"Ein Löffel Glück" - kreative oder unnötige Dessert-Idee?
Eine Freundin hat mir kürzlich von einem neuen Food Trend erzählt, den ich bisher noch nicht kannte. Es handelt sich um ein Prinzip namens "ein Löffel Glück", und man versteht darunter verschiedenste Mini-Desserthäppchen, die gerade so groß sind, dass sie auf einen Teelöffel passen.
Was die Zusammensetzung angeht, so kann man seiner Kreativität und seiner Lust auf Süßes völlig freien Lauf lassen und eigentlich alles miteinander kombinieren, was man auch sonst gerne als Dessert isst. Wer beispielsweise auf Bananensplit steht, kann eine Scheibe Banane mit Nutella oder Schokosoße übergießen, ein Löffelchen Vanilleeis draufpacken, einen Klecks Sahne hinzugeben und ein paar Schokostreusel darüber rieseln lassen. Meine Freundin berichtete mir, sie würde am liebsten einen Teelöffel mit Nutella bestreichen, darauf etwas Kirschmarmelade geben und alles mit einem Sahnehäubchen abrunden.
Ich kenne solche Löffelhäppchen von Buffets in gehobenen Restaurants und als Finger-Food-Variationen von Parties, aber habe bisher nicht daran gedacht, mir so etwas als Nachtisch zu machen, wenn ich Lust auf etwas Süßes habe. Ich glaube auch, dass ich dann eher zu einer richtigen Portion tendieren würde, denn im Falle des Bananensplit-Beispiels fände ich es irgendwie übertrieben, eine ganze Banane aufzuschneiden, nur um davon ein Scheibchen zu benutzen. Auch wäre ich nach dem einen Löffel wahrscheinlich nicht wirklich zufriedengestellt.
Die Idee finde ich ganz nett, wenn es - wie bei einem Buffet - eine größere Auswahl an verschiedenen Leckereien gibt und man sich gerne mal durchprobieren will, ohne den Raum nachher rollend verlassen zu wollen. Aber als "richtiges" Dessert wäre mir der Löffel zu wenig und irgendwie auch zu viel unnötiger Aufwand. Ich vermute auch ein wenig, dass dieser Trend mal wieder dem allgemeinen Diätwahn entsprungen ist und dass es sich dabei um einen Trick handelt, seinen Gelüsten nach Süßem nachzugeben, ohne gleich zu viele Kalorien zu sich zu nehmen. Daher halte ich nicht allzu viel davon.
Wie seht ihr das ganze? Gefällt euch das Konzept "ein Löffel Glück" und habt ihr schon davon gehört oder es selbst ausprobiert? Welche Kombinationen würdet ihr euch zubereiten? Und haltet ihr das für einen guten Dessert-Ersatz oder eher für eine unnötige Spielerei?
Ich hatte gerade das Bild im Kopf, wie ich versuche eine Bananenscheibe, Eis, Nutella, Sahne und Schokostreusel auf einem Teelöffel zu stapeln und dabei kläglich scheitere.
Diese Fingerfood Löffel kann man ja zumindest auf den Tisch stellen und muss sie nicht irgendwie balancieren während man seine Kreation stapelt, aber auch damit wäre mir diese Geschichte wohl zu unfallverdächtig. Ich habe mal einem Koch zugeschaut, der die Dinger mit einer Pinzette gefüllt und dekoriert hat. Besser ist das wohl.
Ich glaube auch nicht wirklich, dass das den Diätwütigen hilft. Das wird bei vielen sicher eher dazu führen, dass sie dann nicht ein normales Dessert essen sondern über den Tag verteilt mehrere Löffel, die haben schließlich kaum Kalorien. Am Ende des Tages haben sie dann aber doch die Menge eines normalen Desserts zu sich genommen und durch das ständige Essen haben sie auch noch mehrmals für einen hohen Insulinspiegel gesorgt, was ja bei Diäten kontraproduktiv ist.
Das einzige, was ich mir in Löffelgröße als Dessert vorstellen könnte, ist übrigens dunkle Schokolade, zusammen mit einem Espresso nach dem Essen. Davon esse ich in dieser Kombination nie mehr als ein oder zwei Stückchen. Ich mag kein richtiges Dessert wenn ich davor gut gegessen habe, deshalb ist das für mich der perfekte Abschluss.
