwie diesmal nicht wirklich.

Ein Muss ist es sicher nicht, aber sehr angenehm. Für mich dient Weihnachten eher zum gegenseitigen Beisammensein und als Ruhephase und Auftankphase für das weitere Leben oder um noch mal so richtig zu feiern.