Eigenem Kind zur Geburt des Geschwisters etwas schenken?

Ich wurde nun schon von einigen Personen darauf aufmerksam gemacht, dass es schön wäre, wenn wir unserem Sohn zur Geburt unseres zweiten Kindes etwas schenken würden. Das Geschenk würde dann vom Geschwisterchen kommen - so zumindest sollten wir es unserem Sohn erklären. Auf diese Weise würde Eifersucht direkt eingedämmt werden und er würde den Einzug des Geschwisterchens bei uns zu Hause mit etwas Positivem in Verbindung bringen.

Ich weiß nicht so recht, was ich davon halten soll und als wie pädagogisch sinnvoll ich diese Methode betrachte. Andererseits habe ich ohnehin mit dem Gedanken gespielt, meinem Sohn eine Puppe zu kaufen, um die er sich quasi kümmern kann, während ich gerade mit dem Baby beschäftigt sein sollte. Da spricht ja nichts dagegen, ihm die Puppe tatsächlich zur Geburt zu schenken.

Habt ihr euren älteren Kindern etwas zur Geburt ihrer Geschwister geschenkt und was haltet ihr davon? Viele argumentieren nun wahrscheinlich damit, dass das Geschwisterchen Geschenk genug ist. Das sehen vielleicht die Eltern so, aber auf die älteren Geschwister trifft das nicht immer zu. Und meinem zweijährigen Sohn brauche ich nicht zu erklären, dass das Geschwisterlichen Geschenk genug ist und er sich deshalb dankbar und nicht eifersüchtig zeigen soll. Das versteht er in dem Alter natürlich noch nicht.

Es gibt entsprechende Bücher, die erklären, was an Babys nervig sein kann, aber was dann eben auch schön daran ist, ein großer Bruder zu sein. Das haben wir ganz am Anfang dann zusammen angesehen und auch schon kurz davor. Außerdem hatte ich ja einen Kaiserschnitt und da war der große Bruder der Erste, der seine Schwester begrüßen durfte. Das machte ihn sehr stolz. Ich finde es braucht nicht unbedingt ein Geschenk, wenn man versucht die Zeit mit dem älteren Kind sinnvoll zu nutzen.

Man kann auch mit Kindern in dem Alter schon über Dinge reden und sicherlich verstehen sie noch nicht komplett alles, aber man kann ihnen auch viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, wenn man mit dem Baby kuschelt, es füttert oder was auch immer. Eine gute Sache ist auch das ältere Kind mit einzubeziehen. So habe ich meinen Sohn beispielsweise ganz gerne mal beim Wickeln ein Spielzeug für das Baby halten lassen. Für ihn war klar, dass er auch seine Rolle hat, auch wenn es nur eine kleine ist.

Natürlich kommt da dennoch ab und zu mal Eifersucht auf, aber das ist auch ganz normal, das kann man nicht immer verhindern. Man kann dem älteren Kind aber durchaus zeigen, dass die Rolle nur anders geworden ist, aber man ihn dennoch stark liebt und diese Liebe kann man im Alltag ja zeigen. Außerdem gibt es ja auch Sachen, die das große Kind schon kann, das Baby aber nicht und da kann man die Zeit dann immer ganz gut nutzen. Ich habe beispielsweise einen Kindertisch mit einer Wachstischdecke darunter ins Wohnzimmer gestellt und dann dort eben auch das Baby betreut, aber ich war dann auch beim Basteln, kneten, malen und bauen dabei, was man ja auch mitmachen kann.

Meine Schwester hat es so geregelt, dass meine jüngere Nichte der älteren ein schönes Spielzeug aus dem Krankenhaus mitgebracht hat. Jetzt sind sie drei und sechs Jahre alt und vertragen sich im Großen und Ganzen recht gut. Das Spielzeug ist natürlich lang vergessen.

Dennoch halte ich es für eine gute Idee, Kindern die Ankunft jüngerer Geschwister extra schmackhaft zu machen. Ich erinnere mich noch daran, wie sehr es mich mit vier, fünf Jahren angekotzt hat, nicht mehr als einziges Kind im Mittelpunkt zu stehen. Es ist bei Licht besehen schon recht viel verlangt von Kindern, sich ohne Weiteres damit abzufinden, dass ein neues, extrem anspruchsvolles Familienmitglied ungefragt einzieht und sich breit macht. Sogar Väter haben oft Probleme damit, das die Rundumbetreuung ausfällt, aber ein oft selber erst wenige Jahre altes Geschwisterkind hat sich einfach abzufinden?