Teelöffel? Teelöffel? Dass es heutzutage oft gar nicht putzig und zierlich und klein und niedlich genug zugehen kann und sich Leute grinsende rosa Eistüten aus Fimo an die Ohren und grinsende niedliche Kackhaufen als Anhänger um den Hals hängen, habe ich auch schon mitbekommen. Aber allen Ernstes ein ganzes Dessert auf einen Teelöffel zu häufen kommt mir schon äußerst dekadent und albern vor.
Für mich ist es auch nicht besonders kreativ oder ausgefallen, etwa Banane mit Nutella zu kombinieren. Das mache ich auch manchmal, nur eben nicht teelöffelweise, sondern schon einem Pfannkuchen drunter! Auch wüsste ich spontan nicht, wie ich einen Drittel Teelöffel Schlagsahne erzeugen könnte, ohne 99,9 Prozent der übrigen Sahne entsorgen zu müssen, weil das Zeug schlecht wird, wenn man es tropfenweise versucht zu verbrauchen.
Von daher glaube ich, dass es hier weniger um das Essen an sich geht, sondern eher um die Imagepflege der Personen, die auf solche Ideen kommen. Teelöffelchenweise mit Essen zu spielen sagt schließlich auch etwas über eine Person aus, und hier kann ich mir vorstellen, dass eher die Aussage im Raum steht:
"Schaut her, ich bin ein "richtiges" Mädelchen, das Nutella und Süßes und niedliche Sachen mag, aber auch ein selbstbeherrschter Mensch, dem ein Teelöffel voll davon reicht. Deswegen bin ich einerseits total knuffig mit meinen Essens-Ticks, aber andererseits eben auch schön und schlank und straff!"
All das kann ein teelöffelgroßer Bananensplit in meinen Augen durchaus aussagen. Die Frage ist nur, möchte man dieses Bild von sich selber erzeugen und pflegen oder eher nicht?
Meines wäre das so gar nicht. Denn ich esse selten etwas süßes oder auch nur ein Dessert und wenn ich dann mal Lust darauf habe, dann darf es auch mehr sein und nicht nur ein Teelöffel voll. Wenn man allerdings sich nach jedem Essen ein Dessert in den Ranzen schieben muss und zeitgleich am weinen ist, dass es mit der guten Figur nichts ist, dann kann das vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen damit man auch weniger davon aufnimmt.
Denn manchmal reicht alleine der Geschmack im Mund aus, damit das ganze Bedürfnis bereits gestillt ist und da muss es nicht erst eine komplette Schale sein. Ganz ohne Schlankheitswahn und Diäten, aber ich würde auch gerne wissen wie man so minimale Mengen Sahne produziert, damit hinterher noch etwas anderes auf den Teelöffel passt.
Sorae hat geschrieben:aber ich würde auch gerne wissen wie man so minimale Mengen Sahne produziert, damit hinterher noch etwas anderes auf den Teelöffel passt.
Geht das nicht mit dieser Sahne zum sprühen, die man fertig kaufen kann? Ich kaufe das Zeug nicht, weil ich den Geschmack überhaupt nicht mag, aber ich habe schon öfters einen Spender benutzt, in den man selber Sahne füllen muss, und damit Torten dekoriert. Mit ein bisschen Übung schafft man es damit relativ kleine Kleckse hin zu bekommen. Und die fertige Sprühsahne enthält ja Konservierungsstoffe und anderes Zeug, so, dass sie einige Zeit hält nachdem sie angebrochen wurde.
Cloudy24 hat geschrieben:Sorae hat geschrieben:aber ich würde auch gerne wissen wie man so minimale Mengen Sahne produziert, damit hinterher noch etwas anderes auf den Teelöffel passt.
Geht das nicht mit dieser Sahne zum sprühen, die man fertig kaufen kann? Ich kaufe das Zeug nicht, weil ich den Geschmack überhaupt nicht mag, aber ich habe schon öfters einen Spender benutzt, in den man selber Sahne füllen muss, und damit Torten dekoriert. Mit ein bisschen Übung schafft man es damit relativ kleine Kleckse hin zu bekommen. Und die fertige Sprühsahne enthält ja Konservierungsstoffe und anderes Zeug, so, dass sie einige Zeit hält nachdem sie angebrochen wurde.
Wenn es zusammen fällt sicherlich, ansonsten kommt dort auch nur flüssig bei heraus wenn man mit wenig drauf drücken arbeitet. Also mit einer Schlagsahne hat das dann nichts gemeinsam und ich kaufe das in der Regel auch nicht, sondern mache diese frisch selbst mit Mixer und Becher Sahne. Dass ich dort die kleine Menge abfülle und aufschlagen kann, ist doch eher unrealistisch.
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